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Adam Giacomuzzi, Cameron Ginnetti, Markus Spinell und Simon Kostner hatten Grund zum Jubeln. © Max Pattis

Der Rittner Spaziergang zum Playoff-Auftakt

Vor dem Beginn der Playoffs in der Alps Hockey League bestanden keinerlei Zweifel, dass die Rittner Buam der Titelfavorit Nummer 1 sind. Warum dem so ist, zeigten sie am Dienstagabend, als sie den EC Bregenzerwald nach allen Regeln der Kunst auseinandernahmen. Einen emotionsgeladenen Viertelfinal-Start erlebten auch die drei weiteren Südtiroler Teams.

Aus der Ritten Arena

Von:
Leo Holzknecht

Dafür, dass die Buam in der laufenden Saison das Eishockeyspielen förmlich zelebrieren und es sich um das erste Playoff-Spiel handelte, war die Kulisse in Klobenstein ziemlich mau. Nur 450 Zuschauer verirrten sich in die Ritten Arena – das liegt deutlich unter dem Saisonschnitt. Davon unbeeindruckt, feierten Colin Furlong & Co. gegen einen überforderten EC Bregenzerwald einen diskussionslosen 4:1-Erfolg und legten somit in der Best-of-seven-Serie vor.


Den mitgereisten Fans der „Wälder“ blühte schon früh, was auf sie zukommen würde: Ein Abend, in dem die eigene Mannschaft heillos überfordert war. Hinten ließen die Buam um den überzeugenden Eric Hjorth so gut wie nichts zu, vorne agierte der Grunddurchgangssieger mit viel Zug zum Tor. Und so dauerte es gerade einmal drei Minuten, ehe der Zillertaler Hochzeitsmarsch ertönte: Simon Kostner bekam im hohen Slot den Puck zugespielt, den Schuss konnte ECB-Goalie Alexander Schmidt mit der Stockhand noch abwehren, Adam Giacomuzzi verwertete aber den Abpraller.

Spinells Geniestreich

Eines der kuriosesten und zugleich schönsten Tore des Jahres folgte in der 8. Minute: Markus Spinell drohte, an einem gelupften Puck nicht heranzukommen, der 26-Jährige warf sich aber mit vollem Körpereinsatz nach vorne, machte sich ganz lang und überraschte Schmidt mit einem einhändigen Versuch. Nur 67 Sekunden später klingelte es erneut, als Jakob Prast einem Schuss von Emiliano Valentini die entscheidende Richtungsänderung gab. Julian Kostner hätte bei einem Alleingang kurz vor Drittelende sogar auf 4:0 erhöhen müssen. Dieser Treffer war nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben: Im Mittelabschnitt sorgte das Zusammenspiel zwischen Julian Kostner und Prast, die eine 2-auf-1-Situation zu Ende spielten, für die Entscheidung.

Coling Furlong im Rittner Tor erlebte einen relativ ruhigen Abend. © Max Pattis


Obwohl mit Kevin Fink, Manuel Öhler und Stefan Quinz eine ganze Sturmreihe fehlte, konnten es sich die Buam erlauben, im letzten Drittel in den Verwaltungsmodus umzuschalten. Die Vorarlberger erzielten durch einen Nachschuss von Roberts Lipsbergs immerhin noch den Ehrentreffer. Letztendlich hatten sie aber Glück, dass den Legionären um Max Coatta und Ethan Szypula an diesem Abend das Zielwasser fehlte. Sonst hätte das Endergebnis deutlich höher ausfallen können.



Broncos siegen spektakulär

Der HC Meran musste sich in Cortina klar mit 1:5 geschlagen geben. Den einzigen Torerfolg der Kurstädter an diesem Abend bescherte Calder Anderson. Sein Treffer war aber deutlich zu wenig – und das, weil sich die Adler nach einem vielversprechenden Beginn mit individuellen Fehlern selbst das Grab schaufelten. Bei den Ampezzanern stach in erster Linie Doppeltorschütze Tommaso Traversa heraus.

Einen triumphalen Abend erlebten dagegen die Wipptal Broncos, die gegen den EK Zell am See bereits auf und dran waren, den Heimvorteil aus der Hand zu geben. Mit 1:3, später mit 2:4 lagen sie im Hintertreffen – ehe in den letzten vier Spielminuten alles auf den Kopf gestellt wurde. Connor Sanvido verkürzte, Derek Topatigh erzwang noch die Overtime und Davide Conci entschied diese nach drei Minuten mit dem nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer. Rund 400 Fans in der Weihenstephan Arena waren völlig aus dem Häuschen.

In einen wahrlich sauren Apfel bissen derweil die Unterland Cavaliers, die bei den Red Bull Juniors mit 2:3 nach Verlängerung den Kürzeren zogen. Dabei führte das Team von Olli Hällfors nach Treffern von Aleksi Käyrä und Michael Sullmann elf Sekunden vor Schluss noch mit 2:1. Julius Ramoser erzwang aber die Verlängerung, in der Paul Vinzens zum Matchwinner avancierte. Unterland scheiterte zuvor am Pfosten.


Alps Hockey League, Viertelfinale:

Red Bull Juniors – Unterland Cavaliers 3:2 n.V.
Tore: 0:1 Käyrä (20.33), 0:2 Michael Sullmann (27.00), 1:2 Vinzens (34.36), 2:2 Ramoser (59.59), 3:2 Vinzens (72.28)
Zuschauer: 120
Stand in der Best-of-7-Serie: 1:0

Wipptal Broncos – EK Zell am See 5:4 n.V.
Tore: 1:0 Livingston (00.30), 1:1 Putnik (00.46), 1:2 Hartl (5.01), 1:3 Hartl (20.35), 2:3 Eisendle (41.58), 2:4 Pfeffer (43.38), 3:4 Sanvido (55.53), 4:4 Topatigh (57.08), 5:4 Conci (62.37)
Zuschauer: 397
Stand in der Best-of-7-Serie: 1:0

Rittner Buam – EC Bregenzerwald 4:1
Tore: 1:0 Giacomuzzi (3.01), 2:0 Spinell (7.13), 3:0 Prast (8.20), 4:0 Prast (34.45), 4:1 Lipsbergs (53.15)
Zuschauer: 468
Stand in der Best-of-7-Serie: 1:0

SG Cortina – HC Meran 5:1
Tore: 1:0 Luca Zanatta (3.55), 1:1 Anderson (13.39), 2:1 Seed (19.10), 3:1 Traversa (21.41), 4:1 Traversa (50.51), 5:1 Alverà (51.28)
Zuschauer: 550
Stand in der Best-of-7-Serie: 1:0

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