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Jochen Schenk, Erich Falkensteiner und Tomek Valtonen (v.l.).

Budget, Spieler, Ziele: So wollen die Wölfe erfolgreich sein

Vor dem 6:1-Sieg gegen den HCB Südtirol Alperia lud der HC Pustertal am Dienstag zu einer Presserunde. Dabei sprachen Coach Tomek Valtonen, Präsident Erich Falkensteiner sowie Neo-Geschäftsführer Jochen Schenk über die anstehende Saison, die finanzielle Lage, die Alps Ice Academy und nicht zuletzt über die Ziele des Vereins.

Aus Bruneck

Von:
Leo Holzknecht

Wer die Handlungen des HC Pustertal analysiert, stellt fest: Hier wird nichts dem Zufall überlassen und professionell gearbeitet. „Wir sind kein Freizeitklub, es geht um viel Kohle“, betonte Erich Falkensteiner am Dienstag gegenüber den anwesenden Journalisten. Er steht an der Spitze des Unternehmens, das inzwischen auf 40 Mitarbeiter zählen kann. Das Budget sei mittlerweile fünf Mal so hoch im Vergleich zu den Zeiten in der Alps Hockey League. „Es bedarf einer großen Organisation, die nicht nur so nebenbei erledigt werden kann. Aufgrund dessen haben wir auch Jochen Schenk als Geschäftsführer installiert. Er ist ein Sportfanat, gut vernetzt und kennt den Verein aus dem Effeff. Für uns ist er ein Glücksgriff“ freut sich Falkensteiner.


Schenk wird sich beim HCP vorwiegend auf den organisatorischen und wirtschaftlichen Bereich konzentrieren. „Sport ist meine Leidenschaft“, betont der neue CEO. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. Wir müssen nichts Neues erfinden, sondern uns in jedem Bereich verbessern, professioneller werden.“ Schenks Wort hat auch in der Alps Ice Academy Gewicht, wobei „dieses Projekt kein HCP-Projekt ist“, stellt Falkensteiner klar. Es gehe um das Eishockey in Südtirol. Deshalb sei es dem HCP-Präsidenten wichtig gewesen, dass auch der ewige Rivale aus Bozen mit anpackt. „Am Ende geht es darum, dass gute Spieler ausgebildet werden. Vielleicht entspringt ja aus der Akademie der zweite Damian Clara“, so Falkensteiner.

Spielerbudget bleibt gleich

In der anstehenden Saison verfolgt der Verein nicht nur sportliche Ziele. Aus HCP-Sicht soll die Intercable Arena zu einem sozialen Treffpunkt werden. Sportlicher Erfolg würde diesbezüglich einen großen Schub verleihen und Euphorie entfachen. „Die Wünsche sind immer die gleichen. Im letzten Jahr sind wir hingefallen, heuer geht es darum, sich wieder aufzurappeln. Die Playoffs müssen unser Ziel sein, zumal die Verträge mit den Spielern auch darauf ausgerichtet sind“, betont Falkensteiner.

Apropos Spieler: Im Sommer haben die Wölfe mit prominenten Transfers aufhorchen lassen, dennoch sei das Budget für Spielergehälter nicht erhöht worden. Weil die neue Sportreform jedoch Zusatzkosten von über 400.000 mit sich bringt, mussten neue Sponsoren gefunden und Konzepte ausgearbeitet werden. „In unserem Business Plan ist die Schwarze Null das oberste Gebot“, so Falkensteiner, der vermutet, dass sein HCP bezüglich des Etats im Liga-Vergleich im unteren Drittel anzusiedeln ist.

Er hat beim HCP das Sagen: Tomek Valtonen © HC Pustertal/I. Foppa


Jener Mann, der die vielen neuen Spieler zu einer Einheit formen soll, ist Coach Tomek Valtonen. Der Finne hat heuer die ganze Vorbereitung mit den Wölfen absolvieren können, nachdem er im Vorjahr als Feuerwehrmann engagiert worden war. „Es war eine harte Situation“, blickt der Finne zurück. „Es ging ums Überleben, weil wir zum Siegen verpflichtet waren.“ Umso glücklicher sei er, dass er heuer von Tag 1 an mit dem Team trainieren kann. „Wir haben einen richtig guten Job erledigt und hart gearbeitet. Auf einer Skala von 1 bis 5 würde ich der Vorbereitung eine 4,5 geben – aber nur, weil wir von kleinen Verletzungen zurückgeworfen wurden. Ansonsten bin ich sehr zufrieden.“

Richtige Charaktere wichtig

Valtonen, der bei der Kaderzusammenstellung ein großes Mitspracherecht hatte, bekräftigt, wie wichtig es sei, die richtigen Spieler zu finden. „Man kann eine ganze Saison schon im Sommer zerstören, wenn man nicht die gewünschten Charaktere findet – egal, wie gut der Coach ist“, so Valtonen. Dessen Erwartungen seien heuer zweifellos gestiegen. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir um den 10. Platz kämpfen wollen. Aber wir müssen geduldig sein und nicht denken, dass alles reibungslos verlaufen wird. Es wird Höhen und Tiefen geben. Der Schlüssel ist es, einen Ausweg daraus zu finden.“

Bevor die Saison am 15. September mit dem Heimspiel gegen die Pioneers Vorarlberg beginnt, bestreiten die Wölfe am Freitag noch ein letztes Testspiel. Jener Goalie, der dabei zwischen den Pfosten steht, wird auch gegen Vorarlberg das Tor hüten. Valtonen wollte nicht verraten, ob die Tendenz in Richtung Andreas Bernard oder Jacob Smith geht. So oder so: Der HCP ist für die dritte Saison in der ICE Hockey League gerüstet – so viel steht fest.

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