Meran | Endlich Euphorie entfachen

Im Vorjahr hatte Meran den Saisonstart total in den Sand gesetzt. Vor dem Jahreswechsel erlebten die Adler dann ihre beste Phase. Später erkämpfen sich Christian Borgatello & Co. immerhin einen starken dritten Platz in der IHL Serie A. Anschließend war dann wieder der Wurm drin, sodass man in der AlpsHL die Playoff verpasste.

Doch nicht nur das sportliche Abschneiden gibt den Meranern zu Denken. Euphorie kam in bisher zwei Jahren AlpsHL noch keine auf. Auf dem Papier besitzen die Adler eines der schönsten Stadien der Liga. Zudem haben sie ein großes Einzugsgebiet. In den glorreichen 90er-Jahren waren die Schwarz-Weißen ein Zuschauermagnet. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nachdem in der Saison 21/22 durchschnittlich 280 Fans in die Meran-Arena pilgerten, waren es im Vorjahr immerhin 352.

Patrick Tomasini gehört zu den Leistungsträgern. © BK Photo

Doch damit eilt Meran weit hinter seinen Ansprüchen hinterher. Von den Südtiroler AlpsHL-Vereinen hatten nur die Wipptal Broncos einen geringeren Schnitt, wobei diese gar nicht mal in ihrer eigenen Arena spielen können. Die Kurstädter wollen sich in der kommenden Saison also nicht nur erstmals für die Playoffs qualifizieren, sondern endlich auch für eine neue Euphorie im Umfeld sorgen.

Zugänge & Abgänge Zugänge: Renzo Rocco (Pergine/IHL), Nolan Ritchie (Utah Grizzlies/ECHL), Calder Anderson (Wheat Kings/WHL), Matteo Calvi (Piné/IHL Division 1), Patrick Kuppelwieser (eigene Jugend), Matthias Castlunger (Eppan), Marco Franchini (Varese/IHL), Joseph Garreffa (Dukla Michlovce/Slowakei), Dylan Ghiglione (Como/IHL).

Abgänge: Frederic Cloutier, Thomas Mitterer (beide Karriereende), Lorenzo Martinelli (Varese/IHL), Stephen Desrocher, Lukas Chiodo (beide Fife Flyers/Schottland), Andreas Radin (Eppan/IHL), Joshua Berger (Pergine/IHL), Pascal Brunner (HC Bozen), Maurizio Colella (Rapid City Rush/ECHL), Adrian Klein (noch ohne Verein).

Stärken & Schwächen Stärken: Der Verein hat das Potential für mehr; der Torhüter ist zumindest auf dem Papier einer der stärksten der Liga; die Sturmreihe ist hervorragend besetzt mit den drei neuen Kanadiern zusätzlich zu Patrick Tommasini und Daniel Gellon.

Schwächen: Frederic (Cloutier) und vor allem Thomas Mitterer werden in der Kabine vermisst werden; bereits im Vorjahr kassierte man viele Gegentore; die Abwehr ist nicht stärker geworden, dort drückt der Schuh.

Der interessanteste Neuzugang Darüber gibt es keinen Zweifel, der interessanteste Neuzugang kann nur Andrey Makarov sein. Mit ihm ist der Meraner Vereinsführung ein Coup gelungen, zumal er im besten Eishockeyalter und mit einem beeindruckenden Curriculum zu den Adlern kommt. Der 30-Jährige begann seine Karriere in Russland, bevor er mit 17 Jahren den Schritt nach Nordamerika wagte.

Dort spielte er für die Rochester Americans in der AHL und wurde aufgrund seiner hervorragenden Leistungen sogar in die NHL berufen. Dort absolvierte er ein Spiel für die Buffalo Sabres. Makarov spielte auch vier Jahre in der KHL. Auf dem Papier ist der 1,88 m große und 88 kg schwere Goalie für die AlpsHL jedenfalls ein Luxus.

Prognose Eine Playoff-Teilnahme wird erneut zur Herkulesaufgabe. Dann müssten die Neuen schon voll einschlagen. Zudem müsste auch noch ein qualitativ starker Verteidiger dazukommen. Somit wird es wohl &bdquo;nur“ für die Pre-Playoffs reichen, was aber nicht ein schlechtes Ergebnis sein soll. Viel wird auch vom neuen Trainer Jarrod Skalde (Kanada) abhängen, der zuletzt in der zweiten slowakischen Liga coachte.

Der Kader Pos. Name Jahrgang Tor Simon Andreano 1999 Matteo Calvi 2002 Andrey Makarov 1993 Abwehr Philipp Beber 1995 Christian Borgatello 1982 Fabian Dellagiacoma 2003 David Kaserer 2004 Patrick Kuppelwieser 2004 David Pflöstl 1999 Nick Rein 1996 Angriff Calder Anderson 2002 Luca Ansoldi 1982 Mattia Cassibba 2002 Matthias Castlunger 2004 Marco Franchini 1990 Jakob Fuchs 2003 Joseph Garreffa 1999 Daniel Gellon 2001 Dylan Ghiglione 2000 Nolan Ritchie 2002 Renzo Rocco 2004 Sebastian Thaler 1995 Patrick Tomasini 2000 David Trivellato 1998

AlpsHL Österreich	SP	TV	P
1. Kitzbühel	2	14:3	6
2. Unterland Cavaliers	2	15:5	6
3. Rittner Buam	2	7:1	6
4. Wipptal Broncos	2	9:4	6
5. Jesenice	3	15:8	6
6. Zell am See	2	7:5	5
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