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Bozen und Salzburg konnten die Finger nicht voneinander lassen. © EC Red Bull Salzburg/Gintare Karpaviciute

Der Bozner Albtraum in Salzburg

Der HCB Südtirol musste am Sonntagnachmittag in Salzburg eine richtige Klatsche hinnehmen, bei der der Spielstand jedoch nicht die Leistung der Füchse widerspiegelte.

Die Duelle zwischen dem EC Red Bull Salzburg und dem HCB Südtirol sorgten in den letzten Jahren stets für Gänsehaut. Auch in dieser Saison gehören die Bullen und die Füchse zu den besten Mannschaften der ICE Hockey League, die bei der Titelentscheidung wohl kräftig ihre Finger im Spiel haben werden. Doch die Sonntags-Partie entwickelte sich für die Talferstädter zu einem Tag zum Vergessen. Mit 6:2 fertigten die Bullen die Gäste ab, die zwar kein schlechtes Eishockey zeigten, ihre Chancen jedoch leichtsinnig ausließen.


Der Family-Day in der Salzburger Eisarena fand dabei nur auf den Zuschauerrängen statt, denn auf dem Eis war nichts von familiären Gefühlen zu sehen. Wieder und wieder gingen sich die Red Bulls und die Füchse an den Kragen, fuhren jeden Check ohne Wenn und Aber zu Ende und warfen sich ohne Rücksicht auf Verluste in jeden Zweikampf und in jeden Schuss. Bozens Topstürmer Adam Helewka hatte die Begegnung vor Beginn als „eine richtige Schlacht“ bezeichnet – damit sollte der Kanadier recht behalten.


Doch auch neben den physischen Aspekten und den vor allem zu Beginn beinahe permanent besetzten Strafbänken war das Spiel ein wahres Eishockeyfest. Blitzschnelles Eishockey, brillante Einzelaktionen und packende Spielzüge entzückten die Zuschauer im Minutentakt. Der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften war dabei, dass Salzburgs Bemühungen ihren Weg ins Tor fanden, während die Foxes sich am Sonntagnachmittag an Atte Tolvanen im gegnerischen Tor die Zähne ausbissen. Vor allem die zwei schnellen Gegentreffer zu Beginn des zweiten Drittels brachen den Bozner Sieg-Hoffnungen das Genick.

Tolvanen wie eine Mauer

Simon Bourque, Brad McClure und Co. durfte man ihr Bemühen und ihren Kampfgeist dabei wahrlich nicht absprechen. Die Füchse spielten stets mit den Salzburgern mit und legten alles in die Waagschale, doch ihre Angriffe fruchteten diesmal einfach nicht, was vor allem am Salzburger Schlussmann lag. Der 30-jährige Finne stand im Prestige-Duell förmlich Kopf und zeigte eine Highlight-Parade nach der anderen. Schlussfazit nach dem Spiel aus rot-weißer Sicht: Bei denen klappte alles, bei uns nichts – auch, weil die beiden Bozner Treffer viel zu spät kamen.

Die Highlights der Partie

Blitzstart für SalzburgEtwas unglücklich für Bozen kullert die Scheibe über den Schiedsrichter auf den Schläger von Huber, der eiskalt bleibt und mit einem Handgelenksschuss zum 1:0 trifft – 00:58.
Erneut SalzburgIm Powerplay erzielen die Bullen das zweite Tor des Spiels. Wieder ist Fortuna auf Salzburgs Seite, denn der Puck eines schlecht getroffenen Nissner-Schusses kullert über Umwege unter die Beine von Harvey hindurch – 17:44.
Es wird noch schlimmerNach einem Getümmel vor dem Harvey-Kasten findet Wukovits den Puck, zieht eine Schleife hinter das Tor und netzt zum 3:0 für Salzburg ein. Nur 42 Sekunden später muss Harvey nach einem Schuss von Nissner wieder hinter sich greifen – 23:11.
Bozen fällt auseinander Es ist nicht zu glauben. Wieder klingelt es im Tor der Füchse. Nach einer starken Bozner Druckphase kommt Hochkofler im HCB-Drittel an die Scheibe und zieht über die Schulter von Harvey zum 5:0 ab. Minuten später verwertet Bourke einen Querpass vor dem HCB-Kasten zum 6:0 – 34:01.
Bozen bemüht sichJetzt gelingt den Boznern endlich etwas. Im Powerplay bezwingt Finoro den hervorragenden Tovanen über die Schulter zum 6:1. Seed zeigt dann sein Können, lässt einen Verteidiger aussteigen und netzt zum 6:2 ein – 52.56.

Weiter geht es für den HC Bozen am 12. Februar gegen Asiago. Der HC Pustertal hat übrigens am Sonntagabend ebenfalls eine Klatsche kassiert.

EC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol 6:2

RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Murphy, Genoway-Lewington, Nienhuis, Hörl, Stapelfeldt-Schreiner, Kosmachuk-Nissner-Schneider, Hochkofler-Rowe-Huber, Baltram-Wukovits-Bourke, Schreier-Auer-Kraus.

HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-Bourque, Di Perna-Spornberger, Miglioranzi; Salinitri-Bradley-Marchetti, Helewka-Christoffer-Digiacinto, Frigo-Mantenuto-Finoro, Halmo-McClure-Brunner.

Tore: 1:0 Huber (00.58), 2:0 Nissner (17.44), 3:0 Wukovits (22.29), 4:0 Nissner (23.11), 5:0 Hochkofler (29.27), 6:0 Bourke (34.01), 6:1 Finoro (50.00), 6:2 Seed (52.56)

Zuschauer: 3057

Die weiteren Sonntags-Spiele (17.30 Uhr)

Graz 99ers – HC Innsbruck 7:3
1:0 Rassell (10.49), 1:1 Haudum (11.20), 2:1 Haudum (17.44), 3:1 Brunner (18.53), 3:2 Rassell (29.52), 4:2 Huber (30.51), 5:2 Brunner (40.35), 5:3 Rassell (42.37), 6:3 Hora (54.26), 7:3 Harnisch (55.31)
Zuschauer: 3.609



Villacher SV – Klagenfurter AC 2:3 n.P.
1:0 Pearson (36.03), 2:0 Lindner (43.14), 2:1 Fraser (50.45), 2:2 Petersen (58.36), 2:3 Mursak (65.00)
Zuschauer: 3.465


Black Wings Linz – HC Pustertal 7:2
1:0 Ograjensek (10.39), 2:0 Lebler (21.03), 3:0 Knott (23.57), 4:0 Roe (27.52), 5:0 Feldner (34.58), 5:1 Findlay (38.53), 6:1 St. Amant (45.59), 7:1 Ograjensek (51.46), 7:2 Petan (57.48)

Die Tabelle

SPGUVTVP
1. EC Klagenfurt4429015168:11188
2. EC Salzburg4227015153:11383
3. HCB Südtirol4430014137:10583
4. Fehérvár4427017129:10882
5. Graz99ers4526019140:11481
6. Linz4427017142:11379
7. EC Villach4526019157:13877
8. Olimpija Ljubljana4423021117:12863
9. HC Pustertal4417027135:14456
10. Vienna Capitals4418026111:13553
11. Vorarlberg4415029104:14047
12. Asiago Hockey4311032116:16836
13. HC Innsbruck451003596:18830

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