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Der Held der Massen: Jannik Sinner © ANSA / Alessandro Di Marco

„Ich habe die Südtiroler gehört“: Sinner von Kulisse begeistert

Jannik Sinner hat die erste Prüfung bei den ATP Finals mit Sternchen überstanden. Der Südtiroler ließ Stefanos Tsitsipas nicht den Hauch einer Chance und zeigte sich bei der Pressekonferenz vom Publikum begeistert – vor allem von lautstarken Südtiroler Fans.

Aus Turin

Von:
Leo Holzknecht

Hätte man die Augen verschlossen gehabt, konnte man glatt meinen: Man wohnt hier einem Spiel des HC Pustertal bei. Der Grund? Plötzlich begann eine lautstarke Südtiroler Fraktion, die mit orangenen Perücken aus der Masse herausstach, tatsächlich, das Lied „Puschtra zi sein“ zu grölen. Auf der anderen Seite des Stadions sangen weitere Sinner-Anhänger die Pusterer Hymne weiter. „Ich habe gehört, wie die Südtiroler mich angefeuert haben“, sagte der 22-Jährige auf der Pressekonferenz. „Es waren generell sehr viele Leute hier. Das ist sehr schön, gleichzeitig bedeutet es aber auch mehr Druck. Ich glaube, dass ich diese Situation sehr gut im Griff hatte“, sagte Sinner.


In Südtirol hat das Sextner Jahrhunderttalent einen wahren Tennis-Boom ausgelöst. Sinner meint dazu: „Es ist natürlich wichtig, ein guter Spieler zu sein. Es ist aber noch wichtiger, ein normaler 'Bui' zu sein, der eine normale Familie hinter sich hat. Vielleicht ist es genau das, was den Leuten gefällt“, so der Weltranglisten-4., der auch auf Andreas Seppis Verdienste hinwies. „Als ich klein war, war Andy jener Spieler, der die Südtiroler Fahne hoch hielt. Alles, was er für den heimischen Tennissport gemacht hat, ist grandios. Jetzt bin ich hier und ich bin mir sicher, dass nach mir ein anderer kommen wird. Wir haben sehr gute Trainer, jedes Dorf hat eine Tennishalle“, betont Sinner, der seinen Nachfolgern auch einen Rat mit auf den Weg gab: „Das Wichtigste ist es, die Freude daran nie zu verlieren.“

Perfekt von A bis Z

Sinner ging auch auf das Match gegen Tsitsipas ein: „Ich und mein Team haben uns sehr gut auf dieses Spiel vorbereitet. Es ist jedoch etwas anderes, eine Taktik vorzubereiten und diese dann umzusetzen. Es kommt darauf an, wie man sich auf dem Platz fühlt“, meint der Sextner. Er habe versucht, unvorhersehbar zu sein, mit dem Service und den Grundschlägen zu variieren und sei sehr zufrieden mit den Entscheidungen, die er getroffen habe. „Jannik hat vom ersten bis zum letzten Punkt ein sehr gutes Match bestritten“, meinte hingegen der Grieche: „Er hat viel attackiert, sehr gut aufgeschlagen, immer die Ruhe bewahrt und sich von nichts aus der Bahn werfen lassen.“

Die Kulisse in Turin sorgte für Gänsehaut. © ANSA / Alessandro Di Marco


Abschließend sagte Sinner: „Ich weiß, dass ich mit den Besten mithalten kann. Unser Sport ist aber so, dass man ein Mal gewinnt und ein Mal verliert. Ich genieße meine Zeit, aber ich bin nicht nur hier, um dabei zu sein“, stellt Sinner seine Ambitionen klar. Denn auch er weiß: Er hat in Turin das Zeug, ganz weit zu kommen.

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