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Vor den beiden Toren herrschte Hochbetrieb: Bozen (in Rot) musste sich am Ende Salzburg geschlagen geben. © Alle Fotos: Vanna Antonello
Bozens wilder Rodeo-Ritt mit hartem Aufprall
Nach zauberhaften Tagen in der Champions Hockey League ist der HCB Südtirol Alperia wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Im ersten Ligaspiel gab es am Freitag gegen Meister Red Bull Salzburg eine knappe Niederlage.
12. September 2025
Aus der Sparkasse Arena
Von:
Thomas Debelyak
Wenn die Foxes aus Bozen auf die Bullen aus Salzburg treffen, dann ist Spektakel garantiert. Umso mehr freuten sich die weißroten Fans am Freitag auf den Liga-Auftakt, der den amtierenden Serienmeister aus der Mozartstadt in die Sparkasse Arena führte. Die beiden heißesten Titelfavoriten lieferten sich prompt einen wilden Ritt, den Salzburg schließlich mit 4:3 für sich entschied.
Es hatte am Freitagabend tatsächlich etwas von einem Rodeo-Ritt der Bozner, die in Bestbesetzung antreten konnten und Enrico Miglioranzi als überzähligen Spieler auf die Tribüne schickten. Im ersten Drittel saßen die Foxes noch fest im Sattel, führten das Tier geschickt am Zügel und gaben sogar den Rhythmus in der Arena vor. Die Folge: Cole Schneider erzielte mit seinem ersten Liga-Tor im Foxes-Trikot die Führung – frenetisch bejubelt von gut 3.000 Fans auf den Rängen.
Doch dann ging der Bullenritt in die zweite Runde – und warf den bis dahin tadellosen Dompteur fast zu Boden. Auf dem Buckel des Serienmeisters, bei dem der 629-fache NHL-Crack Michael Raffl eine echte Erscheinung war, schwankten die Foxes nun mächtig hin und her und fingen sich gleich drei Tore ein, das vierte wurde per Videobeweis aberkannt. Der Zauber aus dem ersten Drittel war plötzlich verflogen, der Faden gerissen, die Beine der Bozner auf einmal viel zu schwer – auch, weil Goalie Sam Harvey nicht die Sicherheit ausstrahlte, die man von ihm gewohnt ist.
Bozen zeigt Kämpferherz
Doch die Bozner, die haben Herz. Denn plötzlich ging ein Ruck durch das Team, und der Griff am Sattel des Bullen war plötzlich wieder fester. Erst verkürzte Luca Frigo auf 2:3 (36.), dann Mark Barberio auf 3:4 (56.) – und bis zuletzt hoffte Bozen noch, aus diesem wilden Ritt als Sieger hervorzugehen. Umso härter war der Aufprall, als die Foxes nach 60 Minuten zu Boden geschmettert wurden.Der Abend im Zeitraffer
| Hallo Cole | Der Königstransfer ist Bozens erster Torschütze der Meisterschaft! Einen Gildon-Schuss lenkt Schneider im Stile eines echten Knipsers zum 1:0 ab – und hört, wie sein Name erstmals ganz laut von den Fans durch die Arena gebrüllt wird (10.). |
| Salzburg x 3 | Im ersten Drittel noch ebenbürtig, wenn nicht sogar besser, verliert der HCB im Mittelabschnitt völlig den Faden. Die Folge? Salzburg trifft gleich drei Mal! Zunächst stochert St. Denis einen Nienhuis-Schuss, der bei Harvey irgendwie durchkullert, ins leere Tor (22.), dann trifft der exzellent freigespielte Thaler aus dem Slot (26.), ehe Gesson zunächst Seed entwischt und Harvey dann zwischen den Hosenträgern erwischt (29.). |
| Frigo spezial | Dass Unterzahltore eine Spezialität von Luca Frigo sind, davon darf sich Salzburg an diesem Abend überzeugen. Der Bozen-Routinier startet alleine zum Konter und setzt die Scheibe ansatzlos ins Kreuzeck – ein herrliches Tor zum 2:3 (36.). |
| No Comeback | Im Schlussdrittel überschlagen sich die Ereignisse: Erst hat McClure den Ausgleich auf dem Schläger, trifft aber nur den Pfosten, dann macht St. Denis nach einer feinen Powerplay-Kombination das 4:2 (49.), ehe Barberio Bozen ebenfalls in Überzahl wieder heran bringt – 3:4 (56.). Doch mehr ist nicht drin. |
Für Bozen steht nun eine einwöchige Pause an, am kommenden Freitag sind die Foxes in Vorarlberg zu Gast. Grund zur Freude hatte am heutigen Abend das andere Südtiroler Team: Der HC Pustertal feierte in Innsbruck einen Kantersieg.
HC Bozen – Red Bull Salzburg 3:4
HCB: Harvey (Vallini); Barberio-Samuelsson, Gildon-Seed, Valentine-DiPerna, Larcher; Gersich-Bradley-Gazley, DiGiacinto-Pollock-Cole Schneider, Frank-Misley-Brunner, Frigo-Mantenuto-McClure, MarchettiCoach: Kleinendorst
RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Corcoran, Nienhuis-Lewington, Stephens-Hörl, Gesson-Kirchebner; Thomas Raffl-Nissner-Peter Schneider, Michael Raffl-St. Denis-Thaler, Schreier-Baltram-Kraus, Böhm-Auer-Lanzinger
Coach: Viveiros
Tore: 1:0 Cole Schneider (9.51), 1:1 Travis St. Denis (21.20), 1:2 Lucas Thaler (25.03), 1:3 Adrian Gesson (28.26), 2:3 Luca Frigo (35.55), 2:4 Travis St. Denis (48.02), 3:4 Mark Barberio (55.14)
Zuschauer: 2.928
ICE Hockey League
HC Innsbruck – HC Pustertal 1:8 (hier geht's zum Bericht)Tore: 0:1 Rueschoff (7.45), 0:2 Bowlby (17.44), 0:3 Bowlby (22.03), 0:4 Bardreau (25.03), 1:4 Owre (29.14), 1:5 Saracino (32.47), 1:6 Bardreau (36.46), 1:7 Bardreau (47.24), 1:8 Bowlby (57.43)
Zuschauer: 2.300
Ferencvaros Budapest – Villacher SV 2:4
Tore: 0:1 Hutchinson (1.10), 0:2 Wallenta (4.14), 1:2 Kestila (7.18), 1:3 Uschan (13.30), 1:4 Scherbak (49.44), 2:4 Bengtsson (56.22)
Zuschauer: 1.243
EC KAC – AV Fehervar 4:0
Tore: 1:0 Schwinger (1.42), 2:0 Sablattnig (22.48), 3:0 Petersen (23.14)
Zuschauer: 3.930
Black Wings Linz – Pioneers Vorarlberg 5:2
Tore: 1:0 St-Amant (00.58), 2:0 Barron (16.13), 3:0 Knott (23.54), 4:0 Lebler (26.21), 4:1 Metzler (47.12), 4:2 Maier (52.13), 5:2 Lebler (56.21)
Zuschauer: 4.280
Olimpija Ljubljana – Vienna Capitals 8:1
Tore: 0:1 Gazzola (7.11), 1:1 Polei (9.16), 2:1 Mahkovec (27.00), 3:1 Halbert (33.42), 4:1 Sabolic (37.00), 5:1 Brennan (45.48), 6:1 Simsic (53.18), 7:1 Polei (54.11), 8:1 Sabolic (56.29)
Zuschauer: 2.873
Tabelle
| SP | G | U | V | TV | P | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. HC Pustertal | 1 | 1 | 0 | 0 | 8:1 | 3 |
| 1. Olimpija Ljubljana | 1 | 1 | 0 | 0 | 8:1 | 3 |
| 3. EC Klagenfurt | 1 | 1 | 0 | 0 | 4:0 | 3 |
| 4. Linz | 1 | 1 | 0 | 0 | 5:2 | 3 |
| 5. EC Villach | 1 | 1 | 0 | 0 | 4:2 | 3 |
| 6. EC Salzburg | 1 | 1 | 0 | 0 | 4:3 | 3 |
| 7. Graz99ers | 0 | 0 | 0 | 0 | 0:0 | 0 |
| 8. HCB Südtirol | 1 | 0 | 0 | 1 | 3:4 | 0 |
| 9. Ferencvárosi | 1 | 0 | 0 | 1 | 2:4 | 0 |
| 10. Vorarlberg | 1 | 0 | 0 | 1 | 2:5 | 0 |
| 11. Fehérvár | 1 | 0 | 0 | 1 | 0:4 | 0 |
| 12. HC Innsbruck | 1 | 0 | 0 | 1 | 1:8 | 0 |
| 12. Vienna Capitals | 1 | 0 | 0 | 1 | 1:8 | 0 |
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