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Jannik Sinner mit nachdenklicher Miene bei der Pressekonferenz in Rom. © APA/afp / ANDREAS SOLARO

Die Zweifel des Jannik Sinner: Wie geht es weiter?

Südtirol, Italiens Sportszene, ja die ganze Tenniswelt fragt sich: Was ist mit Jannik Sinner los? Nach seiner Absage für das Masters-Turnier in Rom spricht der 22-Jährige jetzt offene Worte.

Die verletzungsbedingte Absage für das Masters-Turnier in der Ewigen Stadt hat am Wochenende hohe Wellen geschlagen. Auch deshalb wurde noch am Sonntag eigens eine Pressekonferenz einberufen, an der neben Italiens Verbandschef Angelo Binaghi auch Jannik Sinner selbst teilnahm.


Zunächst einmal gab der Weltranglisten-Zweite zu, dass er Anfangs nicht von so einer schweren Verletzung an seiner Hüfte ausgegangen war. „In Madrid war es ein Auf und Ab, mal spürte ich heftige Schmerzen, mal fast gar keine. Ich hatte nicht gedacht, dass die Probleme so gravierend sind.“ Nichtsdestotrotz ist er in Madrid ausgestiegen und hat sich dann genaueren Untersuchungen unterzogen. „Erst die Magnetresonanz hat gezeigt, dass an der Hüfte doch etwas nicht in Ordnung ist.“

„Ich möchte nicht drei Jahre meiner Karriere wegwerfen“ Jannik Sinner

Sinner wirkte bei seiner Ankunft in Rom geknickt, analysierte aber dennoch sachlich den Ist-Zustand: „Es gibt Verletzungen, die man vorbeugen kann, doch diese gehört nicht dazu. Ich habe letztes Jahr fast ohne Beschwerden gespielt und bin auch diese Saison bislang verletzungsfrei durchgekommen. Das ist ein gutes Zeichen. Jetzt allerdings muss ich mich auskurieren. Das muss ich akzeptieren, auch wenn es mir für die Fans leid tut.“

Jannik Sinner traf am Sonntag in Rom ein – und wurde prompt von Fans belagert. © ANSA / ETTORE FERRARI


Sinner wurde im Vorfeld der Internazionali d'Italia als absoluter Superstar gehandelt. Noch nie wurden in Rom so viele Tickets binnen kurzer Zeit abgesetzt, wie in diesem Jahr. Einem Jahr, in dem Sinner erstmals das Heimturnier gewinnen wollte. „Jetzt ist es aber das wichtigste, sich um den Köper zu kümmern“, sagte Sinner am Sonntag. Er fügte hinzu: „In Roland Garros (ab 26. Mai, Anm.d.R.) werde ich nur spielen, wenn ich 100% fit bin. In sieben bis zehn Tagen werden wir mehr wissen.“ Fest stehe für Sinner nur: „Ich möchte nicht drei Jahre meiner Karriere wegwerfen, nur um jetzt schnellstmöglich wieder auf dem Platz zu stehen.“
„Das hätte sein Fest werden sollen.“ Verbandsboss Angelo Binaghi

Angelo Binaghi, der Chef von Italiens Tennisverband, stimmte Sinner bei der Pressekonferenz in Rom nickend zu, sagte zugleich aber auch, dass „der Anruf von Jannik ein Stich ins Herz“ gewesen sei. Er habe auf eine Teilnahme des Südtirolers gehofft: „Es wäre das erste mal seit 47 Jahren gewesen, dass ein Spieler aus Italien der Favorit auf den Turniersieg ist. Das hätte sein Fest werden sollen.“ Allerdings hat Binaghi Verständnis für Sinners Absage: „Ich denke, das war die richtige Entscheidung.“


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