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Dan Catenacci (in schwarz) ließ sich zu einer völlig unnötigen Aktion hinreißen, die fatale Folgen hatte. © Soos Attila

Playoff-Drama: Pustertal wirft die Nerven und das Spiel weg

Der HC Pustertal hat auch das zweite Viertelfinal-Match gegen Fehervar verloren. Dabei gaben besonders zwei Wölfe-Cracks Rätsel auf. Jetzt wird es für die Schwarz-Gelben richtig hart.

Dramatik pur: Besser könnte man die bisherigen Playoffs des HC Pustertal nicht beschreiben. Am Sonntag mussten die Wölfe im ersten Viertelfinale gegen Fehervar eine bittere Overtime-Niederlage hinnehmen, am Montag waren sie gegen die Ungarn lange Zeit auf Siegeskurs und umklammerten mit einer Hand schon ihren ersten Playoff-Triumph der Liga-Geschichte. Doch dann stellten die Schlussminuten alles auf den Kopf. Ein Gegentreffer drei Sekunden vor dem Ende besiegelte die 2:3-Niederlage der Pusterer, die im Finish Rätsel aufgaben. Zwei unerklärliche Szenen waren nämlich entscheidend für die Niederlage.


Szene Nummer 1 ereignete sich in der 53. Minute: Die Wölfe lagen zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 vorne, sie spielten leidenschaftlich, kämpften vorbildlich und durften auch noch im Powerplay agieren. Doch dann spielte Jason Akeson an der Mittellinie einen Katastrophen-Pass genau in den Lauf von Fehervars Janos Hari, der alleine auf Jake Smith zustürmen und zum 2:2-Ausgleich einschieben konnte.

Pustertal spielte lange Zeit ordentlich auf. © Soos Attila


Szene Nummer 2 ereignete sich in der 57. Minute. Dan Catenacci brannten abseits des Spielgeschehens die Nerven durch und er ließ sich zu einem völlig unnötigen Cross-Check ins Gesicht von Carter Robertson hinreißen. Was Catenacci da durch den Kopf gegangen ist, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Die Referees schickten den Italo-Kanadier jedenfalls zurecht unter die Dusche und brummten den Wölfen eine Fünf-Minuten-Strafe auf. Das hatte fatale Folgen: Drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit traf Tim Campbell mitten ins Pusterer Herz.

Die Highlights

Viel PustertalDie Wölfe spielen ein ganz starkes Startdrittel und gehen mit Zach Sill (nach energischer Ivan-Deluca-Vorarbeit) verdient in Führung (3.).
Nur FehervarDie ersten zehn Minuten des Mitteldrittels gehören den Hausherren, die wie von der Tarantel gestochen aufspielen. Anze Kuralt trifft auf Zuspiel seines Linienkollegen Janos Hari bereits nach 36 Sekunden zum 1:1 (21.).
Aus dem NichtsFehervar drückt auf die Führung, die gelingt aber Pustertal: Rick Schofield geht an zwei Gegnern vorbei und bedient David Morley, der nur mehr einschieben muss (33.) – 2:1 für Pustertal.
EiskaltPustertal darf in der Schlussphase in Überzahl agieren. Doch anstatt den 3:1-Treffer zu erzielen, kassieren die Wölfe den 2:2-Ausgleich. Jason Akeson spielt einen haarsträubenden Pass in die Mitte genau zu Janos Hari, der alleine auf Jake Smith zulaufen kann und eiskalt bleibt.
Warum nur?Dan Catenacci streckt Fehervars Robertson abseits des Geschehens mit einem Cross-Check gegen den Kopf nieder und wird unter die Dusche geschickt. Auch Mikael Frycklund muss für zwei Minuten in die Kühlbox, weshalb Pustertal 120 Sekunden lang im 3-gegen-5 agiert. Diese Unterzahlsituation killen die Wölfe, im verbleibenden 4-gegen-5 gehen dann die Kräfte aus und Tim Campbell trifft zum 3:2 für Fehervar.

In der Best-of-7-Serie liegt Pustertal nun mit 0:2 hinten. Noch ist nichts verloren, denn die Serie übersiedelt jetzt nach Bruneck, wo am Donnerstag und Freitag die Spiele 3 und 4 stattfinden. Klar ist aber auch: Der HCP steht in der Intercable Arena mit dem Rücken zur Wand. Der HC Bozen bestreitet unterdessen am Dienstag sein zweites Viertelfinale: Ab 19.15 Uhr sind die Foxes in Villach zu Gast. Spiel 1 haben Daniel Frank & Co. mit 5:2 für sich entschieden.


Hydro Fehervar AV 19 – HC Pustertal 3:2

AVS: Roy (Horvath); Fournier-Campbell, Stipsicz-Nilsson, Robertson-Phillips, Kiss-Ambrus; Magosi-Hari-Kuralt, Mihaly-Bartalis-Leavens, Atkinson-McGauley-Laberge, Ambrus-Nemeth-Terbocs
Coach: Kiss

HCP: Smith (Bernard); Stanton-Messner, Kasastul-Ege, Glira-Atwal, Althuber; Catenacci-Frycklund-Petan, Morley-Schofield-Akeson, Deluca-Sill-Mantinger, Öhler-Berger-Hasler
Coach: Vuorinen

Tore: 0:1 Zach Sill (2.39), 1:1 Anze Kuralt (20.36), 1:2 David Morley (32.43), 2:2 Janos Hari (52.14), 3:2 Tim Campbell (59.57)

Zuschauer: 2.555

Best-of-7-Serie: 2:0

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