Bozens Kapitän Daniel Frank (rechts) steht mit Goalie Sam Harvey (links) und dem restlichen Team unter Druck. © Vanna Antonello

HCB-Kapitän Frank: „Aktuell spiele ich den Beruhiger“

Als großer Favorit ist der HCB Südtirol Alperia in das Viertelfinale gegen die Black Wings Linz gegangen. Doch nach drei Spielen führt der Außenseiter die Best-of-7-Serie mit 2:1 an. Am Dienstagabend ab 19.15 Uhr steigt in Linz Spiel 4. Zuvor stand uns HCB-Kapitän Daniel Frank im Interview Rede und Antwort.

14. März 2023

Als wir Daniel Frank am späten Montagnachmittag erreichen, sitzt der 28-jährige Stürmer gerade mit seinen Teamkollegen im Mannschaftsbus in Richtung Linz. Nach einem Training am Vormittag sind die Foxes gegen Mittag in Richtung Oberösterreich aufgebrochen, wo am Dienstagabend ein immens wichtiges Match ansteht, das übrigens auch live im H1 Eventspace der Messe Bozen als Public Viewing übertragen wird.

In Spiel 4 der Viertelfinalserie kann sich Grunddurchgangssieger Bozen entweder das Heimrecht zurückholen und in der Serie auf 2:2 stellen. Oder aber Linz krallt sich mit einem Sieg den ersten Matchpuck. Daran will man im Hause der Foxes aber nicht denken, wie Daniel Frank im Interview bekräftigt.


Nach drei Spielen liegt der HC Bozen in der Serie gegen Linz mit 1:2 zurück. Selbst überrascht?

Daniel Frank: „Ich glaube, jeder hat gemeint, dass es einfacher geht. Vielleicht ist das auch ein bisschen das Problem. Aber um weiterzukommen, musst du vier Mal gewinnen. Ein Sieg am Dienstag in Linz wäre sehr sehr wichtig, nicht nur, um das Heimrecht zurückzuerobern, sondern auch für die Moral, für den Kopf.“


Warum tut sich der HCB in dieser Serie bisher so schwer?

„Das Problem ist das Toreschießen. Klar steht Linz hinten gut und blockt alles 'zu fetzen'. Nichtsdestotrotz müssen wir den Kopf frei kriegen und anfangen, Tore zu schießen, so wie wir es gewohnt sind, so wie wir es schon die ganze Saison gemacht haben.“

„Wenn du als Erster in die Playoffs gehst, willst du nicht gegen den Siebten rausfliegen.“ Daniel Frank

Von außen hat man den Eindruck, dass die Mannschaft sehr nervös ist…

„Nervös glaube ich nicht. Logisch ist eine Spannung da, weil wir ja große Ziele haben. Wenn du als Erster in die Playoffs gehst, willst du nicht gegen den Siebten rausfliegen. Druck hast du in dieser Saisonphase aber immer, weil alles wichtig ist. Wir haben jedoch eine erfahrene Mannschaft und Spieler, die schon in einer solchen Situation waren.“


Wie will der HCB das Ruder jetzt rumreißen?

„Der Einsatz stimmt, es sind die Kleinigkeiten, die wir verbessern müssen. Wir müssen schlicht und einfach konkreter vor dem Tor sein, besser abschließen, die Special Teams verbessern, dann wird das sicher klappen.“

Bozens Cole Hults (rechts) im Duell mit dem Linzer Marc-André Dorion. © 2023,Vanna Antonello

Wie gehen Sie als Kapitän mit der Situation um? Suchen Sie das Gespräch mit den Mitspielern oder hauen Sie in der Kabine auch Mal auf den Tisch?

„Aktuell spiele ich den Beruhiger in der Mannschaft. Ich will die Jungs nicht nervös machen und versuche, die nötige Gelassenheit reinzubringen. Ich will einfach, dass wir unser Spiel machen, so wie wir es gewohnt sind. Der Einsatz ist da, jeder läuft und gibt alles, daran liegt es sicher nicht. Jetzt heißt es einfach, schlauer zu sein.“


Es ist noch alles offen, aber: Was würde ein Aus im Viertelfinale gegen Linz bedeuten?

„Das wäre richtig schlimm für uns. Wir haben große Ziele. Wenn du nach einem so guten Grunddurchgang als Erster in die Playoffs reingehst und gegen den Siebten rausfliegst, dann wäre das richtig bitter.“

ICE-Viertelfinale, Spiel 4 (Best-of-7) – Dienstag, 19.15 Uhr

Black Wings Linz – HCB Südtirol Alperia
Serie: 2:1

Fehervar AV19 – Red Bull Salzburg
Serie: 0:3

Vienna Capitals – HC Innsbruck
Serie: 2:1

EC KAC – VSV (19.30 Uhr)
Serie: 2:1