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Playoff-Eishockey pur: Salzburg (in weiß) gegen die Unterlandler Cavaliers. © Vanna Antonello

Tragik in Meran, Euphorie im Wipptal, Kummer im Unterland

Es war ein spektakulärer Viertelfinal-Abend, den die Alps Hockey League am Dienstag erlebte. Am Ende gibt es eine Mannschaft, die Geschichte geschrieben hat – und zwei, die jetzt gegen das blanke sportliche Überleben kämpfen müssen.

Aus der Würtharena in Neumarkt

Von:
Thomas Debelyak

Es war ein Abend voller Emotionen. Emotionen der Freude bei den Wipptal Broncos, die an diesem Dienstag erstmals ins Halbfinale der Alps Hockey League eingezogen sind. Aber auch Emotionen des Frustes, denn so stehen die Unterland Cavaliers und der HC Meran nach dramatischen Spielen vor dem Aus.


In der Best-of-7-Serie gegen die Red Bull Hockey Juniors liegt der HC Unterland nach der 2:3-Niederlage am Dienstag jetzt mit 1:3 zurück und muss am Donnerstag in Salzburg gewinnen, ansonsten ist die Saison vorbei. Dabei waren die Cavaliers vor mehr als 500 Fans in der Würtharena ein mehr als ebenbürtiger Gegner, der gegen die Vollprofis aus Salzburg aufmüpfig spielte, enorm bissig agierte, um jeden Zentimeter fightete und vor allem im Schlussdrittel mächtig Druck ausübte. Da stand es aber schon 3:2 für die Powermänner der Jungbullen, die physisch und spielerisch zum Besten der Liga zählen.


Einen großen Anteil an der Niederlage der Cavaliers hatte der Südtiroler in den Reihen der Salzburger. Der Rittner Julius Ramoser, Cousin von Joachim Ramoser, traf im Mitteldrittel per Rebound zum entscheidenden 3:2. Zuvor war der HC Unterland gleich zwei Mal in Führung gegangen (zuerst Miro Markkula in Überzahl, dann Tobias Brighenti mit einem Hammerschuss) und mauerte die Gäste besonders in den letzten 20 Minuten im eigenen Drittel fest – doch es wollte nicht sein. Auch, weil Luka Nyman Sekunden vor Schluss nur die Querlatte traf.

Wipptals Viertelfinal-Krönung

Für die große Show des Abends sorgten aber die Wipptal Broncos, die erstmals in der Geschichte im Halbfinale der AlpsHL stehen. Wie die Sterzinger das gemeistert haben, ist beeindruckend. Im Viertelfinale wurde Zell am See, das vor Meisterschaftsbeginn zum engen Kreis der Favoriten zählte, mal eben so „gesweept“ – 4:0 lautet der Endstand in der Serie. Krönung war am Dienstagabend der 3:2-Erfolg im Salzburger Land. Als entscheidend entpuppte sich ein Doppelschlag kurz vor Ende des Mitteldrittels: Bryson Cianfrone (Rebound, 37.) und Luciano Zandegiacomo (nach Maylan-Querpass, 38.) stellten binnen 101 Sekunden von 1:2 auf 3:2 für die Broncos – und das Halbfinale war perfekt!

Zwischen Meran (in schwarz) und Cortina ging es hart zur Sache. © BK Photo


Eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebte unterdessen der HC Meran, der gegen Cortina eine 3:4-Niederlage nach Verlängerung hinnehmen musste und in der Serie mit 1:3 zurückliegt. Am Donnerstag kämpfen die Passerstädter also gegen das Saisonaus. Vor mehr als 1000 Fans in der Meran Arena spielten sich im Finish verrückte Szenen ab. Ein Boxkampf zwischen Sebastian Thaler und Filippo Pompanin ließ die Wogen hochgehen und als dann auch noch die Meraner Nolan Ritchie und Brandon McNally das Resultat in Unterzahl (!) von 1:2 auf 3:2 stellten, stand die Arena Kopf. Doch 59 Sekunden vor Schluss glich Cortina aus und machte in der Overtime schon nach 26 Sekunden alles klar.

Ritten muss nachsitzen

Die Rittner Buam müssen noch einmal ran. © Max Pattis


Ihre Halbfinal-Party verschieben mussten unterdessen die Rittner Buam. Obwohl sich die Cracks vom Hochplateau in der Serie gegen Bregenzerwald bisher makellos präsentiert hatten und alle drei Spiele gewinnen konnten, gab es nun auswärts eine 2:5-Niederlage. Die Buam von Coach Tray Tuomie, die heuer zu den heißesten Titelfavoriten zählen, blieben an diesem Abend einiges schuldig. Gerade einmal 19 Mal schoss Ritten aufs Tor. Die Abwesenheiten der Offensivkräfte Simon Kostner und Ethan Szypula (beide verletzt) und des Abwehrbosses Terrance Amorosa (gesperrt) machte sich bemerkbar. Dennoch bleibt Ritten in der Serie mit 3:1 in Führung.

AlpsHL-Viertelfinale – Spiel 4 (Best-of-7)

Unterland Cavaliers – Red Bull Hockey Juniors 2:3
Tore: 1:0 Markkula (9.21), 1:1 Krening (14.40), 2:1 Brighenti (16.56), 2:2 Wurzer (18.10), 2:3 Ramoser (24.00)
Zuschauer: 531
Stand in der Serie: 1:3


EC Bregenzerwald – Rittner Buam 5:2
Tore: 0:1 Coatta (11.35), 1:1 Kulintsev (30.56), 2:1 Lipsbergs (33.28), 2:2 Hjorth (38.09), 3:2 Embrich (47.21), 4:2 Embrich (56.36), 5:2 Lipsbergs (57.51)
Zuschauer: 851
Stand in der Serie: 3:1


Zeller Eisbären – Wipptal Broncos 2:3
Tore: 0:1 Conci (7.02), 1:1 Berger (9.38), 2:1 Böhm (35.53), 2:2 Cianfrone (36.55), 2:3 Zandegiacomo (38.36)
Zuschauer: 1898
Endstand in der Serie: 0:4


HC Meran – Cortina Hafro 3:4 n.V.
Tore: 1:0 Anderson (17.16), 1:1 Di Tomaso (44.34), 1:2 Doherty (48.22), 2:2 Ritchie (54.34), 3:2 McNally (57.11), 3:3 Traversa (59.01), 3:4 Doherty (60.26)
Zuschauer: 1033
Stand in der Serie: 1:3


Die weiteren Termine: 14.3., evtl. 16.3, 19.3.

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