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Anthony DeLuca im Gespräch. © studioKOSTNER | www.kostner.info

Er trifft und trifft und trifft: Das Phänomen Anthony DeLuca

Dominante nordamerikanische Stürmer haben beim HC Gherdëina Tradition. Ob Dylan Stanley, Luke Moffatt oder Brad McGowan: Sie alle haben in den Farben der Furie bleibende Spuren hinterlassen. Der neueste Star im Sturm der Ladiner heißt Anthony DeLuca. Über einen Spieler, dessen Lieblingsbeschäftigung es ist: Tore zu schießen.

Von:
Leo Holzknecht

Der HC Gherdëina hat in der heurigen AlpsHL-Saison einen denkbar schlechten Start hingelegt. Pleiten, Pech und Pannen führten dazu, dass der Anschluss zum Tabellenmittelfeld verloren ging. Zuletzt fanden Simon Pitschieler & Co. aber in die Spur, gewannen acht der letzten zwölf Partien und pirschten sich so bis auf einen Punkt an den 9. Tabellenrang heran. „Wir hatten einen schweren Start, haben aber viel über uns selber gelernt. Wir haben einen tollen Charakter, können auch bei scheinbar uneinholbaren Rückständen noch zurückkommen. Der größte Unterschied ist jetzt, dass wir viel mehr an uns glauben und das spiegelt sich in den Ergebnissen wider“, sagt Anthony DeLuca.


Maßgeblichen Anteil am Hoch hat nicht zuletzt der Kanadier, der mit 27 Treffern die Torschützenliste der Liga anführt. Alleine in den letzten fünf Partien schlug er zwölf Mal zu. Das Muster ist dabei zumeist das gleiche: DeLuca nutzt jeden Zentimeter Platz, den der Gegner ihm gewährt. Er nimmt Maß und platziert den Puck genau da, wo er es will. Egal aus welcher Position, egal ob per Handgelenk- oder Schlagschuss, egal bei welchem Spielstand, egal gegen welchen Gegner.

Ein Ausnahmetalent

Was ist sein Geheimnis? „Ja, mein Schuss ist meine größte Waffe“, sagt der Mann aus der Region Québec. „Als ich ein kleines Kind war, hatte ich im Keller ein Tor. Weil ich den Sport so liebte, habe ich ständig mit meinem Bruder an meinem Schuss gearbeitet. Je mehr man trainiert, desto größer ist die Verbesserung“, weiß DeLuca. Er habe zudem mit seinen Freunden bei jeder Gelegenheit Eishockey auf der Straße gespielt. Dies trug bereits in jungen Jahren Früchte.

Anthony DeLuca in seinem Element. © studioKOSTNER | www.kostner.info


DeLuca, der mit dem Eishockeyspielen begann, weil auch dessen Eltern und Onkel dem Sport verfallen waren, gehörte zu den besten Spielern seines Alters. In drei Saisonen in der Québec Major Hockey League (eine der besten Jugendligen der Welt) sammelte er 237 Punkte in 238 Partien und gewann im Jahr 2015 die Meisterschaft. „Die Zeit in der QMJHL war unglaublich. Ich hätte es natürlich geliebt, in die NHL gedraftet zu werden. Und ich denke, dass ich mit meinen Statistiken eine Chance hatte, aber letztendlich ist es nicht dazu gekommen“, bedauert DeLuca.

So wechselte er zunächst in die East Coast Hockey League, später an die Universität Concordia, ehe er im Jahr 2017 den Sprung über den großen Teich wagte. Er heuerte bei den Frederikshavn White Hawks in der ersten dänischen Liga an, musste sich zunächst aber an das europäische Spiel gewöhnen. „Ich würde sagen, dass das die härteste Zeit meiner Karriere war. Ich habe etwas Zeit benötigt, um mich an alles zu gewöhnen.“ Die guten Leistungen brachten DeLuca in der darauffolgenden Saison einen Vertrag bei den Sheffield Steelers in England ein, bei denen er schnell zum Publikumsliebling avancierte. „Vor über 7000 Fans zu spielen, ist fantastisch. Es war sportlich gesehen die bisher beste Station meiner Karriere“, betont DeLuca.

Olympia der Traum

Im heurigen Sommer strebte der 1.79 Meter große und 90 Kilogramm schwere Stürmer einen Tapetenwechsel an. Das Angebot des HCG kam dabei gerade recht. „Meine Großeltern und Urgroßeltern sind allesamt in Italien geboren. Deshalb bin ich auch im Besitz des italienischen Passes“, erklärt DeLuca, der nach 16 Monaten Aktivität als Italo-Kanadier zählen wird und somit auch für das Nationalteam auflaufen kann. „Ein Traum würde in Erfüllung gehen, wenn ich die Olympischen Spiele für Italien bestreiten könnte. Dieses Fernziel ist mit ein Grund, warum ich hierher gekommen bin. Ich will zeigen, dass ich gut genug dafür bin“, sagt DeLuca. Fest steht: Mit den bisher gezeigten Leistungen wird Nationalcoach Mike Keenan ganz genau auf ihn blicken.

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