
Petra Vlhovas Comeback ist noch nicht in Sicht. © APA / GEORG HOCHMUTH
Tiefe Einblicke einer Ski-Koryphäe: „Suche nach mir selbst“
Verletzungssorgen, Liebeskummer, Selbstfindung – in einem tiefgründigen Interview hat Petra Vlhova mit bemerkenswerter Offenheit über die schwerste Zeit ihres Lebens gesprochen. Dabei stellte die Slalom-Olympiasiegerin von Peking auch klar: Ans Aufhören denkt sie nicht.
01. Oktober 2025
Von: leo
Am 20. Oktober 2024 strömten Tausende nach Jasna, um die beste slowakische Skifahrerin aller Zeiten anzuspornen. Statt mit einem umjubelten Triumph endete der Riesentorlauf in einer sportlichen Tragödie. Vlhova stürzte, musste mit der Trage abtransportiert werden und riss sich das Kreuzband. Zwei Operationen musste die 30-Jährige seither über sich ergehen lassen – ein Ende der Leidenszeit ist noch nicht in Sicht.
In der Talkshow Trochu inak on Dvojka gewährte die 31-fache Weltcupsiegerin nun tiefe Einblicke in diese Zeit, die vor allem mental sehr herausfordernd gewesen sei. Zumal sie sich wenige Monate nach der Verletzung auch noch von ihrem langjährigen Freund Michal trennte. „Mir geht es gut, besser als früher, aber es ist immer noch nicht optimal. Ich kämpfe und versuche, positiv zu bleiben“, sagte Vlhová. „Am meisten kämpfe ich mit mir selbst.“
Aufarbeitung noch im Gange
Die angesprochenen zwei schweren Schicksalsschläge hätten ihr Leben zutiefst erschüttert und sie erhole sich immer noch davon. „Alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Die Dinge, die mir passiert sind, haben mir geholfen, mich selbst kennenzulernen, an mir zu arbeiten. Ich habe begonnen, zur Therapie zu gehen, weil es manchmal wirklich schwierig war“, gibt Vlhova preis. „Ich bin immer noch ein Stück weit auf der Suche nach mir selbst. Mein ganzes Leben drehte sich nur um den Skisport. Dann kam diese Verletzung – und plötzlich sitzt man allein zu Hause und merkt: Du hast nichts anderes. Gleichzeitig bricht auch noch die Beziehung weg, das private Fundament, das dich irgendwie getragen hat.“Petra Vlhova und ihr Ex-Freund Michal Kyselic. © Social Media
Von diesen schweren Momenten habe Vlhova aber auch neue Dinge über sich erfahren. Sie bezeichnet sich als „Individualistin„, habe in ihrer Beziehung aber gelernt, Kompromisse einzugehen. „Und wie sehr ich mich verlieben und wie viel Liebe ich geben kann“, so Vlhova, die offen für eine neue Beziehung ist. Aufgrund ihrer Bekanntheit fällt ihr das jedoch schwer. „Mich stört, dass die Menschen mich vor allem als Vlhova, die Skifahrerin wahrnehmen – und nicht als Petra, der Mensch hinter der Sportlerin.“
Am Ende des Interviews wurde Vlhova auch nach ihrer Zukunft im Skisport gefragt – und ob sie ein Karriereende akzeptieren könne. Schließlich sagte sie im Mai: „Ich weiß nicht, ob ich je wieder Skifahren kann.“ Obwohl sie beim Weltcup-Auftakt in Sölden Ende Oktober fehlen wird, erklärte die Ski-Koryphäe abschließend: „Ich will ein vorzeitiges Karriereende nicht akzeptieren und denke fest daran, dass ich zurückkommen kann.“
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