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Die Bozner um Dylan Di Perna (l.) mit hängenden Köpfen, die Bullen dagegen jubeln. © GEPA

Heldenhafte Bozner am Boden: Salzburg steht im Finale

In einem Eishockey-Krimi, einer wahren Nervenschlacht hat der HCB Südtirol Alperia das alles entscheidende siebte Finalspiel in Salzburg verloren. Ein Spieler sorgte dabei für ein ganz schmerzhaftes Déjà-vu.

Aus dem Salzburger Volksgarten

Von:
Alexander Foppa

Ausgerechnet Nicolai Meyer. Ausgerechnet er, der Bozens Titeltraum vor einem Jahr brutal zerschlug und Salzburg zum Meister machte. Ausgerechnet dieser Mann hat die Bullen am Dienstagabend gegen den HCB in der Verlängerung des siebten Halbfinalspiels zum 3:2-Sieg geschossen. Salzburg zieht damit ins Endspiel ein, für die Foxes ist die Saison zu Ende.


Es ist dies das vierte Mal, dass sich Bozen und Salzburg in den letzten zehn Jahren in den Playoffs gegenüberstanden, immer ging die Serie ins allerletzte Spiel. Und immer gab es im Duell zumindest einen Overtime-Sieg. Dieser fehlte im diesjährigen Aufeinandertreffen noch – bis zu diesem Abend im Salzburger Volksgarten. In dieser Zusatzzeit hat sich mit Salzburg schließlich das bessere, abgebrühtere Team durchgesetzt.


Damit blieb ein heldenhafter Auftritt der Südtiroler unbelohnt. Sie konnten zwar Abwehrchef Scott Valentine wieder im Lineup aufbieten, verloren aber im zweiten Drittel Mike Halmo. Der Kanadier flog nach einer wilden Attacke gegen einen Gegenspieler vom Eis. Danach war aber plötzlich ein anderes Bozen auf dem Eis: Die Füchse kämpften bis zum Umfallen, pressten auch den allerletzten Schweißtropfen aus den Poren – und gingen in der Schlussphase sogar in Führung. Doch dann kam Salzburg nochmal zurück und leitete das Meyer-Déjà-vu ein.

Die Schlüsselmomente

Salzburgs führt verdientBozens Scott Valentine verliert an der Bande den Puck, der zu Lucas Thaler kommt und von dessen Kelle aus über die Schulter von Goalie Sam Harvey segelt (20.). Es ist die verdiente Salzburger Pausenführung.
Halmo dreht durchWas macht bitte Mike Halmo? Das zweite Drittel ist nur wenige Sekunden alt, da streckt Bozens wichtigster Offensivmann Chay Genoway mit einem Check in den Rücken zu Boden. Dieser bleibt blutend liegen, kann später aber weitermachen. Halmo muss mit einer Matchstrafe runter (21.).
DiGiacinto ganz kuriosBozen erspielt sich kaum richtige Chancen – bis Dylan Di Perna den Puck krachend gegen die Bande hämmert. Von dort springt sie genau vors Tor und der hellwache Cristiano DiGiacinto schiebt zum 1:1 ein (34.).
Frigo trifft, Bourke auch„Mister Playoff“ Luca Frigo bringt die Gäste erstmals in Führung. Er schließt einen Konter über Angelo Miceli und Daniel Mantenuto eiskalt ab (52.). Der Jubel über Frigos vierten Playoff-Treffer ist aber noch nicht verhallt, da gleicht Troy Bourke aus. Vom Schlittschuh des Salzburgers prallt der Puck ins Tor (54.).
Wieder dieser MeyerIn der zweiten Minute der Verlängerung brechen die Bullen den Füchsen das Genick – und wieder ist es Nicolai Meyer, der für den plötzlichen Tod der Bozner sorgt. Der Meistertorschütze von 2023 hämmert den Puck zum 3:2 in die Maschen (62.). Besonders bitter für Bozen: Dem Siegtor war ein nicht gepfiffenes Icing vorangegangen.

Somit endet für Bozen eine Spielzeit mit vielen Auf und Abs, und einer neuerlich mitreißenden, leidenschaftlichen Post-Season. Salzburg dagegen folgt dem Regular-Season-Sieger und Pustertal-Bezwinger Klagenfurt ins Finale. Dieses beginnt bereits am Freitag in der Kärntner Landeshauptstadt. Dann werden die Bozner Eishockeycracks ihren Urlaub bereits angetreten haben.


EC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 3:2 n.V.

RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Murphy, Genoway-Lewington, Stapelfeldt-Schilling, Sinn; Raffl-Nissner-Schneider, Paul Huber-Wukovits-Hochkofler, Meyer-Rymsha-Mario Huber, Baltram-Bourke-Thaler, Auer
Coach: Oliver David

HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Vandane, Teves-Di Perna, Parlett-Pietroniro; Halmo-Ford-Gazley, Frank-McClure-Thomas, Frigo-Mantenuto-Miceli, DiGiacinto-Alberga-Felicetti, Brunner.

Tore: 1:0 Lucas Thaler (19.46), 1:1 Cristiano DiGiacinto (33.43), 1:2 Luca Frigo (51.42), 2:2 Troy Bourke (53.05), 3:2 Nicolai Meyer (61.58)

Zuschauer: 3.400 (ausverkauft)

Endstand in der Best-of-7-Serie: 4:3

Das 2. Halbfinale: Klagenfurt – Pustertal 4:0

Das Finale: Klagenfurt – Salzburg (ab 5. April)

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