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Jannik Sinner steht im Finale der US Open. © ANSA / JOHN G. MABANGLO

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Jannik Sinner steht im Finale der US Open. © ANSA / JOHN G. MABANGLO

Einfach historisch: Sinner übertrifft Federer und Co.

Jannik Sinner ist nur noch einen Schritt von der Titelverteidigung bei den US Open entfernt. Auf dem Weg ins Endspiel knackte er einen Meilenstein nach dem anderen.

„Es war natürlich eine fantastische Saison“, meinte Jannik Sinner nach seinem Finaleinzug bei den US Open im offiziellen On-Court-Interview. „Grand-Slam-Turniere sind die wichtigsten Turniere des Jahres. Und dass ich dieses Jahr erneut in einem Finale stehe, insbesondere im letzten der Saison und vor einem fantastischen Publikum – besser geht es nicht.“ In der Nacht zu Samstag setzte sich der Titelverteidiger aus Südtirol im Halbfinale gegen den Kanadier Félix Auger-Aliassime in vier Sätzen ( 6:1, 3:6, 6:3, 6:4) durch und greift nach seinem zweiten Triumph in Flushing Meadows. Gänzlich ohne Probleme ging die Show aber nicht über die Bühne.


Eine Bauchmuskelverletzung ließ die Sorgen um den Pusterer zwischenzeitlich größer werden. Im zweiten Satz ließ Sinner merklich nach, fasste sich immer wieder an den Bauch und ging schließlich mit einem Physiotherapeuten vom Platz. Im Anschluss ließ er Vorsicht walten und biss sich Schritt für Schritt in die Partie zurück. „Ich habe ein kleines Zwicken beim Aufschlag mitten im zweiten Satz gespürt“, erklärte der 24-Jährige auf der Pressekonferenz. „Nach der Behandlung habe ich mich viel, viel besser gefühlt. Ab einem gewissen Punkt habe ich gar nichts mehr gespürt, ich konnte mit normalem Tempo aufschlagen. Es gibt nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.“

Sinner: „Liebe solche Herausforderungen“

So kann sich der viermalige Grand-Slam-Sieger nun dem großen Showdown um die Krone von New York widmen. Am Sonntagabend duelliert sich Sinner mit seinem Dauerrivalen Carlos Alcaraz um den Titel – und ganz nebenbei auch um Platz eins der Weltrangliste (ab 20.00 Uhr im SportNews-Liveticker). Wie einst Rafael Nadal und Roger Federer stehen nun auch die beiden jungen Himmelsstürmer sich zum wiederholten Male in einem Major-Finale gegenüber.
„Carlos ist jemand, der mich ans Limit pusht – und das ist großartig.“ Jannik Sinner

Ob Sinner lieber auf jemand anderen treffen würde? „Ja und Nein“, antwortete der Südtiroler. „Ich liebe solche Herausforderungen, mich in solche Situationen zu bringen. Carlos ist jemand, der mich ans Limit pusht – und das ist großartig. Das ist das beste Feedback, das man als Spieler bekommen kann.“ In der jüngeren Vergangenheit standen sich Sinner und Alcaraz etwas häufiger gegenüber, „das verändern sich ein paar Dinge. Uns werden auf dem Court mehr Sachen bewusst, da wir uns ja auch taktisch darauf vorbereiten. Manchmal ist es aber auch schön, nicht gegen ihn zu spielen“, lachte Sinner.

Sinner wie die Big Three – nur jünger

Wobei die Formulierung „etwas häufiger“ an Untertreibung grenzt. Bei vier seiner letzten fünf Turnierteilnahmen bekam es Sinner mit Alcaraz zu tun, dabei trafen sie jeweils im Finale aufeinander. Letzterer tütete bei den French Open und den Masters-Turnieren von Rom und Cincinnati den Titel ein, in Wimbledon hatte Sinner die Nase vorn. Nun kreuzen sie im dritten Grand-Slam-Finale in Folge innerhalb einer Saison ihre Säbel – das ist in der Open Era einmalig. Darüber hinaus stehen die Nummer eins und zwei der Weltrangliste seit deren Einführung im Jahr 1973 zum ersten Mal im Finale in allen vier Grand-Slam-Turnieren einer Saison. Bei den Australian Open bekam es Sinner noch mit Alexander Zverev als seinem ärgsten Verfolger zu tun (6:3, 7:6, 6:3).

Jannik Sinner bekommt es im Finale mit Carlos Alcaraz zu tun. © ANSA / CRISTOBAL HERRERA ULASHKEVICH

Jannik Sinner bekommt es im Finale mit Carlos Alcaraz zu tun. © ANSA / CRISTOBAL HERRERA ULASHKEVICH


Mit seinem Finaleinzug knackte Sinner aber auch unabhängig von seinem kommenden Gegner so manchen Meilenstein. Der Triumph über Auger-Aliassime war sein insgesamt 300. Sieg auf der ATP-Tour, zudem avancierte er zum vierten Spieler der Geschichte, der in allen vier Major-Endspielen eines Jahres einzog. Vor ihm gelang dieses Kunststück nur Rod Laver, Roger Federer und Novak Djokovic – keiner aus dem Trio war jünger als Sinner. Zudem stieg der Sextner in einen elitären Kreis auf, der bislang nur den Big Three vorbehalten war. Fünf Grand-Slam-Finals am Stück bestritten einst nämlich nur Nadal, Federer und Djokovic. Doch selbst die Lichtgestalten waren damals nicht so jung wie Sinner.

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