
Der Zillertaler Kilian Bauernfeind hat sich in Meran bestens eingelebt. © P. Schwienbacher
Der Zillertaler in Obermais: „Eine große Umstellung“
Kilian Bauernfeind ist Fußballprofi beim FC Obermais. Der Nordtiroler wechselte im Sommer vom SV Horn nach Südtirol. In Meran versucht der Zillertaler die italienische Sprache zu lernen und mit dem FCO die Klasse in der Serie D zu halten.
30. Oktober 2025
Von: cst
Das Leben eines Fußballprofis sieht in etwa so aus: Training am Vormittag, danach Physio-Einheiten, dazu ein- bis zweimal in der Woche Krafttraining und ein bisschen Videoanalyse. Kilian Bauernfeind aus dem Zillertal war dieses Leben jahrelang gewohnt. Jetzt spielt der 23-Jährige beim FC Obermais in der Serie D und ist zwar immer noch Fußballprofi, aber sein Tagesablauf hat sich ziemlich verändert. Wie es ihm damit geht, hat er im Gespräch mit SportNews verraten.
Kilian Bauernfeind ist einer von drei Profis beim FC Obermais (die anderen beiden sind Armand Srmcka und Mike Seaton). Für den Nordtiroler ist das nichts Neues, immerhin hat er in seinem Berufsleben noch nie etwas anderes gemacht. Von der AKA Tirol aus ging es für Bauernfeind mit 17 Jahren nach Wattens, wo er seinen ersten Profivertrag unterschrieb. Es folgte eine Leihe nach Dornbirn (2. Liga) und Kurzeinsätze in Österreichs Bundesliga, ehe der Mittelfeldspieler nach Niederösterreich zum SV Horn in die 2. Liga wechselte. „Bei Wattens konnte ich mich nicht durchsetzen und leider musste ich nach der Dornbirn-Leihe drei Monate lang zum Bundesheer“, so Bauernfeind, der in Horn richtig aufblühte.
Kilian Bauernfeind hat seine ersten Profischritte bei der WSG Tirol in Wattens gemacht. © transfermarkt.at
Auch sportlich lief es zunächst richtig gut („Das erste Jahr war super. Wir sind Siebter geworden.“), ehe viele Spieler aufgrund von finanziellen Problemen den Verein verließen. Horn stieg in die Regionalliga Ost ab und Bauernfeind war im Sommer vereinslos. „Ich war auf Vereinssuche und wollte immer schon ins Ausland. Obermais liegt näher an meinem Heimatort, als Horn“, beschreibt Bauernfeind die Gründe nach Meran zu wechseln.
Ohne Handtuch beim ersten Training
Für den ersten Schmunzler bei „Amateurverein“ Obermais sorgten Bauernfeind und Srmcka schon beim ersten Training. „Man hat gleich gesehen, dass sie Profis sind“, lacht Trainer Flavio Toccoli und schiebt den Grund hinterher: „Sie hatten beim ersten Training nur ihre Schuhe mit. Nicht einmal ein Handtuch zum Duschen hatten sie dabei.“ Auch für Bauernfeind war der Neustart in Meran nicht einfach. „Fußballerisch war es eine große Umstellung. Die Serie D ist extrem körperlich, es gibt viele Zweikämpfe und zweite Bälle – um einiges mehr als in Österreich. Ich habe Zeit gebraucht, um mich zurecht zu finden“, so der 23-Jährige.Mittlerweile hat sich Bauernfeind an den italienischen Fußball gewöhnt. Mit Trainer Toccoli kommt er bestens zurecht: „Er lebt am Spielfeldrand sehr mit und legt viel Wert auf Taktik. Das ist etwas anders als in Österreich.“ Auch in Kurstadt selbst hat sich Bauernfeind gut eingelebt: „Die meisten Leute sprechen deutsch, das hilft mir. Ich spreche nämlich noch kein Italienisch.“ Doch weil er in Obermais erst um 19 Uhr – und nicht mehr am Vormittag trainiert – wird sich auch das bald ändern. „Am Vormittag gehe ich ins Gym und lerne italienisch. Ich versuche, mich sinnvoll zu beschäftigen“, so der Tiroler.
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