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Ein neuer Spieler des HCB: Enrico Larcher

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Ein neuer Spieler des HCB: Enrico Larcher

Bozens Neuer voller Tatendrang: „Eine einmalige Chance“

Seit Jahren sehnen sich Italiens Nationalmannschaft und die heimischen Klubs der ICE Hockey League (ICEHL) nach vielversprechenden einheimischen Verteidigern. Enrico Larcher, ein 21-jähriges Talent aus Pieve di Cadore, möchte nun im Trikot des HCB Südtirol Alperia unter Beweis stellen, dass er das Potenzial hat, eine feste Größe bei den Foxes zu werden.

Von:
Leo Holzknecht

Wenn Kurt Kleinendorst am Samstag, dem 9. August, in Corvara seine erste Trainingseinheit beim HC Bozen leitet, wird Enrico Larcher der jüngste Spieler im 23-köpfigen Kader der Foxes sein. Der Verteidiger aus Pieve di Cadore weiß, dass er sich seinen Platz erst erarbeiten muss, doch Larcher ist bereit, alles zu geben, um in der Bozner Hierarchie aufzusteigen. „Ich will die Trainer mit meinem einfachen Spiel, mit der Spielübersicht und mit meiner Einsatzbereitschaft überzeugen – ich würde alles tun, um der Mannschaft zum Sieg zu verhelfen.“


Ob er mit diesen Argumenten Kleinendorst überzeugen kann, wird sich zeigen. Fest steht: Mit Fabio Armani hat er auf der Spielerbank schon einen Unterstützer. Der 51-jährige Co-Trainer der Füchse war es nämlich, der Larchers Wechsel zum HCB eingefädelt hat. „Ich habe ein paar Mal mit Fabio telefoniert. Ich kenne ihn gut, da er lange in den Jugend-Nationalteams mein Trainer war. Er hat mich gefragt, ob ich bereit wäre, nach Bozen zu kommen. Es war ein Angebot, das ich nicht ausschlagen konnte. Ich wusste sofort, dass ich diese einmalige Chance beim Schopf packen würde“, erzählt Larcher.

Bozen bleibt die Priorität

Für das Talent ist es seine erste Erfahrung außerhalb des Veneto. Begonnen hat er mit dem Eishockeyspielen bei seinem Heimatverein Pieve di Cadore. Mit 16 Jahren absolvierte er dann seine ersten Spiele in der Alps Hockey League (AlpsHL) für Cortina – und das als tragende Säule der Ampezzaner Verteidigung. „Cortina zu verlassen, war nicht leicht, denn in den letzten sechs Jahren ist es zu meiner zweiten Heimat geworden“, berichtet Larcher. „Ich habe mich sowohl mit den Spielern als auch mit den Verantwortlichen blendend verstanden. Seit dem ersten Tag waren sie freundlich und hilfsbereit.“

Gab schon sein Debüt für die Nationalmannschaft: Enrico Larcher

Gab schon sein Debüt für die Nationalmannschaft: Enrico Larcher


Der Rechtsschütze könnte in der neuen Saison auf seinen Ex-Verein als Gegner treffen, denn er hat bei den Foxes einen sogenannten Two-way-Vertrag unterzeichnet. Heißt: Sollte er in der ICE Hockey League (ICEHL) nicht regelmäßig eingesetzt werden, könnte er nach Meran „ausweichen“ und dort Spielminuten sammeln.

„Wenn ich mit Meran gegen Cortina spielen würde, wäre das etwas seltsam. Aber wir sind Profis und wollen immer gewinnen – egal, wer auf der anderen Seite steht. Diese Möglichkeit zu haben, war für mich aber sehr wichtig. Meran hat seit Jahren ein starkes Team und war als Gegner immer schwer zu bespielen. Auch in dieser Saison wurde wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine gestellt. Ich wäre sehr froh, in der Meran Arena aufzulaufen – wobei mein primärer Fokus eindeutig dem HC Bozen gilt“, führt Larcher aus.

Mehr als nur Ergänzungsspieler

Nominell ist Larcher beim zweifachen ICEHL-Champion der achte Verteidiger. Die U24-Regelung spielt der neuen Nummer 53 der Foxes aber in die Karten. Denn nur wenn zwei Spieler auf dem Spielbogen stehen, die in diese Kategorie fallen, kann das Team alle 22 Akteure aufbieten. Larcher und Stürmer Pascal Brunner sind im erfahrensten Team der Liga die einzigen Profis, die diesen Status haben. „Ich weiß, dass es schwer wird, aber ich werde alles ins Zeug legen, um so viel Einsatzzeit wie möglich zu bekommen“, gibt sich Larcher kämpferisch.

Enrico Larcher ist zweifacher Italienmeister.

Enrico Larcher ist zweifacher Italienmeister.


Dass ausgerechnet in diesem Sommer der Wechsel nach Bozen zustande kam, ist durchaus überraschend, da Larcher in Cortina keine einfache Saison hatte. Nach einer Verletzung im zweiten Saisonspiel fiel er beinahe vier Monate verletzungsbedingt aus. „Es war frustrierend, die Spiele von der Tribüne aus zu verfolgen“, berichtet Larcher.
„Ich habe in dieser Zeit aber auch vieles gelernt.“ Enrico Larcher über seine fast viermonatige Verletzungspause

„Zu sehen, wie deine Teamkollegen auf dem Eis kämpfen, rackern und alles geben, ist schwer. Ich habe in dieser Zeit aber auch vieles gelernt. Von oben hat man einen anderen Blickwinkel. Ich war in der Lage, neue Dinge zu erkennen, die man auf dem Eis nicht bemerken würde, weil man so sehr unter Druck steht. Andererseits darf man – auch wenn man verletzt ist – sich nie hängen lassen und muss immer weiter aktiv sein.“ Das ist ihm offensichtlich gelungen, denn nur wenige Wochen nach seiner Rückkehr feierte er mit Cortina den Italienmeistertitel.

Mit dem HC Bozen will er nun auch auf die Titeljagd gehen. Zudem freut er sich auf das Zusammenspiel mit Spielern, die schon in den höchsten europäischen und nordamerikanischen Ligen ihre Brötchen verdient haben. „Mein Wunsch ist es, so viel wie möglich von meinen Teamkollegen zu lernen, damit ich diese Dinge dann in mein Spiel implementieren kann.“ Anhand dieser Worte ist zu erkennen: Larcher ist ehrgeizig und dazu bereit, hart an sich zu arbeiten, um bei den Foxes eine dauerhafte Stütze zu werden.

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