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Jannik Sinner (rechts) trifft auf Richard Gasquet. © AFP / DIMITAR DILKOFF

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Jannik Sinner (rechts) trifft auf Richard Gasquet. © AFP / DIMITAR DILKOFF

Tränen-Alarm: Jannik Sinner vor emotionalem Match

Jannik Sinners Zweitrundenmatch bei den French Open steht vor der Tür. Und es könnte am Donnerstag eine ganz emotionale Angelegenheit werden.

Der French-Open-Auftakt von Jannik Sinner brachte allerlei Gesprächsthemen hervor. Da wäre der lustige, teilweise fast schon provokante Auftritt seines Gegners Arthur Rinderknech. Da wäre die Aufholjagd des Sextners, der im dritten Satz mit 0:4 zurücklag, den Abschnitt aber doch eintütete und so das Match fixierte. Da wäre aber auch Sinners schrilles Outfit, das hohe Wellen geschlagen hat. Und nicht zuletzt wäre da der Blick auf das Zweitrundenmatch, das ganz viele Emotionen verspricht.


Sinner trifft am Donnerstag um zirka 13.30 Uhr nämlich auf Richard Gasquet, der im Alter von 38 Jahren unmittelbar vor seinem Karriereende steht. Die French Open sind das letzte Turnier des Franzosen auf der Profi-Tour, danach ist Schluss. Ausgerechnet Sinner könnte die bewegende Karriere der Tennis-Größe beenden.

Richard Gasquet steht vor dem Ende seiner Karriere. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF

Richard Gasquet steht vor dem Ende seiner Karriere. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF


Gasquet galt einst als Tennis-Wunderkind, das in Frankreich die Hoffnung auf den langersehnten ersten Grand-Slam-Titel seit Yannick Noah (1983) nährte. Bereits mit neun Jahren zierte der kleine Richard das Titelblatt eines großen französischen Tennismagazins, daneben die Worte: „Der Champion, auf den Frankreich gewartet hat.“ Gasquet gewann die Nachwuchstitel bei den French Open und den US Open, debütierte bereits mit 15 Jahren auf der ATP Tour und schlug mit 18 Jahren seine Majestät Roger Federer, damals die Nummer 1 der Welt.

Verletzungen, medialer Druck, Kokain-Affäre

Der Aufstieg war rasant – vielleicht sogar zu rasant. Denn plötzlich geriet Gasquets Karriere ins Stocken. Verletzungen an Schulter und Ellbogen, medialer Druck und eine positive Kokain-Probe im Jahr 2009 (er wurde für zweieinhalb Monate gesperrt) warfen den Franzosen zurück. Bis auf Rang 7 der Weltrangliste rückte Gasquet in seiner Laufbahn vor, für ganz oben reichte es nicht. Genauso wenig wie für den ersehnten Grand-Slam-Titel. Trotzdem stehen dem Routinier stolze 609 Siege und 16 Turniertriumphe zu Buche.

Gasquets Paradeschlag: Die einhändige Rückhand. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF

Gasquets Paradeschlag: Die einhändige Rückhand. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF


Heute ist Gasquet, der als einer der wenigen Profis noch mit der einhändigen Rückhand spielt, die Nummer 166 der Welt. In Paris durfte er dank einer Wildcard zu seinem letzten Turnier antreten – und machte sich mit einem unerwarteten Erstrundensieg über Landsmann Térence Atmane selbst ein Geschenk.
„Gegen Sinner? Als letztes Match hätte ich mir nichts Besseres erträumen können.“ Richard Gasquet

Nun trifft Gasquet auf Jannik Sinner, der derzeit für die allermeisten Profis ein übermächtiger Gegner ist. Bereits nach seinem Erstrundensieg sagte Gasquet: „Gegen Sinner? Als letztes Match meiner Karriere hätte ich mir nichts Besseres erträumen können.“ Gut möglich, dass am Donnerstag die Abschiedstränen fließen werden.

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