Mit Aberglauben zum Sieg: Alex Petan erlöst sich und den HCP

In Klagenfurt hat jede Mannschaft einen schweren Stand. In dieser Saison gelang es bisher nur dem HC Bozen, die Kärntner Festung einzunehmen. Nun machte es der HC Pustertal gleich – auch dank eines skurrilen Kniffs von Top-Stürmer Alex Petan.

24. November 2023

Von: det

Nach einer Niederlagenserie mit sechs Pleiten aus sieben Partien wurden beim HC Pustertal schon erste Krisengespenster heraufbeschworen. Diese haben die Wölfe spätestens am Freitagabend wieder vertrieben: In einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison – nämlich bei Klagenfurt – gelang den Wölfen ein 2:1-Sieg, mit dem der Platz in den Top 6 gefestigt wurde. Und bei dem klar wurde: Der HCP ist eine echte Mannschaft.

Ohne den aus familiären Gründen fehlenden Christian Kåsastul avancierte ausgerechnet ein Spieler zum Matchwinner, der eine schier endlos lange Durststrecke hinter sich hat. Am 1. Oktober erzielte Alex Petan sein bislang letztes Tor. 13 Spiele lang rannte der Italo-Kanadier, der fantastisch in die Saison gestartet war, einem Treffer hinterher, im 14. Anlauf hat es nun endlich geklappt. Bei seinem 2:1-Siegtreffer war auch eine Prise Aberglauben mit im Spiel. Nur wenige Minuten vorher tauschte Petan nämlich seinen Schläger mit dem weißen Tapeverband gegen ein neues, in schwarz eingewickeltes Spielgerät aus. Ganz nach dem Motto: Wenn es mit dem alten Schläger nicht klappt, dann hoffentlich mit dem neuen.

Andreas Bernard war im Pusterer Tor eine Bank. © F. Pessentheiner

Ein Kniff, der voll aufging. Denn nach dem Tor spielte Petan wie entfesselt und war der beste Mann auf dem Eis, dicht gefolgt von seinem Torhüter Andreas Bernard. Der Kalterer bot – gemeinsam mit seinen perfekt eingestellten und kompakt agierenden Vorderleuten – eine fehlerlose Leistung und brachte die offensive KAC-Dampfwalze phasenweise zum Verzweifeln. Kein Wunder, dass der Schlussmann im teaminternen Duell um die Goalie-Position gegen Jake Smith mittlerweile die Nase vorne hat. Zu erwähnen ist aber auch die Mannschaftsleistung der Wölfe-Cracks, die sich leidenschaftlich in jeden Zweikampf und Schuss warfen.

Die Highlights

Ganz skurril	Was für ein kurioser Pusterer Führungstreffer in der 5. Minute: Der Puck schlittert an der Bande entlang, KAC-Torhüter Sebastian Dahm will ihn hinter dem Kasten abfangen – doch zur Verwunderung aller hüpft die Scheibe plötzlich von der Bande zurück vors Tor. Der formstarke Matthias Mantinger sagt danke und bringt sie im leeren Gehäuse unter.
10 Sekunden…	... benötigt Klagenfurt, um das erste Powerplay der Partie in ein Tor zu verwandeln. Nick Petersen nimmt Goalie Andy Bernard die Sicht, Jan Mursak misst die Scheibe genau unter die Latte – und schon steht’s 1:1 (18.).
Erlösung	Seit 13 Spielen wartet Alex Petan auf ein Tor, jetzt bricht der Bann. Mit einem ansatzlosen Onetimer aus dem Slot schießt der Italo-Kanadier nicht nur Pustertal zum Sieg, sondern auch sich einen riesigen Stein vom Herzen (38.). Danach machen die Wölfe geschickt die Schotten dicht.

Die Brunecker dürfen sich nun über ein spielfreies Wochenende freuen, weiter geht es am Dienstag in Vorarlberg. Und dann steht auch schon das große Highlight an: Am Freitag, 1. Dezember geht in der Intercable Arena das zweite Saisonderby gegen den HC Bozen über die Bühne. Die Foxes haben am Freitag gegen Innsbruck mit 4:2 gewonnen und somit den neunten Sieg in Serie gefeiert.

EC KAC – HC Pustertal 1:2

KAC: Dahm (Vorauer); Strong-Postma, Unterweger-Jensen, Sablattnig-Maier, Witting-Vallant; Ganahl-Mursak-Petersen, Haudum-Herburger-Hochegger, Bischofberger-Hundertpfund-Fraser, Schwinger-van Ee-Kraus
Coach: Furey

HCP: Bernard (Smith); Stanton-Messner, Althuber-Ege, Glira-Atwal; Ikonen-Schofield-Akeson, Deluca-Frycklund-Mantinger, Hannoun-Sill-Petan, Öhler-Andergassen-Morley, Hasler-Berger
Coach: Valtonen

Tore: 0:1 Matthias Mantinger (4.01), 1:1 Jan Mursak (17.34), 1:2 Alex Petan (37.29)

Zuschauer: 3.885

Die weiteren Ergebnisse:

HC Bozen – HC Innsbruck 4:2 (hier geht's zum Bericht)
Tore: 0:1 Green (20.34), 1:1 Halmo (37.00), 2:1 Gazley (44.18), 3:1 Halmo (52.10), 3:2 Green (53.27), 4:2 Gazley (58.29)
Zuschauer: ca. 3.000

Villacher SV – Vienna Capitals 6:3
Tore: 1:0 Lanzinger (6.40), 2:0 Richter (11.08), 3:0 Tomazevic (14.43), 4:0 Lanzinger (15.47), 5:0 Tomazevic (34.32), 5:1 Eriksson (44.29), 5:2 Weinger (46.14), 5:3 Ticar (56.55), 6:3 Sabolic (57.43)
Zuschauer: 3.059

Black Wings Linz – Pioneers Vorarlberg 7:2
Tore: 1:0 Pusnik (7.56), 2:0 Stajnoch (13.06), 3:0 Kristler (17.28), 3:1 Owre (31.19), 3:2 van Nes (34.37), 4:2 Roe (38.45), 5:2 Knott (43.30), 6:2 Pusnik (54.02), 7:2 Collins (54.38)
Zuschauer: 2.850

RB Salzburg – Olimpija Ljubljana 4:1
Tore: 1:0 Schneider (28.34), 2:0 Raffl (34.37), 3:0 Thaler (38.00), 4:0 Bourke (53.12), 4:1 Gooch (58.05)
Zuschauer: 2.510

Graz 99ers – Fehervar AV 6:4
Tore: 1:0 Ograjensek (6.12), 1:1 Stipsicz (16.18), 1:2 Leavens (30.41), 2:2 Krastenbergs (37.21), 3:2 Krastenbergs (41.01), 4:2 Krastenbergs (44.02), 4:3 Bartalis (55.40), 5:3 Antonitsch (58.17), 5:4 Leclerc (58.48), 6:4 Ograjensek (59.22)
Zuschauer: 1.707

	SP	G	V	TV	P
1. Salzburg	21	15	6	60:47	44
2. Linz	22	14	8	76:46	44
3. Fehervar	21	14	7	80:61	41
4. Villach	21	14	7	75:60	41
5. Klagenfurt	22	13	9	77:51	39
6. HC Pustertal	22	12	10	66:58	37
7. HCB Südtirol	21	12	9	54:52	33
8. Innsbruck	20	10	10	53:54	30
9. Vorarlberg	21	9	12	67:70	28
10. Olimpija Ljubljana	22	8	14	56:69	24
11. Asiago Hockey	20	6	14	43:73	20
12. Vienna Capitals	22	7	15	55:83	20
13. Graz99ers	21	4	17	35:73	13