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Markus Gander & Co. haben eine turbulente Saison hinter sich. © Oskar Brunner

Trainer, Ausländer, Vorbereitung: Alles neu im Wipptal

Die Wipptal Broncos haben eine Saison hinter sich, in der sie zwei Gesichter gezeigt haben: Das mürrische, launische unter der Leitung von Jussi Tupamäki. Und das lebensfrohe, erheiternde unter Jiri Vebers Sagen. Egon Gschnitzer, seit nunmehr zwei Jahrzehnten bei den Wildpferden als Sportlicher Leiter aktiv, erklärt uns die Gründe dafür und wagt zeitgleich einen Blick in die ungewisse Zukunft.

Von:
Leo Holzknecht

Die Wipptal Broncos stellten im Vorjahr auf dem Papier eine der besten Mannschaften der AlpsHL. Nichtsdestotrotz verpassten die Weiß-Blauen den Einzug ins Halbfinale der IHL Serie A. In der Liga zogen sich Markus Gander & Co. mit dem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Meister Jesenice noch gut aus der Affäre. Großen Anteil daran hatte Jiri Veber, der Mitte November Jussi Tupamäki ablöste und nach anfänglichen Schwierigkeiten das Team in die Spur brachte. Egon Gschnitzer ist mit dem Saisonverlauf nur mäßig zufrieden. Wieso, lesen Sie hier.



Wenn Sie der zurückliegenden Spielzeit eine Note geben könnten, welche wäre es?

„In Schriftzeichen ausgedrückt: Nicht mehr als zufriedenstellend. Wir haben sowohl das Halbfinale in der Serie A als auch den direkten Playoff-Einzug in der AlpsHL verpasst. Beides hatten wir als Ziel ausgegeben, letztendlich waren wir jedoch weit davon entfernt. Zu Beginn hatten wir den falschen Trainer. Tupamäki ist keineswegs ein schlechter Mann, seine Art hat allerdings nicht zum Team gepasst. Hätten wir Veber von Anfang an gehabt, wären wir weiter vorne gelandet.“


Was hat beim Finnen nicht gepasst und was hat Veber besser gemacht?

„Tupamäki ist kein gesprächiger Trainer. Er ist der Meinung, dass jeder selber wissen sollte, dass er das Maximum abrufen muss. In Südtirol, wo fast alle Spieler arbeitstätig sind, ist es jedoch wichtig, die Spieler zu motivieren und die Freude an der Arbeit zu wecken. Obwohl Veber von einem höheren Niveau kam, hat er sofort verstanden, dass der Spaßfaktor enorm wichtig ist. Wenn man das Training, die Partien mit Freude angeht, kommen auch die guten Ergebnisse zustande.“

Jakob Rabanser hat sich im Broncos-Tor etabliert. © Oskar Brunner


Gegen den späteren Meister auszuscheiden, ist aber keine Schande…

„Nein keinesfalls. Wir wussten vorab, dass wir gegen Jesenice nicht eine große Chance haben. Wenn wir aber von Anfang an so gespielt hätten wie zuletzt, wären wir nicht schon im Viertelfinale auf Jesenice getroffen. Wir hatten ja eine gute Mannschaft, aber unter Tupamäki hat kein Spieler sein Potential ausgeschöpft, mit Veber hingegen schon. Aber natürlich ist das Ausscheiden gegen Jesenice keine Schande. Man hat gesehen, wie gut sie sind. Der Meistertitel ist verdient.“


Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung der Legionäre?

„Wir werden mit keinem Spieler verlängern – abgesehen von Justin Maylan, der bereits im Vorjahr einen Zweijahresvertrag unterzeichnet hat. Zwar haben unsere Imports im Grunddurchgang durchaus ihre Leistung gebracht, als wir sie am meisten brauchten, haben sie aber nicht den Unterschied gemacht – vor allem in den Playoffs. Sie sind keine Playoff-Spieler, das zeigen die Statistiken. Zur neuen Saison werden wir uns diesbezüglich neu orientieren.“


Ist Veber auf der Trainerposition gesetzt?

„Er ist einer von drei Kandidaten. Auch Dustin Whitecotton (von 2019 bis 2022 in Sterzing, Anm. d. Red.), der mit seiner Familie wieder nach Europa zurückgekehrt ist, ist im Gespräch. Ich glaube jedoch, dass die Wahl schlussendlich auf einen neuen Namen aus Schweden fallen wird.“

Die Broncos arbeiten bereits an ihrer Form. © Oskar Brunner


Wie sieht es mit den Einheimischen aus?

„Es deutet darauf hin, dass uns zwei bis drei Stammspieler verlassen bzw. die Schlittschuhe an den Nagel hängen werden. Die Entscheidung ist zwar noch nicht definitiv gefallen, aber es sieht danach aus. Wenn es tatsächlich dazu käme, dann würde uns das sehr schmerzen.“


Was müssen die Broncos in der neuen Spielzeit besser machen?

„In erster Linie im Sommer hart arbeiten. Wir haben einen fixen Trockentrainer angestellt, der seit dem 1. Mai vier Einheiten pro Woche mit den Spielern absolviert. In den Sommermonaten müssen wir das Maximale rausholen, damit wir im Herbst bereit sind. Danach ist es wichtig, einen Trainer zu finden, der die harte Arbeit auf dem Eis fortsetzt. Zudem ist ein guter Saisonstart immer wichtig. Genauso wie die Leistung der Ausländer – besonders in einer Liga wie der AlpsHL.“


Letzte Frage: Wie steht es um das Stadion?

„Die Perspektive ist ganz schlecht. Wir wissen nur, dass im Juni endlich der Abriss erfolgen soll. Was danach kommt, ist ungewiss. Die Gemeinde wird wohl einen Wettbewerb ausschreiben, was eigentlich schon im Vorjahr hätte geschehen sollen. Die politischen Mühlen drehen sich sehr langsam, deshalb kann man im Moment nicht sage, wie es in den nächsten Monaten weitergeht.“

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