
Eddie Pasquale & Co. verloren gegen Budapest. © I. Foppa / HC Pustertal
Fatale Schlussminuten: Pustertal muss bittere Pille schlucken
Alles war angerichtet für ein perfektes Wochenende: Der HC Falkensteiner Pustertal führte am Samstagabend gegen Ferencvaros Budapest zwei Minuten vor Schluss mit 2:1. Ein plötzlicher Einbruch versetzte die Intercable Arena dann aber in Schockstarre. Nach dem Triumph des Vortages gegen Red Bull Salzburg folgte somit eine unerwartete Bauchlandung.
27. September 2025
Aus der Intercable Arena
Von:
Leo Holzknecht
Das Bestätigen eines außergewöhnlichen Erfolgs gehört im Sport zu den schwierigsten Aufgaben überhaupt. Die Emotionen zu kontrollieren, mit beiden Füßen am Boden zu bleiben und die gleiche Konzentration an den Tag zu legen, ist alles andere als selbstverständlich. Nach dem umjubelten 2:1-Sieg des Vortages gegen Salzburg standen die Wölfe am Samstag vor genau dieser Herausforderung. Obwohl die Jaspers-Truppe gegen den Liganeuling aus Ungarn schon wie der sichere Sieger aussah, stand sie letzten Endes mit leeren Händen da – Budapest gewann nach einer unglaublichen Schlussphase mit 3:2.
Dass die erneut zahlreich anwesenden HCP-Fans enttäuscht von dannen zogen, war nicht zuletzt der Abschlussschwäche geschuldet. Tommy Purdeller & Co. feuerten 45 Mal aufs Tor von Krystof Nagy, dem es aber ein ums andere Mal zu leicht gemacht wurde. Vor dem Budapest-Goalie herrschte kaum Verkehr, zudem fehlte den Versuchen die Präzision. Angesichts der Anzahl der Torchancen hätten die Schwarz-Gelben weit mehr als zwei Tore erzielen müssen. Wären die Hausherren in den Schlussminuten jedoch nicht wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen, wäre diese Debatte hinfällig.
Viele Augen waren an diesem Abend auf Tyler Coulter gerichtet, der in der letzten Saison bei den Wölfen enttäuschte und im Sommer zu Budapest wechselte. Ausgerechnet der Kanadier schoss seine Mannschaft mit einem wahren Kunstschuss in Führung. Es war eine der wenigen Offensivaktionen der Ungarn, die sich regelrecht in der eigenen Zone einigelten. Erst als Pustertal mit 2:1 in Front ging, erhöhten die Gäste das Risiko – und wurden prompt dafür belohnt. Sowohl dem 2:2 durch Brady Shaw als auch dem 2:3 durch Paavo Tyni gingen jedoch schwere defensive Aussetzer voraus.
Bei den Wölfen war nach dem Spielende die Stimmung im Keller. Der Sprung auf Platz zwei der Tabelle schien sicher, stattdessen müssen sie sich nun aber unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie kann es sein, dass einer solch routinierten Mannschaft dieses Szenario widerfährt? Wähnten sich Nick Saracino & Co. in zu großer Sicherheit? Wurde gar der Gegner unterschätzt? Jaspers muss auf diese Fragen jedenfalls schnell eine Antwort finden, ehe am kommenden Freitag bei Fehervar das nächste Spiel ansteht.
Die Höhepunkte
| Verkehrte Welt | Das Spiel ist erst 30 Sekunden alt, als Nick Saracino aus kurzer Distanz nur die Torumrandung trifft. Auch in der Folge bleiben die Hausherren am Drücker, die in der 19. Minute aber das 0:1 kassieren – und das ausgerechnet durch den letztjährigen HCP-Crack Coulter. |
| Verdienter Ausgleich | Der Aufwand des HCP ist enorm, der Ertrag gering. Immerhin gelingt im zweiten Spielabschnitt durch Henry Bowlby das erste Powerplay-Tor der Saison. Der US-Amerikaner staubt nach einem Ierullo-Versuch eiskalt ab. |
| Tor aberkannt | Nach Markus Lauridsens Weitschuss, der das Netz zappeln lässt, ertönt in der Intercable Arena schon die Torsirene. Das Schiedsrichtergespann schaut sich die Szene aber nochmals an und nimmt den Treffer zurück. Der Grund: Ein hoher Stock. |
| Die Entscheidung? | Als Ierullo in der 52. Minute ein Geschenk annimmt und den Puck aus dem Slot in die Maschen zimmert, scheint der HCP-Sieg in Stein gemeißelt zu sein. |
| Von wegen! | Zuerst erzielt Brady Shaw nach einem feinen Rönni-Pass aus dem Nichts den Ausgleich, rund eine Minute später gelingt Paavo Tyni sogar der Siegtreffer, als Pasquale nach vorne abprallen lässt. |
HC Falkensteiner Pustertal – Ferencvaros Budapest 2:3
HCP: Pasquale (Rabanser); Zanatta-Blum, Lauridsen-Di Tomaso, Glira-Osmanski, Lobis; Lipon-Ticar-Purdeller, Ierullo-Frycklund-Rueschhoff, Bowlby-Bardreau-Saracino, Mantinger-Andergassen-Deluca.Coach: Jaspers
FTC: Kristóf Nagy (Balizs); Bengtsson-Gergely Tóth, Tyni-Lindgren, Seregély-Farkas, Jurkovics; Shaw-Rönni-Sofron, Kestila-Coulter-Tammela, Mihalik-Krisztián Nagy-Laskawy, Molnár-Mattyasovszki-Richard Toth, Jurkovics.
Coach: Saarikoski
Tore: 0:1 Coulter (18.08), 1:1 Bowlby (26.33), 2:1 Ierullo (51.53), 2:2 Shaw (57.52), 2:3 Tyni (59.07)
Zuschauer: 2341
ICE Hockey League:
HC Innsbruck – Vienna Capitals 1:4Tore: 0:1 Souch (11.32), 0:2 Wallner (21.00), 0:3 Nogier (22.49), 0:4 Gazzola (33.44), 1:4 Lajeunesse (48.38)
Zuschauer: 1500
Die Tabelle
| SP | G | U | V | TV | P | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. Olimpija Ljubljana | 6 | 6 | 0 | 0 | 37:12 | 16 |
| 2. EC Salzburg | 6 | 5 | 0 | 1 | 18:9 | 14 |
| 3. HCB Südtirol | 5 | 4 | 0 | 1 | 19:7 | 12 |
| 4. Graz99ers | 5 | 3 | 0 | 2 | 22:14 | 10 |
| 5. EC Villach | 6 | 3 | 0 | 3 | 19:20 | 10 |
| 6. HC Pustertal | 5 | 3 | 0 | 2 | 15:9 | 9 |
| 7. Vienna Capitals | 6 | 3 | 0 | 3 | 18:24 | 8 |
| 8. Fehérvár | 5 | 2 | 0 | 3 | 12:20 | 7 |
| 9. Ferencvárosi | 6 | 2 | 0 | 4 | 15:19 | 7 |
| 10. EC Klagenfurt | 5 | 2 | 0 | 3 | 14:14 | 6 |
| 11. Linz | 5 | 1 | 0 | 4 | 16:21 | 3 |
| 12. Vorarlberg | 6 | 1 | 0 | 5 | 10:26 | 3 |
| 13. HC Innsbruck | 6 | 1 | 0 | 5 | 14:34 | 3 |
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