Roland Harrasser: „Legnano hat uns eingelullt“

SportNews: Herr Harrasser, haben Sie das Ausscheiden schon verdaut? Roland Harrasser: Jetzt schon. Aber gestern (am Sonntag, Anm. d. Red.) war die erste Stunde nach dem Abpfiff schon ganz schön bitter. Es hat wehgetan, die Spieler von Legnano auf unserem Platz feiern zu sehen. Aber die vielen Fans in St. Georgen haben uns danach aufgemuntert und mit Komplimenten überhäuft. Das hat gut getan. Und wenn man bedenkt, dass wir als kleiner Dorfverein gegen einen traditionsreichen Klub wie Legnano bis zu letzten Sekunde mithalten konnten, dann fällt alles schon ein wenig leichter.

Das Rückspiel begann für die &bdquo;Jergina“ alles andere als nach Maß. Was haben Sie gedacht, als der Schiedsrichter nach nur vier Minuten auf den Elfmeterpunkt gezeigt hat?

Mir ist sofort das letztjährige Playoffspiel eingefallen, als ich nach wenigen Minuten einen Gegner umgesenst habe. Aber nach dem Gegentor sind wir ruhig geblieben. Für uns hat sich ja im Grunde auch nicht so viel geändert. Wir mussten halt statt einem, zwei Tore schießen.

Dann kam der Platzverweis von Kapitän Rovrena und der Ausgleich durch Orfanello…

Genau, und kurz nach Wiederanpfiff schoss Putzer das wichtige 2:1. Danach haben wir uns den Gegner zwar schön zurechtgelegt, aber der entscheidende Schlag kam nicht mehr. Legnano hat es geschafft, uns einzulullen und das 2:1 mit eigentlich relativ wenig Kraftaufwand über die Zeit zu retten.

In der Verlängerung hatte man dann aber den Eindruck, dass Legnano die Vorentscheidung herbeiführen will…

Das stimmt. Vor allem in der ersten Halbzeit haben sie gedrückt. Da haben wir aber auch ein bisschen schlampig gespielt und mussten viele Meter umsonst machen, weil wir viele Fehlpässe produziert haben. Legnano hat viel Selbstvertrauen getankt in dieser Phase. Nach dem zweiten Feldverweis gegen unsere Gäste hatten wir nicht einmal mehr Zeit, um zu sagen &sbquo;so jetzt schießen wir das dritte Tor‘, denn da hat es bereits in unserem Kasten geklingelt. Nach dem 2:2 waren die Köpfe dann leer – obwohl wir noch einige Chancen hatten.

Wie fällt Ihre Saisonbilanz mit St. Georgen aus?

Was soll ich sagen? Wir haben in den vergangenen beiden Jahren 129 Punkte gesammelt. Bei 60 Meisterschaftspartien entspricht das einem Schnitt von 2,15 Zählern pro Partie. Das ist ein sensationeller Wert. Und trotzdem war in beiden Saisonen ein anderes Team noch besser, als St. Georgen. Ich denke, wir haben nicht alles falsch gemacht.

Sportlich hat es zum Aufstieg zwar knapp nicht gereicht. Trotzdem könnte St. Georgen möglicherweise in die Serie D &bdquo;zurückgeholt“ werden…

Die Chancen dazu stehen sicher nicht schlecht. Aber das ist eine Entscheidung, die der Verein in den nächsten Wochen treffen wird.

Für Sie, aber auch für Lukas Aichner, Thomas Piffrader und Martin Ritsch gibt’s ab Sonntag, 19. Juni mit der Europeada noch einen weiteren Saisonhöhepunkt…

Die Saison war schon sehr lang. Wir hatten bis jetzt mit Trainings, Testspielen und offiziellen Matches 201 Präsenzen im vergangenen Jahr. Das ist unglaublich viel. Aber heute (am Montag) heißt es ausrasten und dann beißen wir noch einmal zwei Wochen auf die Zähne. Ich freue mich sehr auf dieses Event.

Interview: Hannes Kröss/SportNews

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Roland Harrasser: „Legnano hat uns eingelullt“

Der Stachel der Enttäuschung sitzt bei St. Georgen nach dem unglücklichen 2:2 nach Verlängerung gegen den AC Legnano im Final-Rückspiel des Aufstiegsplayoffs natürlich tief. SportNews hat sich mit Kapitän Roland Harrasser über das „Spiel der Spiele“ unterhalten.

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