Sinner unaufhaltsam: „Iatz hon i awian Zeit zum Relaxen“
Mit einer Machtdemonstration ist Jannik Sinner in das Achtelfinale der French Open marschiert. Der Weltranglistenerste aus Südtirol ist sich seiner eindrucksvollen Leistung bewusst – weiß aber auch, wie schnell es in die andere Richtung gehen kann.
31. Mai 2025
Von: nie
94 Minuten benötigte Jannik Sinner am Samstagnachmittag auf dem Court Suzanne-Lenglen, um seinen Einzug ins Achtelfinale bei den French Open unter Dach und Fach zu bringen. Seinen tschechischen Gegner Jiri Lehecka - seines Zeichens immerhin Nummer 34 der Welt – führte der 23-Jährige regelrecht vor ( 6:0, 6:1, 6:2), bei eigenem Aufschlag gab der Südtiroler lediglich neun Punkte ab. 17 Siege in Folge feierte Sinner nun bei Grand-Slam-Turnieren. Ein Abriss dieser phänomenalen Serie scheint nicht in Sicht zu sein.
„Die erste Woche ist sehr gut verlaufen“, zeigte sich der dreimalige Grand-Slam-Sieger in einer anschließenden Medienrunde glücklich über seine Leistung. „Heute war ein super Spiel von meiner Seite. Super aufgeschlagen, super returniert, alles ist gut gegangen.“ Von seiner Dominanz im altehrwürdigen Stade Roland-Garros, in dem er in diesem Jahr noch keinen Satz abgab, will er sich jedoch nicht blenden lassen: „Aber die Sachen können sich so schnell negativ wie auch positiv entwickeln.“
Sinner: „Rublev kennen wir ein bisschen besser“
Am Sonntag darf sich Sinner zunächst einmal erholen, dann steht aber bereits die nächste Herausforderung vor der Tür. Mit Andrey Rublev trifft die Nummer eins der Welt auf einen harten Brocken, der seine größten Erfolge ausgerechnet auf Sand gefeiert hat. Bei den Masters-Turnieren von Monte-Carlo (2023) und Madrid (2024) tütete er jeweils den Titel ein, bei den French Open ging es für den Russen aber noch nie weiter als ins Viertelfinale.„Rublev kennen wir ein bisschen besser, deswegen müssen wir uns taktisch genauer vorbereiten.“ Jannik Sinner
„Rublev kennen wir ein bisschen besser, deswegen müssen wir uns taktisch genauer vorbereiten“, führte Sinner aus. Neun Mal standen sich die beiden bislang gegenüber, in sechs Fällen behielt der Südtiroler aber die Oberhand – letztmals im Masters-Viertelfinale von Cincinnati im August 2024. Zuerst steht jedoch die Regeneration auf dem Programm. „Dann schauen, wie es geht“, meinte Sinner, natürlich alles im Pusterer Dialekt. „Iaz hon i awian Zeit zum Relaxen und donn schaugn wia es weitergeat.“
Sinner: „Niemand hat mir davor geglaubt“
Auf der Pressekonferenz rückte die Bedeutung des klaren Ergebnisses gegen Lehecka wieder in den Mittelpunkt. Immerhin wurden Erinnerungen an das Masters-Turnier in Rom geweckt, als Sinner im Viertelfinale zunächst über Casper Ruud mit 6:0, 6:1 hinwegfegte und eine Runde später gegen Tommy Paul einen katastrophalen Start erwischte (1:6, 6:0, 6:3). „Niemand hat mir davor geglaubt“, blickte Sinner zurück, der damals davor gewarnt hatte, wie schnell sich die Verhältnisse auf dem Platz ändern können. „Aber nach einer halben Stunde hatte ich den ersten Satz verloren. Ich muss also sehr vorsichtig sein.“Jannik Sinner weiß um die Schwierigkeit seiner nächsten Aufgabe. © APA/afp / JULIEN DE ROSA
Aufgrund der Aufgabe des französischen Lokalmatadors Arthur Fils hatte Rublev ein Freilos ins Achtelfinale. „Andrey ist ein unglaublicher Spieler. Ich muss konzentriert sein. Er ist ausgeruht“, bezog er sich auf einen etwaigen Vorteil seines russischen Kontrahenten.
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