Ein Vorausdenker: Trauer um Sepp Insam

Der Erfolg hat immer viele Väter. Wenn der FC Südtirol in der Serie B angekommen ist, dann ist dies das Ergebnis einer jahrelangen Auf- und Ausbauarbeit, die dank Beharrlichkeit, Geduld und Hartnäckigkeit von Erfolg gekrönt war. Dass der FC Südtirol heute ist, was er ist, verdankt er einem Mann ganz besonders: Josef Sepp Insam. Von Beruf viele Jahre Anlageberater, gehörte seine ganz große Leidenschaft dem Fußball. Da half er im Dunst der beiden damaligen Traditionsvereine SSV Brixen und AC Bressanone einem kleinen Stadtviertelverein namens SV Milland auf die Sprünge. Das war Mitte der 1970-er-Jahre. Von dort hievte er den in vieler Augen aufmüpfigen, ehrgeizigen Verein raketenartig hinauf bis in die Oberliga. Immer mit Sepp Insam vorneweg. Als Trainer, als sportlicher Leiter, als Dampfmacher, als unbequeme, weil extrem ehrgeizige Figur. Am besten gefiel er sich stets in der Rolle des Einzelkämpfers. Des Querdenkers, des Vorausdenkers. Er war einer, der nie Angst hatte, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Das ging für die meisten anderen oft zu schnell. Ob er beliebt war oder nicht, das hat den Sepp nie gekümmert. Vielmehr hat ihn der sportliche Ehrgeiz getrieben. Und Erfolg macht bekanntlich neidisch. Zudem hatte er die Vision, einen Verein zu gründen, in dem die besten Südtiroler Amateurspieler zusammen spielen. 1995 hat Insam diese Vision mit Hanns Huber und Johann &bdquo;Duka Hons“ Krapf in die Tat umgesetzt. Aus dem SV Milland wurde der FC Südtirol. Der Rest ist bekannte Geschichte: Unaufhaltsam – und in den ersten Jahren dank der Kontakte Sepp Insams zu Trainern wie Spielern, aber auch dank seines Verhandlungsgeschicks – pflügte der blutjunge Verein FC Südtirol von der Landesliga hinauf bis in die Serie D. Im Jahr 2000 folgte der Aufstieg zu den Profis in die damalige Serie C2. Da war Sepp Insam nicht mehr an vorderster Front aktiv, aber es war sein letztes Mosaiksteinchen als großartiger Macher. Fußball-Südtirol verneigt sich vor diesem nicht immer einfachen, mitunter stark polarisierenden Mann, der die heimische Amateurszene Jahrzehnte lang entscheidend mitprägte und mithalf, den Fußball in Südtirol auf eine neue, vorher nie erreichte Stufe zu stellen. Vor etwas mehr als einem Monat noch bei &bdquo;seinem FCS“ im Bozner Drususstadion, ist Sepp Insam am 31. Oktober 2022 im Alter von 64 Jahren viel zu früh nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.

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Ein Vorausdenker: Trauer um Sepp Insam

Am Montag ist der Mitgründer des FC Südtirol, Sepp Insam, an den Folgen einer schweren Krankheit gestorben. Ein Nachruf.

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