Im Pustertal war er Fanliebling: Johan Harju. © HC Pustertal

Das verrückte Comeback eines Pustertal-Helden

Beim HC Pustertal erlangte er einst Heldenstatus, nun kehrt der ehemalige Fanliebling Johan Harju auf kuriose Art und Weise auf die Eishockeybühne zurück.

14. November 2025

Von: det

Das Pustertal ist schon seit jeher ein eishockeyverrückter Ort. Doch im Winter 2021/22, da erreichte die Begeisterung in Bruneck und Umgebung neue Sphären: In jener Zeit stiegen die Wölfe nämlich in die ICE Hockey League ein und lösten eine riesige Welle der Euphorie aus. Eine Euphorie, die ein Mann maßgeblich mitgetragen hat: Johan Harju.

Der 39-jährige Schwede war der große Pusterer Star in der ersten ICE-Saison. Mit der Referenz von mehr als 600 Einsätzen in der höchsten schwedischen Liga kam der 1,90-Meter-Hüne nach Bruneck und spielte sich dort schnell in die Herzen der Fans – und auch an die Spitze der Scorerwertung. Mit 46 Punkten war Harju am Ende der beste Wölfe-Scorer und maßgeblich daran beteiligt, dass es der HCP in seiner Premierensaison ins Viertelfinale schaffte.

Johan Harju (Mitte) spielte beim HC Pustertal groß auf. © HC Pustertal / Iwan Foppa

Nach jener Saison trennten sich die Wege, doch nach einem kurzen Intermezzo in Finnland kehrte Harju wieder nach Bruneck zurück, konnte die verkorkste Saison aber nicht mehr retten. Danach war für den Schweden klar: Das war das Ende meiner Eishockeykarriere. Im Alter von 37 Jahren zog der Ausnahmestürmer einen Schlussstrich. Oder besser gesagt: Einen vermeintlichen Schlussstrich.

Comeback in der fünften schwedischen Liga

Fast drei Jahre nach seinem letzten Match kehrt Harju nun nämlich auf die Eishockeybühne zurück – und zwar auf verrückte Art und Weise. Er startet nämlich ein Comeback bei seinem Heimatverein Övertorneå HF in der fünften schwedischen Liga. Wie es dazu kam, das ist eine kuriose Geschichte und hängt eng mit Harjus gutem Kumpel Linus Omark zusammen.

Zwei dicke Kumpels: Johan Harju (links) und Linus Omark. © AFP / FABRICE COFFRINI

Omark ist in der großen weiten Eishockeywelt ein klingender Begriff, er spielte 79 Mal in der NHL, wurde in der Schweiz Meister und Liga-Topscorer, krönte sich in Schweden ebenfalls zum Champion und zum besten Stürmer der Liga, und 2017 holte er mit Schwedens Nationalteam den Weltmeistertitel. Omark ist 38 Jahre alt und spielte zuletzt bei Lugano in der Schweizer National League, doch dort löste er seinen Vertrag vergangene Woche auf. Seine Karriere beenden will er noch nicht, stattdessen kehrt er zu seinen Wurzeln zurück, zum Övertorneå HF.

Die meisten Mitspieler waren noch gar nicht geboren

Omark überredete seinen engen Freund Harju zu einem Comeback und so wollen beide Eishockeycracks dem Verein, bei dem sie einst großgeworden sind, etwas zurückgeben. „Ich habe den Verein kontaktiert, und es ist über 20 Jahre her, dass ich für Övertorneå gespielt habe. Die Jungs, die jetzt in der Mannschaft sind, waren noch gar nicht geboren, als ich in Övertorneå gespielt habe“, erklärte Omark gegenüber Aftonbladet. Der Klub aus Nordschweden ziert punktelos das Tabellenende und weist nach drei Partien ein Torverhältnis von 9:38 auf. Ob sich das mit den zwei Stars ändert?