
Eva Lechner hat ihr letztes Profirennen absolviert. © PETER DECONINCK
Lechner tritt mit Kämpferherz ab
Im Rahmen der Querfeldein-WM 2025 im französischen Liévin hat Eva Lechner das letzte Profirennen ihrer Karriere bestritten. Bei ihrem persönlichen Finale am Samstagnachmittag musste sich die Eppanerin weiter hinten einreihen.
01. Februar 2025
Von: nie
Wie bereits bei ihrem letzten Weltcup-Rennen in Hoogerheide am vergangenen Wochenende stand auch am Samstag in Liévin der Genuss ganz oben auf ihrer Liste. Ein Abschied auf der ganz großen Bühne war Eva Lechner ermöglicht worden, der Verband machte ihr mit der Nominierung für die Weltmeisterschaft in Nordfrankreich ein besonderes Geschenk zum Karriereende. „Nicht jeder hat die Chance, eine solch große Bühne zum Abschluss zu erhalten“, hatte sie sich jüngst dankbar für diese Möglichkeit gezeigt.
Dass die elfmalige Italienmeisterin einst selbst bei einer WM Edelmetall bejubeln durfte – nämlich vor elf Jahren in den Niederlanden – war bei der diesjährigen Weltmeisterschaft eine schöne Erinnerung. An eine Wiederholung des Silber-Kunststücks der 39-Jährigen war aber nicht zu denken. Lechner zeigte wieder einmal ihr Kämpferherz, in der Endabrechnung reichte es zum 23. Platz (+8:09 Minuten). Beste Azzurra an diesem Tag wurde Sara Casasola (6./+2:11), hinter Lechner reihte sich noch Carlotta Borello ein (24./8:15).
Niederländerinnen dominieren in Frankreich
Den WM-Titel machte wie im Vorfeld erwartet die niederländische Phalanx unter sich aus. Dabei gelang Fem van Empel die furiose Titelverteidigung, zum dritten Mal in Folge avancierte die 22-Jährige zur Weltmeisterin. Die drei Plätze hinter van Empel gingen an ihre Landsfrauen Lucinda Brand (2./+0:18), Puck Pieterse (3./1:09) und Inge van der Heijden (4./1:31).Fem van Empel hat sich zum dritten Mal in Folge WM-Gold geschnappt. © APA/afp / LUC CLAESSEN
„Ich begreife noch gar nicht, dass ich gewonnen habe. Ich musste wirklich alles geben. Es war ein schwerer Kampf, auch mental“, schwärmte van Empel im anschließenden Siegerinterview. „Vor dem Rennen hatte ich schon erwartet, dass es ein knappes Ding knapp werden könnte. Das war es dann auch. Lucinda war heute eine tolle Gegnerin. Sie ist eine tolle Saison gefahren und ich freue mich mit mir über ihre Podiumsplatzierung.“
Lechner blickt auf phänomenale Karriere zurück
Rund 20 Jahre gehörte die Eppanerin zu den erfolgreichsten Radprofis in Italien, war im Cross Country „Serien-Italienmeisterin“, ließ international aufhorchen, holte mit der azurblauen Staffel 2009, 2012 und 2013 WM-Gold und gewann 3 Weltcuprennen. Ihren schönsten Erfolg feierte sie aber einige Jahre später. 2020 holte sie unter schwierigen Bedingungen WM-Silber hinter der Französin Pauline Ferrand-Prévot. Und das in einer Zeit, wo kaum jemand damit gerechnet hätte. „Ich hatte einige schwierige Jahre. Dass ich es dann nochmals zurück an die Weltspitze geschafft habe, ist schon etwas ganz Besonderes“, meinte Lechner im zurückliegenden Sommer.Völlig aufgelöst nach einem packenden WM-Rennen: In einer schwierigen Phase wurde die Eppanerin 2020 Vizeweltmeisterin. © FCI
Diese Erfolgsgeschichte schrieb sie parallel auch bei ihren Querfeldein-Einsätzen fort. 2014 schnappte sie sich dort unter anderem WM-Silber und feierte zwei Weltcupsiege. Nun hängt sie ihr Rad an den Nagel – und dann? Gänzlich verschwinden wird sie wohl nicht vom Radar. „Es gibt Pläne für verschiedene Projekte“, erklärte sie zuletzt.
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