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Daniel Glira & Co. hadern, Slowenien jubelt. © Valentina Gallina/FISG

Slowenien crasht WM-Party: Italien jetzt unter Druck

Die Aufstiegsmission von Italiens Nationalteams ist in ernsthafter Gefahr: Die Azzurri verloren am Mittwoch bei der Eishockey-WM in Bozen das Topspiel gegen Slowenien und dürfen sich nun in den verbleibenden zwei Partien keinen Ausrutscher mehr erlauben. Weit mehr als 4000 Fans zitterten auf den Rängen mit.

Aus der Sparkasse Arena

Von:
Leo Holzknecht

Schon vor dem Beginn der WM war abzusehen, dass das Duell mit dem Nachbarland wegweisend werden würde. Nicht erwarten konnte man sich hingegen, dass Slowenien zum WM-Auftakt gegen Südkorea verlieren würde und gegen Italien somit zum Siegen verdammt war, sollte der direkte Wiederaufstieg in die Top-Division gelingen. Rok Ticar & Co. merkte man in der mit 4328 Fans gefüllten Sparkasse Arena an, dass es für sie ums sportliche Überleben ging. Sie spielten geradlinig, mit hohem Tempo, taktischer Cleverness und hatten den knappen 2:0-Sieg nach 60 Minuten verdient.


Der Mannschaft von Mike Pelino wurde dabei ein verschlafener Start zum Verhängnis. Die Slowenen flogen dem Blue Team im ersten Drittel regelrecht um die Ohren, zwangen die Azzurri zu viel Defensivarbeit und erzielten das so wichtige 1:0 durch Rok Ticar. In der Folge schraubten Robert Sabolic & Co. ihre Offensivbemühungen deutlich zurück und konzentrierten sich stattdessen auf das Verteidigen. Das gelang der Mannschaft von Edo Terglav exzellent. Italien hatte große Mühe, sich Torchancen zu erarbeiten – auch im Powerplay. Die Erfolgsquote in Überzahl beträgt nach drei Spielen miserable 9 Prozent.

Italien findet keine Mittel

Pelino versuchte, durch Linienänderungen neue Impulse zu geben, das gelang aber kaum. Zur Wahrheit gehört jedoch auch, dass das nötige Puckglück nicht auf Seiten der Azzurri war. Immer wieder war ein slowenischer Stock dazwischen oder sprang das Hartgummi unglücklich. Zudem zeigte Gasper Kroselj im Tor der Slowenen eine herausragende Leistung. Sein Pendant Damian Clara war souveräner als vor 24 Stunden gegen Japan, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.

Jason Seed und Alex Trivellato kämpfen vor dem Tor. © Valentina Gallina/IIHF


Der Gastgeber hat nun einen Tag Zeit, um die Lehren aus dieser Niederlage zu ziehen. Das nächste Spiel findet am Freitag um 19.30 Uhr gegen Ungarn statt. Die Magyaren kassierten am Mittwoch eine peinliche 1:2-Pleite gegen Rumänien, haben aber einen Punkt mehr als Italien auf dem Konto. Dieser Partie kommt also eine umso größere Bedeutung zu.

Die Höhepunkte

Überfälliges 1:0Slowenien dominiert nach Belieben, beißt sich die Zähne aber an Clara aus. Vier Minuten vor Drittelende bricht der italienische Damm aber, als Rok Ticar den Puck vors Gehäuse spielt, wo Phil Pietroniro diesen mit dem Schlittschuh ins eigene Tor lenkt.
Kein GlückNach Weitschüssen von Alex Trivellato und Thomas Larkin werden die Azzurri gefährlich. Die Rebounds, die Gasper Kroslelj gewährt, können aber nicht wunschgemäß verwertet werden. Unter anderem kann Daniel Frank einen springenden Puck nicht ins Tor unterbringen.
Kroseljs MonstersaveGleich zu Beginn des Schlussdrittels hat Anthony Salintri die große Chance, das Spiel auszugleichen. Der Italo-Kanadier zieht auf Gazley-Zuspiel direkt ab, doch Goalie Gasper Kroselj hält dank einer unglaublichen Parade.
Herrlicher PassNur wenige Sekunden nach Salinitris Chance schlagen die Slowenen zu: Blaz Tomazevic wird nicht konsequent angegriffen, umkurvt das italienische Tor, spielt einen herrlichen Querpass auf Anze Kuralt, der problemlos verwandelt.
Slowenien hält dichtItalien nimmt in der Schlussphase Clara vom Eis, kann bei 6 gegen 4 spielen, doch das Powerplay ist erschreckend schwach – und beschert nicht den erhofften Anschlusstreffer.

Italien – Slowenien 0:2

ITA: Clara (Bernard); Seed-Trivallato, Spornberger-Larkin, Amorosa-Pietroniro, Glira-Insam; De Luca-Mantenuto-Frigo, Salinitri-Catenacci-Gazley, Marchetti-Kostner-Frank, Deluca-Purdeller-Mantinger.
Coach: Pelino

SLO: Kroselj (Pintaric); Magovac-Masic, Cosic-Cnrovic, Podlipnik-Cepon, Bohinc; Ticar-Torok-Sabolic, Kuralt-Macuh-Tomazevic, Simsic-Drzog-Mahkovec, Mehle-Sodja-Jezovsek.
Coach: Terglav

Tore: 0:1 Ticar (15.52), 0:2 Kuralt (44.08)

Zuschauer: 4328

Die weiteren Mittwoch-Spiele:

Ungarn Rumänien 1:2
Tore: 0:1 Peter (49.29), 1:1 Hari (55.40), 1:2 Sandor-Szekely (59.09)
Zuschauer: 2.212

Japan – Südkorea 4:3
Tore: 0:1 Jee (15.25), 1:1 Lawlor (21.42), 1:2 Chong Min Lee (26.56), 2:2 Sota Isogai (36.59), 2:3 Don Ku Lee (40.14), 3:3 Yu Sato (51.40), 4:3 Isogai (53.03)
Zuschauer: 1.738

Die Tabelle

Pos.TeamSpielePunkte
1.Slowenien36
2.Ungarn36
3.Italien35
4.Japan34
5.Südkorea33
6.Rumänien33

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