
Die Unterland Cavaliers drehten eine dramatische Partie gegen Gröden. © Vanna Antonello
Auferstandene Unterlandler sägen am Grödner Trainerstuhl
Eine Grusel-Serie hält, die andere ist beendet: Im Duell der beiden Krisenklubs der Alps Hockey League feierten die Unterland Cavaliers einen wiederbelebenden Sieg gegen wankende Grödner. Dies warf in der Neumarkter WürthArena eine bedeutende Frage auf.
20. November 2025
Aus der WürthArena in Neumarkt

Von:
Alexander Foppa
Die Frage lautet: Sollte auch der HC Gherdëina auf den Trainereffekt setzen, so wie es die Unterland Cavaliers getan haben? Das abgeschlagene Schlusslicht trennte sich am Mittwoch von Coach Juhani Matikainen, einen Tag später bejubelte es gegen kriselnde Grödner einen 5:4-Sieg nach Verlängerung. Auf der Unterlandler Bank saß interimsmäßig Tuomo Harjula. Dessen Grödner Pendant, Teppo Kivelä, scheint nun richtig angezählt.
Der HCG-Coach und seine Schützlinge verpassten nämlich im neunten Spiel in Folge einen vollen Punktgewinn. Der letzte Dreier liegt bereits 40 Tage (!) zurück. Und so präsentierten sich auch die Furie in Neumarkt: wild, zerfahren, widerstandslos. Dabei hatten ihnen die Cavaliers anfangs sogar den Weg geebnet. Die Unterlandler Villi Pisetta und Artur Seniut leiteten die ersten beiden Gästetreffer durch unnötige Puckverluste ein, Luca Biondi und Simon Pitschieler nahmen die Geschenke dankend an.
Harjula und Eriksson bringen frischen Wind
In der ausgeglichenen, tempo- und zugleich fehlerreichen Partie sollten die Cavaliers jedoch noch eine wundersame Auferstehung erleben. Zwei „Ritter“ avancierten dabei zu Hauptdarstellern: der technisch hochbegabte, zugleich aber sehr verspielte Neuzugang Johan Eriksson und Gabriel Galassiti. Der Schwede bereitete zwei Tore vor und hält nun nach drei Einsätzen bei vier Punkten. Der Stürmer aus Leifers machte mit einem Doppelpack aus einem 1:3 ein 3:3.Doch damit nicht genug: Erik Potsinok sollte die Cavs mit dem dritten Powerplaytor seines Teams sogar mit 4:3 in Führung bringen, ehe Samuel Moroder den HCG eine Sekunde vor Schluss in die Overtime rettete. Drama pur im Krisenduell! Erst in der letzten Minute der Verlängerung war das wilde Treiben beendet, nämlich als Thomas Galimberti das Netz im Grödner Tor ein letztes Mal zum Zappeln brachte. Es war das finale 5:4 – und damit das Ende einer Grusel-Serie. Die Cavs hatten zuvor fünf Spiele am Stück verloren, jetzt dürfen sie sich in Ruhe nach einem neuen Headcoach umsehen.
Meraner Illusion
Während in Neumarkt am Ende ausgelassene Partystimmung herrschte, war dem HC Meran nach dem Heimspiel gegen die Red Bull Juniors wahrlich nicht zum Feiern zumute. Die Adler hielten lange tapfer mit, brachen aber in der Schlussphase ein und unterlagen noch mit 1:4.Rasmus Nousiainen brachte Meran mit seinem zweiten Saisontor mit 1:0 in Führung. © BK Photo
Meran hatte bis zehn Minuten vor Ende die Illusion vor Augen, dem Spitzenreiter ein Bein stellen zu können – auch weil die Adler in dieser Saison immer wieder gegen Top-Teams gepunktet hatten. Zu dem Zeitpunkt stand es noch 1:1-Unentschieden. Die Kurstädter und die mehr als 400 Zuschauer hatten die Rechnung jedoch ohne Maxim Eliseev gemacht, der die Gäste mit drei Toren zum schlussendlich doch noch klaren Sieg schoss.Sproviero fängt Sterzing auf
Der freie Fall der Wipptal Broncos ist gestoppt! Franco Sproviero hat sie mit seinem Overtime-Tor zum 3:2 in Jesenice aufgefangen und damit eine Serie von acht Pleiten am Stück beendet. Beim Gastspiel beim Tabellenvorletzten geschah alles in den letzten 20 Minuten: Zunächst ging Jesenice in Führung, ehe Luciano Zandegiacomo und Brysen Cianfrone das Ergebnis auf den Kopf stellten. Die Hausherren retteten sich noch in die Overtime, doch dann avancierte Sproviero zum Sterzinger Heilsbringer. Für die Broncos geht es am Samstag auswärts gegen Gröden weiter.Die Rittner Buam werden am Wochenende zeitgleich versuchen, gegen Cortina Wiedergutmachung zu betreiben. Der frühere Meister unterlag nämlich beim aktuellen Titelträger Zell am See mit 4:2. Brett Welychka und Kevin Fink brachten die Buam zwar immer wieder heran, ein ganz schwaches Startdrittel ihres Teams (zwei Gegentore, nur sechs Abschlüsse) konnten sie aber nicht mehr ausmerzen.
Die Ergebnisse vom Donnerstag:
Unterland Cavaliers – HC Gherdëina 5:4 n.V.Tore: 0:1 Biondi (2.30), 0:2 Pitschieler (29.13), 1:2 Girardi (30.59), 1:3 Deluca (33.17), 2:3 Galassiti (46.28), 3:3 Galassiti (48.25), 4:3 Erik Potsinok (53.48), 5:4 Thomas Galimberti (64.26)
Zuschauer: 237
Jesenice – Wipptal Broncos 2:3 n.V.
Tore: 1:0 Sojer (41.00), 1:1 Zandegiacomo (42.44), 1:2 Cianfrone (54.37), 2:2 Slivnik (58.12), 2:3 Sproviero (60.42)
Zuschauer: 300
Zeller Eisbären – Rittner Buam 4:2
Tore: 1:0 Tomazevic (8.20), 2:0 Lahoda (13.17), 2:1 Welychka (27.21), 3:1 Widen (33.34), 3:2 Fink (38.08), 4:2 Zauner (41.06)
Zuschauer: 1.402
HC Meran – RB Juniors 1:4
Tore: 1:0 Nousiainen (1.54), 1:1 Eliseev (20.59), 1:2 Maul (49.37), 1:3 Eliseev (49.41), 1:4 Eliseev (59.43)
Zuschauer: 411
SG Cortina – HC Asiago 5:4 n.V.
Tore: 1:0 Pompanin (2.36), 1:1 Porco (8.05), 1:2 Rigoni (26.51), 1:3 Porco (32.08), 2:3 Talamini (33.45), 2:4 Valentini (37.54), 3:4 Massimo Pietroniro (55.24), 4:4 Massimo Pietroniro (58.43), 5:4 Sanna (60.31)
Zuschauer: 200
| SP | G | U | V | TV | P | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. Salzburg II | 18 | 13 | 0 | 5 | 74:41 | 41 |
| 2. KHL Sisak | 18 | 13 | 0 | 5 | 68:46 | 38 |
| 3. Kitzbühel | 16 | 11 | 0 | 5 | 59:37 | 32 |
| 4. Zell am See | 16 | 11 | 0 | 5 | 52:43 | 32 |
| 5. HC Asiago | 17 | 9 | 0 | 8 | 63:58 | 28 |
| 6. Bregenzerwald | 15 | 10 | 0 | 5 | 40:45 | 27 |
| 7. Rittner Buam | 18 | 7 | 0 | 11 | 51:53 | 24 |
| 8. SG Cortina | 17 | 8 | 0 | 9 | 45:49 | 22 |
| 9. HC Gherdëina | 16 | 6 | 0 | 10 | 38:53 | 19 |
| 10. Wipptal Broncos | 17 | 6 | 0 | 11 | 43:51 | 19 |
| 11. HC Meran | 16 | 6 | 0 | 10 | 38:53 | 18 |
| 12. Jesenice | 18 | 6 | 0 | 12 | 47:58 | 18 |
| 13. Unterland Cavaliers | 16 | 3 | 0 | 13 | 37:68 | 9 |
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