Simon Laner: Familienmensch und nimmermüder Fußballer

Langweilig wird Simon Laner bei Fußball und Familienalltag so schnell nicht. Der in Bergamo wohnhafte Fußballer aus Meran hat in den letzten 10 Monaten die Corona-Notsituation in Bergamo gut überstanden und genauestens mitverfolgt. &bdquo;Allmählich geht es auch in Bergamo besser, viele Menschen können wieder arbeiten, aber die Sorge bleibt und Vorsicht ist immer geboten“, berichtet der 37-Jährige. Job in Papu-Gomez-Academy muss warten Eigentlich hätte sich der Passerstädter in der Papu-Gomez-Academy von Bergamo als Fußball-Lehrer um den Nachwuchs kümmern sollen. &bdquo;Das Trainingszentrum ist mit Spielfeldern, den Umkleidekabinen, einem Fitnessraum und sogar einer Pizzeria so gut wie fertiggestellt. Aber aufgrund von Corona dürfen wir noch nicht loslegen“, erklärt der zweifache Jungvater.

Der Fußball lässt ihn aber nicht los. &bdquo;Ich spielte bis zum Corona-Ausbruch bei Franciacorta in der Serie D. Dann ist Crema-Trainer Andrea Dossena an mich herangetreten. Mit ihm spielte ich früher bei Verona und in Chiasso“, erzählt Laner. Dossena stand 2008/09 für eineinhalb Jahre sogar beim FC Liverpool unter Vertrag. &bdquo;Wir sind nach wie vor gut befreundet und ich spiele gerne für sein Team in der Serie D. Wir lagen lange an erster Stelle, rangieren jetzt auf Platz zwei. Wer weiß, vielleicht steige ich mit 37 noch ein letztes Mal auf“, witzelt Laner.

Simon Laner spielt – äußerst erfolgreich – bei Viertligist Crema.

Aber warum soll von einem letzten Mal die Rede sein? Zlatan Ibrahimovic wird im Oktober 40 und ist heuer der große Antreiber von Serie-A-Spitzenreiter Milan. Auch Laner ist seit je ein Milan-Fan. &bdquo;Der AC Milan spielt wirklich gut, Ibra ist das Zugpferd. Er reißt mit seinem Siegeswillen und seinen Fähigkeiten alle mit. Ich habe mit Cagliari einmal gegen ihn gespielt, er ist wirklich stark. Und Milan-Trainer Stefano Pioli ist ein ausgezeichneter Coach, macht einen tollen Job. Es kann mit dem Meistertitel klappen“, urteilt Laner. Südtiroler Dialekt in Bergamo Fußball spielen will Laner, &bdquo;so lange ich körperlich mithalten kann und es mir Spaß macht. Auch deshalb nehme ich die 40 Kilometer von Bergamo nach Crema täglich gerne in Kauf. Ab und zu erhalte ich einen Tag frei, um mehr für Frau und Kinder da zu sein.“ Die restliche Zeit widmet er voll und ganz der Familie. &bdquo;Kilian ist bald 6 Jahre alt und wir überlegen, ihn in einer Fußball-Schule einzuschreiben. Matilde ist seit 3 Monaten auf der Welt. Unsere Kinder haben viel Freude und neue Energie in den Alltag gebracht. Ich unterstütze Roberta wann und wo es nur geht“, sagt Familienvater Laner. &bdquo;Ich kann mir eine Zukunft als Trainer allemal vorstellen“ Mit seinem Sohn spricht er sogar Südtiroler Dialekt. &bdquo;Er versteht alles, beim Sprechen tut er sich etwas schwerer. Im Sommer wollen wir unbedingt nach Südtirol kommen. Ich möchte meinen Kindern viel zeigen, Verwandte und Freunde treffen. In der Corona-Zeit muss und musste man auf vieles verzichten“, weiß auch der 37-Jährige: &bdquo;Auch meine Eltern haben die kleine Matilde erst einmal in den Armen halten können.“

Corona hat das Leben vieler auf den Kopf gestellt. Laner: &bdquo;Dennoch muss man immer nach vorne blicken und positiv sein.“ Die Trainerlizenz hat der 37-Jährige in Coverciano im Vorjahr bereits erworben: &bdquo;Fußball war immer mein Leben und ich könnte mir eine Zukunft als Trainer allemal vorstellen. Aber das hat noch Zeit, wir werden ja sehen, allzu weit möchte ich nicht nach vorne schauen. Das eine und andere wird sich schon ergeben.“

Zur Person: Simon Laner ist 28. Jänner 1984 in Meran geboren. Fünf Jahre lebte er dort, dann wohnte er mit seiner Familie einige Jahre in Gargazon, ehe er wieder nach Meran übersiedelte. Sein Bruder Denis (zwei Jahre älter) arbeitet als Fotograf in Berlin. Simon ist ein großer Musik-Liebhaber und spielt selbst gerne Schlagzeug. Laner begann als Kind in Gargazon Fußball zu spielen, bei Virtus DB erhielt er eine solide Ausbildung. Als Jugendlicher wechselte er zu Verona und mit 18 Jahren gab er dort in der Serie B sein Debüt. Mit Verona und Cagliari spielte er sogar in der Serie A. Derzeit kickt er für Crema in der Serie D. Simon ist mit Roberta verheiratet, Vater von Kilian (5) und Matilde (3 Monate alt). Die Familie lebt in Bergamo, 500 Meter vom Fußball-Stadion entfernt.

Serie D Gr. C Italien	SP	TV	P
1. Chioggia	31	45:16	73
2. Dolomiti Bellunesi	31	53:22	62
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Simon Laner: Familienmensch und nimmermüder Fußballer

Simon Laner ist auch mit 37 noch aktiv und somit Südtirols dienstältester Profi-Fußballer. Doch im Leben des Meraners dreht sich nicht alles um runde Leder – besonders während der Corona-Pandemie, die er in Bergamo besonders intensiv erlebt hat.

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