
Giovanni Franzoni wurde mehrmals von den Gefühlen übermannt. © Screenshot
Rührende Szene: Italiens Gröden-Held bricht in Tränen aus
Es war ein denkwürdiger Super-G, der sich am Freitag in Gröden abgespielt hat. Am Ende flossen aus einem emotionalen Grund auch viele Tränen.
19. Dezember 2025
Aus St. Christina

Von:
Thomas Debelyak
Er gilt in Italien schon lange als riesiges Ski-Talent. Doch im Konzert der Großen, sprich im Weltcup, blieb Giovanni Franzoni der ganz große Sprung nach vorn bislang verwehrt. Bis zum Freitag, bis zum Super-G in Gröden. Der 24-Jährige aus Manerba del Garda am Südwestufer des Gardasees ist auf der Saslong mit einer berauschenden Fahrt auf Platz 3 gerast.
Es war dies der erste Weltcup-Podestplatz in der Karriere des dreifachen Junioren-Weltmeisters. Und ein Erfolg, der emotionaler nicht hätte sein können. Vor drei Monaten wurde Italiens Speed-Team nämlich von einem Schicksalsschlag getroffen, als sich der junge Matteo Franzoso beim Training in Chile tödlich verletzte. Für Franzoni war Franzoso viel mehr als ein Teamkollege. „Er war für mich wie ein Bruder“, sagte der Azzurro nach seinem dritten Platz in Gröden.
Franzoni widmete den Erfolg seinem verstorbenen Teamkollegen. © Pentaphoto
Zu jenem Zeitpunkt war Franzoni bereits in Tränen aufgelöst. Als er nach seiner Glanzfahrt ins Ziel kam und realisierte, was ihm da gelungen ist, machte er mehrmals eine rührende Geste in Richtung Himmel, mit der Botschaft: „Das ist für dich, Matteo.“ In der Mixed Zone erlebte der Speedspezialist ein Wechselbad der Gefühle: Einerseits strahlte er übers ganze Gesicht, andererseits brach er mehrmals in Tränen aus.
„Ich fahre jedes Rennen für Matteo.“ Giovanni Franzoni
„Heute hat uns von da oben jemand zugeschaut“, sagte Franzoni mit brüchiger Stimme. „Heute ist mit mir jemand mitgefahren. Das war für Matteo. Ich habe mit ihm jahrelang das Zimmer geteilt. Als er im Sommer gestorben ist, sagte ich: 'Ich werde mein Leben lang jedes Rennen für ihn fahren.' Es war eine so harte Zeit für uns als Mannschaft.“
Gröden als besonderer Ort
Dass Supertalent Franzoni ausgerechnet in Gröden seinen ersten Podestplatz feiern konnte, machte ihn überglücklich. „Wenn ich mir einen Ort für dieses Ereignis hätte aussuchen können, wäre es hier gewesen. Das ist einfach verrückt, was da passiert ist“, so der junge Italiener, der schon jetzt für den emotionalsten Moment dieses Gröden-Wochenendes gesorgt hat.Profil bearbeiten
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