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Der HC Meran hat eine turbulente Saison hinter sich. © Tobias Unterhofer / BK Photo

Kader, Ziele und Fans: Wie geht es in Meran weiter?

Der HC Meran hat die Eishockey-Euphorie in der Passerstadt wiederbelebt und sich erstmals für die Playoffs der Alps Hockey League qualifiziert. Wir haben mit dem Präsidenten der Adler, Stefan Kobler, über die vergangene Spielzeit, den Zuschauer-Boom, die nahe Zukunft und auch über Gerüchte gesprochen.

SportNews: Herr Kobler, der HC Meran hat sich erstmals für das Playoff-Viertelfinale qualifiziert und scheiterte dann an Cortina. Wie zufrieden sind Sie mit der Saison?


Stefan Kobler: „Es war definitiv unser bestes Jahr, seitdem wir in der AlpsHL sind. Natürlich war das Spiel 5 gegen Cortina ein Genickbruch, nachdem wir im eigenen Stadion noch eineinhalb Minuten vor Schluss in Führung waren. Wenn wir diese über die Zeit gebracht hätten, wäre vieles möglich gewesen. Das i-Tüpfelchen hat quasi gefehlt. Aber insgesamt gesehen ist heuer viel positive Energie entstanden.“

Sie sprechen es an: Der HCM hat durchschnittlich über 700 Zuschauer in der Meran Arena begrüßt und damit mehr als in den Jahren zuvor. Woher kommt dieser Aufschwung?

„Zum einen hatten wir eine bessere Mannschaft und bessere Resultate vorzuweisen. Zum anderen haben wir auch hinter den Kulissen daran gearbeitet. Wir haben viele Vereine und Sponsoren gratis ins Stadion eingeladen. Diese sind dann auch kontinuierlich wiedergekommen. Neue Fans sind eingestiegen. In diesem Punkt hat sich die große Arbeit schon mal ausgezahlt.“

Ein Ausnahmekönner: Nolan Ritchie © BK Photo


Trotzdem hat der Verein nach Saisonende an der AlpsHL-Teilnahme gezweifelt. Woher kamen die Bedenken?

„Wir haben im Sommer 2021 einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Deshalb haben wir jetzt nach Ablauf dieser Zeit eine Analyse gemacht. In dieser ging es nicht nur um das letzte Jahr, sondern um die gesamte Zeit des Vereins in der AlpsHL. Wie schaut es mit dem Budget aus? Können wir das alles weiter noch stemmen? Die Sponsoren-Suche ist nicht so leicht. Durch die Inflation ist alles gestiegen. Beispielsweise die Reise- und Materialkosten um bis zu 30%. Auch die Einschreibung ist teurer geworden. Auf der anderen Seite hat die Liga aber viele Vereine verloren. Am Ende haben wir uns auch wegen der entstandenen Euphorie für die AlpsHL entschieden. Zudem haben wir jetzt einen neuen Vorstand, der insgesamt um die 15 Leute umfasst.“

Wer ist neu in den Vorstand dazugestoßen?

„Auf der einen Seite sind das Sponsoren und Gönner. Auf der anderen Seite werde ich jetzt auf sportlicher Ebene von Manuel Lo Presti und Luca Ansoldi unterstützt. Mit ihrer großen Erfahrung, die sie als Spieler gesammelt haben, sind sie Gold wert für den Verein.“

Luca Ansoldi (im Bild) und Manuel Lo Presti helfen künftig im Vorstand mit. © BK PHOTO



Gibt es Überlegungen bezüglich eines Farmteams in der IHL, bei dem auch die eigenen Jugendspieler Spielpraxis sammeln könnten?

„Wir haben bereits im Vorjahr Gespräche mit Eppan geführt. Wir hoffen, dass es heuer endlich klappt mit einer Zusammenarbeit. Eppan ist unser klarer Wunschkandidat. Ansonsten habe ich ein, zwei Vereine wie Varese und Pergine im Hinterkopf, wobei die Fahrten für die Spieler dann schon jeweils weit wären.“

„Wenn sich Andy Bernard die AlpsHL vorstellen könnte, würde ich alles dafür tun, ihn nach Meran zu holen.“ Meran-Präsident Stefan Kobler

Anderson und Richtie haben viele Angebote, Makarov ist bereits weg. Wie soll das Grundgerüst der neuen Mannschaft aussehen und sind auch ICE-Routiniers wie Raphael Andergassen oder Andy Bernard Thema in Meran?

„Über die Qualitäten von Andergassen und Bernard brauchen wir nicht zu sprechen. Aber sie sind derzeit Profis und leben mit einem anderen Gehalt. Wenn sich beispielsweise Bernard die AlpsHL vorstellen könnte, würde ich alles dafür tun, ihn nach Meran zu holen. Wir brauchen einen neuen Torhüter und hätten gerne einen italienischen Keeper. Anderson und Ritchie haben viele Angebote – auch aus Europa. Wenn sie zurück nach Nordamerika in die US-Sportsliga gehen würden, bekämen sie viel Geld für ihr Sportstipendium. Es wird schwer, sie in Meran zu halten. Beide sind extrem professionell.“

Andrei Makarov kehrt nicht nach Meran zurück. © BK Photo


Wie schaut es mit den Einheimischen aus und was sind die Ziele für die neue Saison?

„Einem Christian Borgatello muss man jetzt nach dieser turbulenten und aufreibenden Saison einfach mal die Zeit geben, um in Ruhe über die Zukunft nachzudenken. Er gibt das ganze Jahr für den Verein sein letztes Hemd. Jedenfalls gilt es auch, wieder gute Ausländer zu finden – wie uns das mit Ritchie und Anderson gelungen ist. Unser Mindestziel ist das Pre-Playoff. Zudem möchte ich unbedingt ins Halbfinale der Serie A kommen. Das ist uns zuletzt nicht gelungen.“

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