
Jannik Sinner ballt die Siegerfaust: Er steht im Achtelfinale. © APA / CLIVE BRUNSKILL
Der Riese wankt, fällt aber nicht: Sinner im Achtelfinale
Das war ein hartes Stück Arbeit. Jannik Sinner kam am Samstag in der dritten Runde der US Open gegen Denis Shapovalov mächtig ins Schwitzen, doch am Ende zog er ins Achtelfinale ein. Ausschlaggebend dafür war auch eine verrückte Aufholjagd.
30. August 2025
Von: det
Denis Shapovalov galt in seiner Jugend als Supertalent, ja sogar als künftige Nummer 1 im Welttennis. Im zarten Alter von 22 Jahren gehörte der Kanadier schon den Top 10 der ATP-Rangliste an. Der endgültige Durchbruch nach ganz oben blieb „Shapo“ aber verwehrt. Dass der heute 26-Jährige an einem guten Tag aber jeden Gegner ins Schwitzen bringen kann, das bekam Jannik Sinner am Samstag am eigenen Leib zu spüren. Der Branchenprimus kam gegen Shapovalov ins Wanken, gab seinen ersten Satz bei den US Open ab – setzte sich am Ende aber nach mehr als drei Stunden doch mit 5:7, 6:4, 6:3, 6:3 durch.
Damit hat Sinner nicht nur sein erstes Match überhaupt gegen Shapovalov gewonnen (in der bislang einzigen Begegnung 2021 gewann der Kanadier), sondern auch den ersten Härtetest bei den US Open bestanden. Während Sinners bisherige Partien gegen Vit Kopriva (3:0) und Alexei Popyrin (3:0) wie bessere Trainingseinheiten waren, musste die Nummer 1 gegen Shapovalov durch viele knifflige und schwierige Phasen, meisterte diese jedoch im Stile eines Champions. Der Südtiroler bekommt es nun im Achtelfinale am Montag mit Alexander Bublik zu tun, der sich in einem Fünf-Satz-Krimi gegen Tommy Paul behauptete.
Denis Shapovalov brachte Sinner mehrmals in Bredouille. © APA / CLIVE BRUNSKILL
Am Samstag wirkte Sinner zu Beginn fast schon überrumpelt, denn Shapovalov erwischte einen wahren Sahnetag und spielte vom ersten Punkt an groß auf. Mit einem schnellen Break zog der Underdog auf 4:1 davon und brachte Sinner – der sich einige Fehler zu viel leistete – in Bredouille. Der Sextner biss sich aber ins Match hinein, kam auf 5:6 heran, musste den Satz dann jedoch nach einem Doppelfehler abgeben. Absolutes Highlight des ersten Satzes war dieser phänomenale Punkt.
Sinner und die verrückte Aufholjagd
Im zweiten Satz kam Sinner besser in Fahrt und entschied diesen relativ schnell mit 6:4 für sich. Dann spielte sich vor den vielen Fans ein verrückter dritter Satz ab. Sinner geriet zu Beginn nämlich ordentlich ins Straucheln und lag mit 0:3 zurück. Shapovalov hatte sogar den Breakball zum 4:0 auf dem Schläger, den Sinner jedoch stark abwehrte. Und dann begann die sagenhafte Aufholjagd.Jannik Sinner zeigte seine Klasse. © APA / CLIVE BRUNSKILL
Sinner gewann anschließend acht (!) Games in Folge, entschied somit den dritten Satz mit 6:3 für sich und ging im vierten mit 3:0 in Führung. Damit legte der nun groß aufspielende Sextner den Grundstein zum Sieg, während Shapovalov zunehmend nervöser wurde und zwischendurch wild mit der eigenen Box gestikulierte. Trotzdem gab sich der Kanadier nicht auf und kam zum Schluss noch einmal zu einer Breakchance, die Sinner aber zunichte machte und nach drei Stunden und zwölf Minuten den Matchball verwandelte.
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