WM-Zeitreise – 23.6.1982: Italien zittert gegen Kamerun

An jenem 23. Juni 1982 standen sich in Spanien am letzten Vorrundenspieltag Italien und Kamerun gegenüber. Alle bisherigen Partien der Gruppe, zu der auch Polen und Peru zählten, waren unentschieden ausgegangen. Aufgrund der Anzahl der erzielten Treffer stand allerdings bereits fest, dass Italien gegen Kamerun ein weiteres Remis reichen würde, um weiterzukommen. Nordkorea-Debakel als Schreckgespenst Eine Niederlage gegen die &bdquo;unbezwingbaren Löwen“ hätte allerdings das Aus bedeutet. In den italienischen Medien wurden bereits Erinnerungen an das Debakel von 1966 wachgerufen, als die &bdquo;Azzurri“ gegen Underdog Nordkorea mit 0:1 unterlagen – durch den Treffer eines Zahnarztes... – und nach Hause fahren mussten. Dort wurden die Spieler von den Fans mit Tomaten und faulen Eiern empfangen.

Das Match gegen Kamerun begann sehr verhalten, beide Teams wollten keinen Fehler machen. Sobald die &bdquo;Azzurri“ allerdings zu Torschüssen kamen, fanden sie im exzellenten Torhüter Kameruns, Thomas N'Kono ihren Meister. Kamerun-Goalie N'Kono fast unüberwindbar N'Kono hatte nur einmal eine Schwäche bzw. Pech: Bei einem Kopfball von Graziani rutschte der Goalie kurz aus und musste hinterhersehen, wie der Ball ins Tor hüpfte.

Allerdings war Italiens Freude nur von sehr kurzer Dauer, denn Kamerun gelang schon mit dem nächsten Angriff der Ausgleich: Gregoire M'Bida war schneller am Ball als Torhüter Dino Zoff und netzte ein – zu Kameruns allererstem WM-Tor.

Italien versuchte zwar in der letzten halben Stunde wieder in Führung zu gehen, um nicht um den Aufstieg zittern zu müssen, scheiterte aber an N'Kono und einmal an der Latte. Ohne Sieg weiter, ohne Niederlage ausgeschieden So blieb es beim 1:1 und beim sieg- und glanzlosen Aufstieg der &bdquo;Azzurri“. Kamerun musste dagegen ohne Niederlage heimfahren. Entscheidend war letztlich, dass Italien gegen Peru 1:1 gespielt hatte und Kamerun nur 0:0. Dieses eine mehr erzielte Tor gab den Ausschlag.

Nach dieser Vorrunde hätte wohl niemand geglaubt, welch glorreiche Wochen den &bdquo;Azzurri“ noch bevorstanden – bis zum WM-Titel.

Auf die unbesiegten &bdquo;Löwen“ Kamerun wartete bei der Rückkehr ein Volksfest in der Hauptstadt Yaoundé. Und Torhüter N'Kono hatte ein besonderes Mitbringsel dabei: einen Vertrag beim spanischen Erstligisten Racing Santander.

Im Video sieht man einige Erinnerungen aus italienischer Sicht an diese Zitterpartie.

https://www.youtube.com/watch?v=4RkvNWoXa1Y

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