
Jannik Sinner nimmt die French Open ins Visier. © APA/afp / TIZIANA FABI
Ein Dank an Nadal: Der Sinner-Kreis schließt sich
Jannik Sinner zählt bei den French Open zu den Favoriten auf den Titel. Am Freitag stand der Südtirol auf einer Pressekonferenz Rede und Antwort – und dankte dabei auch Rafael Nadal.
23. Mai 2025
Von: nie
Die Rückkehr in das altehrwürdige Stade Roland Garros ist eine besondere für Jannik Sinner. Vor einem Jahr scheiterte der 23-Jährige dort zwar im Halbfinale an Carlos Alcaraz, einen Tag nach den French Open schrieb er jedoch Geschichte: Platz eins der Weltrangliste – Sinner stand über allem. Mittlerweile sitzt der Südtiroler seit 50 Wochen auf seinem Thron und damit schon länger als Rafael Nadal bei seinem erstmaligen Sturm an die Spitze (46). Novak Djokovic (53) hat Sinner bereits im Blick, die Legenden Lleyton Hewitt (75) und Roger Federer (237) sind hingegen noch weit weg.
Doch Zahlen sind es nicht, die Sinner in den vergangen zwölf Monaten bewegt haben. Der Dopingfall rund um seine Person, die Triumphe bei den US Open und Australian Open, die dreimonatige Sperre und die phänomenale Rückkehr beim ATP-Masters in Rom: Es waren zehrende Monate für den Superstar, welche er jedoch mit Bravour gemeistert hat. Gewissermaßen schließt sich ein Kreis. „Um ein ganzes Jahr lang die Nummer eins zu bleiben, muss man konstant sein, und das ist mir bei jedem Turnier gelungen“, erklärte er am Freitag gegenüber der Gazzetta dello Sport. „Ich bin glücklich.“
Sinner wird wieder gefürchtet
Die Nummer eins neben seinem Namen sei ein besonderer Ansporn für den dreimaligen Grand-Slam-Sieger. „Andererseits weiß ich, dass ich mich noch verbessern muss, es gibt immer Raum für Verbesserungen“, hob er hervor. Sein Finaleinzug beim Masters in Rom war eine wichtige Standortbestimmung, die Siege über Francisco Cerúndolo (7:6, 6:3) und Casper Ruud (6:0, 6:1) gaben der Konkurrenz zu denken. Und trotz der Niederlage im Endspiel gegen Carlos Alcaraz (6:7, 1:6) war klar – die Tennis-Welt muss Sinner selbst nach langer Auszeit wieder fürchten.„Es war mein erstes großes Endspiel auf Sand, das darf man nicht unterschätzen.“ Jannik Sinner
Seine Rückkehr in Rom war voller Unbekannte, der jüngste Finaleinzug beseitigte aber viele Zweifel. „Es war mein erstes großes Endspiel auf Sand, das darf man nicht unterschätzen“, so Sinner auf der Pressekonferenz am Freitag in Paris. Durch seine Absage für das ATP-Turnier in Hamburg standen ihm ein paar zusätzliche Tage zur Erholung zur Verfügung, der Fokus lag dabei trotzdem auf den French Open. „Ich kenne meinen Auftaktgegner, also haben wir versucht herauszufinden, was auf diesem Court funktioniert“, bezog sich Sinner auf das anstehende Duell mit dem französischen Lokalmatador Arthur Rinderknech.
Sinner und der Dank an Nadal
Das Hauptfeld startet am Sonntag in die French Open. Wann es für Sinner losgeht, steht aber noch nicht fest, die Ansetzungen werden erst am Wochenende veröffentlicht. Bis dahin bleibt ihm genügend Zeit, sich auf das zweite Major des Jahres einzustellen. „Grand Slams sind einfach anders. Man muss mental und physisch bereit sein, die richtige Energie finden. Alles dreht sich darum, konstant und solide zu sein. Schauen, ob mir das gelingt.“Jannik Sinner und Rafael Nadal. © AFP / CHRISTOPHE ARCHAMBAULT
Vor seinem Medienauftritt in der französischen Hauptstadt sorgten Aussagen von Nadal für Aufsehen. Der 14-malige French-Open-Champion stellte sich in der immer noch anhaltenden Doping-Debatte schützend vor Sinner. „Seine Worte haben mich sehr glücklich gemacht“, bedankte sich der Südtiroler. „Rafa kennt mich, er weiß, was für ein Mensch ich bin, deshalb ist er mir gegenüber aufrichtig. Es gibt mir großes Vertrauen, einen der Größten unseres Sports und eine weltberühmte Persönlichkeit auf meiner Seite zu wissen.“
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