HCB atmet auf: „Jetzt können wir an den Kader denken“

Anderthalb Stunden lang saßen Arno Kompatscher und HCB-Geschäftsführer Dieter Knoll am frühen Mittwochabend an einem Tisch. Auf der Agenda stand die Zuschauer-Problematik während der Corona-Pandemie. Am Ende des Gesprächs frohlockte Knoll: &bdquo;Das ist ein guter Tag für den HC Bozen. Jetzt können wir endlich zu unserem Kerngeschäft übergehen und an die Kaderplanung denken.“ Hargrove und Wierchioch vor Abschied Knolls Erleichterung kommt nicht von ungefähr, denn der Landeshauptmann hat ihm zugesichert, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, damit der HCB im Herbst nicht in einer leeren Halle in die ICE-Saison starten muss. Er wird eine Kommission einrichten, die in Kürze einen Lokalaugenschein in der Eiswelle durchführt und dann gemeinsam mit der Klubführung ein Hygienekonzept ausarbeitet. Die Chancen, dass im ersten Heimspiel 2000 bis 3000 der insgesamt 7000 Plätze der Eiswelle belegt sein werden, stehen ausgesprochen gut. Voraussetzung sind natürlich, dass die Pandemie in Schach gehalten wird, in der Eiswelle Adaptierungen vorgenommen werden und Sicherheitsabstände eingehalten werden. &bdquo;Das wird aufwendig, aber keinesfalls problematisch“, so Knoll, der auch mit Vertretern der Fankurve Gespräche führen will: &bdquo;Gemeinsam werden wir auch für diesen Stadionbereich eine gute Lösung zu finden. Dass hunderte Fans dicht Schulter an Schulter stehen, wird es so schnell nicht mehr geben.“

Eine volle Eiswelle wird es so schnell nicht geben, dafür kommt dem HCB das Fassungsvermögen jetzt zugute.

Im Gespräch mit SportNews verrät der HCB-Boss auch, dass ihm die gesamte Situation momentan alles abverlange. &bdquo;Nach unserer wöchentlichen Ligakonferenz war ich doch ziemlich am Boden, da war das Gespräch mit dem Landeshauptmann wenige Stunden später Balsam für meine Seele.“ In der Videokonferenz hatten die ICE-Klubs beschlossen, den Transferstopp bis auf Widerruf zu verlängern. Der Schritt sei, laut Knoll, unausweichlich, da besonders die österreichischen Klubs mit hohen Auflagen zu kämpfen haben und darüber hinaus von der Regierung einen Rettungsschirm einfordern, sollte Corona auch 2020/21 einen Strich durch die Rechnung machen. Am Beispiel Innsbruck ist dies durchaus nachvollziehbar: Da die moderne Arena in der Olympiaworld über verhältnismäßig wenig Sitzplätze verfügt, wird die Kapazität auf 400 Zuschauer runtergefahren. Ein Saisonstart unter diesen Vorzeichen scheint nicht nur für die Haie unmöglich. &bdquo;In 14 Tagen kann ich unseren ganzen Kader zusammenstellen“ HCB-Geschäftsführer und -Sportdirektor Dieter Knoll Im Vergleich dazu hat der HC Bozen mit der Eiswelle und der nun lancierten Zusammenarbeit mit der Landesregierung durchaus bessere Karten in der Hand. &bdquo;Jetzt gilt es noch wichtige Sponsorengespräche zu führen und das Ende des Transferstopps abzuwarten“, erklärt Knoll, der die Personalplanungen in Hinblick auf die kommende Saison schnellstmöglich abschließen will: &bdquo;Alle Spieler, die vergangene Saison bei uns im Kader standen und jetzt noch am Markt sind, wollen zu uns zurückkommen. Auch ein Leland Irving ist noch ein Thema. Es gibt eigentlich nur zwei Ausnahmen.“ Knoll spielt damit auf Colton Hargrove und Patrick Wierchioch an. Der texanische Stürmer war vergangene Saison ein Top-Verdiener, konnte aber nicht zur Gänze überzeugen. Sein Verbleib ist unwahrscheinlich. Der ehemalige NHL-Verteidiger hofft dagegen auf ein Angebot aus der KHL, bei ihm ist Bozen nur die zweite Wahl. Reduzierte Gehälter auch in Bozen Auch wenn Knoll sagt, &bdquo;in 14 Tagen kann ich unseren ganzen Kader zusammenstellen“, dürfte es durchaus noch zähe Verhandlungen geben. Denn auch der HC Bozen will sich den sinkenden Gehältern im europäischen Eishockey anpassen und bei den neuen Verträgen teilweise 20 bis 30 Prozent an Honorar einsparen. Davon ausgenommen wäre Trainer-Wunschkandidat Greg Ireland, bei dem der HCB noch ordentlich was drauflegen müsste, um ihn in der Landeshauptstadt zu behalten. Bei ihm gibt es zudem Unstimmigkeiten, was einige Vertragsklauseln betreffen. &bdquo;Die Chancen, dass er bleibt, liegen maximal bei 40 Prozent“, so Knoll, der sich seine Laune durch die offene Trainerfrage aber keinesfalls vermiesen lassen möchte.

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB Südtirol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
alle ansehen

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Wintersport

Tennis

Weitere Sportarten

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

HCB atmet auf: „Jetzt können wir an den Kader denken“

Empfehlungen

Kommentare (0)