Carlos Alcaraz ist der neue US-Open-Champion. © ANSA / JOHN G. MABANGLO

Im Super-Finale: Alcaraz stößt Sinner vom Thron

Es war der ultimative Höhepunkt der US Open. Es war ein Finale der Superlative. Eines, das zugleich aber ein bitteres Ende für Jannik Sinner nahm: Carlos Alcaraz entriss ihm kraftvoll die Krone des Tennis-Königs. Nicht nur die Titelverteidigung in New York ist dahin, auch sein Status als Nummer 1 der Weltrangliste.

07. September 2025

Von: fop

Seit dem 10. Juni 2024 stand Jannik Sinners Name ganz oben auf der Rangliste der weltbesten Tennisspieler. Das sind satte 65 Wochen – dabei bleibt es vorerst aber. Denn Carlos Alcaraz wird ihn am Montag von Platz eins verdrängen. Der Spanier besiegte den Südtiroler am Sonntagabend in einem hochklassigen Finale der US Open mit 6:2, 3:6, 6:1 und 6:4.

Im großen Showdown in New York boten die beiden mit Abstand besten Tennisspieler der Welt den 24.000 Zuschauern ganz großes Kino. Sinner und Alcaraz lieferten sich Ballwechsel, wie sie nur diese beiden Akteure spielen können, Schläge, die schier unmöglich schienen, und Körpereinsatz, der sich jeglicher physischer Vorstellung entzog. Allerdings: Einer hatte bei alledem klar die Oberhand, nämlich Carlos Alcaraz.

Jannik Sinner ließ zwischendurch Dampf ab. © APA / MADDIE MEYER

Der 22-jährige Iberer zeigte über weite Strecken Tennis in Perfektion. Er schlug unglaublich sicher auf, wählte die unmöglichsten Winkel und kratzte gefühlt jeden Ball aus seiner Feldhälfte. Und Sinner? Er wurde zwar phasenweise überrumpelt, hielt aber dennoch mutig dagegen. Bei Alcaraz' einziger minimaler Schwächephase war der um zwei Jahre ältere Südtiroler zur Stelle und glich zwischenzeitlich zum 1:1 nach Sätzen aus. Danach ging die Alcaraz-Show aber weiter. Sie endete schließlich in dessen sechstem Grand-Slam-Triumph.

Verzögerung wegen Trump

Doch der Reihe nach: Zunächst einmal war im Arthur Ashe Stadium Warten angesagt. Denn aufgrund des Besuchs von US-Präsident Donald Trump und der einhergehenden Sicherheitsvorkehrungen verschob sich der Spielbeginn um fast eine Stunde. Als es dann endlich losging, zündete Alcaraz prompt sein Feuerwerk.

Mit zwei Breaks, elf Winnern und einer Erfolgsquote von 83% beim ersten Aufschlag enteilte er Sinner erstmals. Dieser schlug allerdings im zweiten Satz eindrucksvoll zurück. Mit einem Break im vierten Game nahm er Alcaraz den Wind aus den Segeln. Der Spanier wackelte nun – auch weil der Sextner unaufhaltbar Punkt um Punkt sammelte, bis zum 6:3-Satzgewinn.

Alcaraz völlig entfesselt

Sollte das Spiel nun zugunsten Sinners kippen? Mitnichten. Mit einem ungewohnten Vorhandfehler ermöglichte er Alcaraz zu Beginn des dritten Satzes per Break auf 2:0 zu ziehen. Da schlug sich auch Ski-Superstar Lindsey Vonn als Supporterin in der Sinner-Box die Hände vors Gesicht. Danach gab es für den Spanier im Grunde kein Halten mehr. Nach einem weiteren Aufschlagverlust von Sinner beim Stand von 2:3 im vierten Satz war es um den Südtiroler und dessen Status als Nummer eins der Weltrangliste geschehen.

Sinner stand in New York zum fünften Mal in Folge im Finale eines Major-Turniers. Anders als zuletzt in Wimbledon war Alcaraz dieses Mal aber übermächtig. Der neue Tennis-König hat somit sieben der jüngsten acht Duelle mit Sinner gewonnen. Dafür streicht Alcaraz nach dem US-Open-Finale auch das Rekordpreisgeld von 5 Million Dollar ein.

Die Sieger der jüngsten 8 Grand-Slam-Turniere: