Die Intercable Arena bleibt Tommy Purdellers Wohnzimmer. © Thomas Debelyak

Pusterer Shooting-Star bleibt! „Schweden war nur ein Gedanke“

Es ist die Meldung, auf die Eishockeyfans im Pustertal so sehnlichst gewartet haben: Tommy Purdeller hat in Bruneck unterschrieben! Ist es die sportliche Perspektive, die Familie oder womöglich das Geld, das ihn zum Verbleib bewogen hat? Wir haben ihn gefragt.

21. Mai 2025

Seit Wochen wurde gemunkelt, spekuliert und gehofft. Bleibt Youngster Tommy Purdeller dem HC Pustertal erhalten? Jetzt ist das Geheimnis gelüftet: Der 21-jährige Nationalspieler aus Montal hält den Wölfen die Treue – und das womöglich sogar langfristig.

Erst im vergangenen Sommer kam Purdeller zu seinem Jugendverein nach Bruneck zurück. Nach Ausbildungsjahren in der Red-Bull-Akademie in Salzburg lief er zwei Spielzeiten lang erfolgreich in der kanadischen OHL, eine der besten Jugendligen der Welt, auf. Dann folgte die Rückkehr nach Bruneck, wo er krachend einschlug. In seiner ersten Saison als Profi kam er auf 56 Einsätze, 18 Tore und 21 Assists. Kürzlich trug er sogar maßgeblich dazu bei, dass Italien bei der B-WM der Aufstieg gelang.

„In Bruneck habe ich alles, wonach ich suche“ Tommy Purdeller

Durch seine herausragende Performance weckte Purdeller auch im Ausland Interesse – insbesondere in der zweithöchsten schwedischen Liga, eine, die für ihre Jugendförderung bekannt ist. „Mein Agent und ich haben uns dort umgehört. Das war allerdings nur so ein Gedanke. Ich hatte keinen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen“, verrät Purdeller auf Nachfrage von SportNews, „Es hätte sich im Ausland zwar die ein oder andere Option aufgetan. Doch warum wechseln, wenn ich in Bruneck all das habe, wonach ich suche?“

Mehrjahresvertrag mit Klausel

Purdeller fühlt sich zuhause im Pustertal bei seiner Familien, seiner Freundin und Bekannten pudelwohl. Er bezeichnet es als seine „Komfortzone, aus der ich Kraft ziehe.“ Das, wonach Purdeller suchte, war allerdings in erster Linie eines: Einsatzzeit. „In Bruneck stand ich sehr viel auf dem Eis, habe Powerplay und Penalty Killing gespielt. Das hat mir gutgetan, dadurch habe ich mich weiterentwickelt“, sagt Purdeller und fügt hinzu: „Auch in Hinblick auf Olympia 2026 ist das für mich wichtig.“

Tommy Purdeller (hier mit Freundin Laura) wurde kürzlich bei der Sportgala in Meran zu Südtirols bestem Nachwuchssportler gekürt. © D/liz

Es waren also in erster Linie sportliche Gründe, die den Jungspund aus Montal zum Verbleib an der Rienz bewogen haben. Dort hat er einen Vertrag bis 2027 unterschrieben. Dieser soll eine Ausstiegsklausel beinhalten und im Vergleich zum alten Arbeitspapier finanziell aufgebessert worden sein. Und das aus gutem Grund, denn Purdeller hat das Potenzial zum Star. Er liefert Kabinettstückchen, Dynamik und Torgefahr, wie es ansonsten meist nur gut bezahlte Ausländer dazu im Stande wären.

„Er hat noch extrem großes Entwicklungspotenzial“ HCP-Coach Jason Jaspers

Den Wert des quirligen Flügelstürmers kennt auch Trainer Jason Jaspers. „Tommy war bei der Zusammenstellung der neuen Mannschaft von Beginn an einer unserer wichtigsten Bausteine. Er hat mit seinen 21 Jahren noch extrem großes Entwicklungspotenzial“, so wird Jaspers von Vereinsseite zitiert. Es freuen sich also Fans, Trainer und der Spieler selbst – ein klassischer Win-Win-Deal.