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Jannik Sinner steht im Finale. © ANSA / MARK LYONS

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Jannik Sinner steht im Finale. © ANSA / MARK LYONS

Sinner beschenkt sich selbst: Finale in Cincinnati

Ohne Satzverlust ist Jannik Sinner beim Masters-1000-Turnier von Cincinnati ins Finale eingezogen. An seinem 24. Geburtstag wies der Sextner den Weltranglisten-136. Terence Atmane nach einem konsequenten Auftritt in die Schranken.

Terence Atmane avancierte in Cincinnati zum Favoritenschreck, kegelte er doch mit Taylor Fritz (ATP 4), Holger Rune (ATP 9) und Flavio Cobolli (ATP 22) große Namen aus dem Turnier. Sinner blieb am Samstag davon unbeeindruckt, zog sein Spiel in unnachahmlicher Manier durch und trotzte auch der extremen Hitze. Nach 1.26 Stunden verwertete der Weltranglistenerste seinen dritten Matchball zum 7:6, 6:2-Erfolg. Es war sein 22. Sieg in Folge gegen einen Franzosen auf der ATP Tour.


Im Finale wartet nun aber ein anderer Brocken. In der Nacht von Samstag auf Sonntag duellierten sich im zweiten Halbfinale mit Carlos Alcaraz und Alexander Zverev die Nummer 2 und 3 der Welt – mit dem besseren Ende für den Spanier. Das Endspiel geht erst am Montag über die Bühne.

Sinner im Tiebreak eiskalt

Schon vor dem ersten Ballwechsel zeigte Atmane seine einzigartige Persönlichkeit: Als Geburtstagsgeschenk händigte er Sinner eine Pokemon-Karte aus seiner eigenen Sammlung. Der Weltranglistenerste wirkte zunächst überrascht, bedankte sich dann aber beim Franzosen, der sich aufgrund seiner Liebe zu Kartentricks auch als „Magier“ bezeichnet. Doch damit nicht genug: Beim Münzwurf überließ Atmane Sinner die Wahl. „Weil du doch Geburtstag hast“, sagte er.

Jene Lockerheit, die der krasse Außenseiter vor dem Match ausstrahlte, war auch in den ersten Games zu erkennen. Atmane spielte unbeschwert drauflos, zeigte seinen starken Aufschlag und seine gefährliche Vorhand und ließ Sinner in den eigenen Servicegames keine Chance. Gleichzeitig machte aber auch der Franzose beim Return kaum Punkte. Ballwechsel bekamen die Fans so gut wie nicht zu sehen. Schon nach weniger als 40 Minuten ging es in den Tiebreak. Dieser begann für Atmane mit dem ersten Doppelfehler des Matches. Das Minibreak gab Sinner, der im ganzen ersten Satz nur vier Servicepunkte abgab, nicht mehr aus der Hand – 7:6.

Wer nun vermutete, dass Atmane lockerlassen würde, sah sich getäuscht. Stattdessen hatte Sinner plötzlich große Schwierigkeiten – nicht wegen des Gegners, sondern aufgrund der Hitze. Im ersten Aufschlagsspiel streute er gleich sechs Vorhandfehler ein, doch nach zähem Ringen stellte er auf 1:0. Daraufhin schüttete sich der Sextner eine ganze Wasserflasche über den Kopf. Und er nahm sich eine Vorgabe seines Trainers Simone Vagnozzi zu Herzen: „Gib in den ersten zwei Punkten des Returngames alles – und wenn du hinten liegst, spare Kraft“, lautete der Rat des Italieners.

Sinner erholt sich schnell

Im vierten Game entwischte der Südtiroler nach zwei starken ersten Punkten auf 0:30, wenig später war das erste Break in der Tasche. Ab diesem Zeitpunkt beruhigte sich der Favorit, der Klassenunterschied zwischen diesen beiden Akteuren wurde ersichtlich. Während Atmane fehlerhafter wurde und mit dem ersten Aufschlag weniger Ertrag einholte, dominierte Sinner nun jeden Ballwechsel. Im gesamten Match gewährte er seinem Gegner keinen einzigen Breakball.

Jannik Sinner gab sich keine Blöße. © APA / DYLAN BUELL

Jannik Sinner gab sich keine Blöße. © APA / DYLAN BUELL


Atmane ging dennoch mit einem Lächeln zum Handschlag – wohl wissend, dass er gerade dem besten Spieler der Welt einen guten Kampf geliefert hatte. Sinner gratulierte seinem Gegner, sprach ihm Mut zu und bedankte sich bei den Fans für die Geburtstagswünsche. Für den Sextner ist es das achte Finale bei einem Masters-1000-Turnier. Am Montag greift er nach seinem fünften Titel auf diesem Niveau.

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