Pustertal-Präsident: „Wollen uns stabilisieren und etablieren“

Im 2. Teil des großen Interviews gibt Pustertals Präsident Erich Falkensteiner einen Ausblick auf die kommende Spielzeit, spricht über die Ziele, das Budget, die WM in Finnland und die Teilnehmer an der bevorstehenden ICEHL-Saison.

Mit Stefan Mair hat in den kommenden 3 Jahren Ihr Wunschtrainer auf der Bank das Sagen. Welche Hoffnungen setzen Sie in ihn?

Erich Falkensteiner: &bdquo;Wir waren mit Stefan schon seit einiger Zeit in engem Kontakt. Wir sind alle überzeugt von ihm. Schließlich ist er ein Vollprofi, wie er im Buche steht. Er hat seinen eigenen Kopf und geht seinen Weg. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm langfristig Erfolg haben können. Das erste Jahr war da, um in die Liga hinein zu schnuppern und sie zu verstehen. In den nächsten 3 Jahren wollen wir uns stabilisieren und auch etablieren.“

Die Kaderplanung des HCP ist bereits weit fortgeschritten. Bisher stehen bereits 14 Spieler unter Vertrag. Sind Sie mit den bisherigen Transferaktivitäten zufrieden?

&bdquo;Ich bin sehr zufrieden und habe vollstes Vertrauen in unseren Sportdirektor, Trainer und Scout, die zusammen den Markt genauestens beobachten und analysieren. Da mische ich mich nicht ein, da ich andere Aufgaben habe. Ich glaube, dass wir einen anderen Weg als in der letzten Saison gehen. Die Mannschaft ist jünger geworden, weil das moderne Eishockey schneller ist. Ziel ist es, junge und hungrige Spieler zu holen.“

Pustertal-Präsident Erich Falkensteiner.

Wird es auch in der kommenden Saison ein Farmteam geben?

&bdquo;Die Wipptal Broncos werden weiterhin unser Partner bleiben. Wir wollen die Zusammenarbeit aber verbessern, die zuletzt zu wünschen übrigließ. Geplant ist, einen eigenen Verantwortlichen anzustellen, der sich um rund 10 Spieler kümmern wird, die zwischen Sterzing und Bruneck hin- und herwechseln können.“

Denken Sie, dass ab Herbst – sofern es keine Corona-Bestimmungen mehr geben wird – mehr Zuschauer in die Intercable-Arena kommen werden?

&bdquo;Das hängt von der wirtschaftlichen Gesamtsituation im Land und von unserem sportlichen Erfolg ab. Ich hoffe, dass wir die Anzahl der Saisonkartenbesitzer auf 800 und den letztjährigen Zuschauerschnitt um 20 Prozent auf rund 1800 erhöhen können. Eines kann ich bereits jetzt vorausschicken: Die Eintrittspreise werden nahezu unverändert sein. Wir wissen alle, dass die Zeiten nicht einfach sind und die Kosten weiter steigen werden.“

„Der Einzug ins Halbfinale wäre ein Traum.“ Erich Falkensteiner

Vor einem Jahr haben Sie in einem &bdquo;Dolomiten“-Interview einen Top-6-Platz als Ziel ausgegeben und wurden dafür belächelt. Am Ende wurde es Platz 5 nach dem Grunddurchgang. Wie lautet Ihr Ziel für 2022/23?

&bdquo;Wir wissen, dass uns die Möglichkeiten fehlen, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir wollen aber erneut das Play-off erreichen und die erste Runde überstehen. Der Einzug ins Halbfinale wäre ein Traum.“

In Bruneck machte zuletzt immer wieder die Idee einer Nachwuchs-Akademie die Runde. Wird sie irgendwann auch Wirklichkeit?

&bdquo;Ich gehe stark davon aus. Unsere Vizepräsidentin Dorotea Mader hat das Konzept für eine Nachwuchs-Akademie so gut wie fertig. Jetzt geht es um die Umsetzung. Vorerst werden wir mit einzelnen Camps, die von qualifizierten Trainern geleitet werden, in Bruneck beginnen. Ziel ist es, in der Saison 2023/24 eine internationale Nachwuchs-Meisterschaft zu bestreiten. Weil uns derzeit in Bruneck noch Unterkünfte für die Spieler fehlen, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir die erste Spielzeit in Sterzing in Angriff nehmen werden, da es dort die besseren Voraussetzungen gibt. Eines möchte ich klar und deutlich sagen: Die Akademie ist nicht nur ein Projekt für das Pustertal, sondern für ganz Südtirol und auch Oberitalien.“

Italien kämpft derzeit bei der WM in Helsinki gegen den Abstieg. Wie sehr verfolgen Sie die Titelkämpfe in Finnland?

&bdquo;Ich habe einige Spiele gesehen. Obwohl Italien zumeist gut mitgespielt hat, sind wir doch weit weg von der Weltspitze entfernt. Es besteht jedenfalls noch sehr viel Aufholbedarf.“

Mit Daniel Glira, Ivan Deluca, Matthias Mantinger und Dante Hannoun stehen auch 4 letztjährige Cracks des HC Pustertal im Kader von Italien. Simon Berger wurde im letzten Moment aus dem Aufgebot gestrichen. Waren Sie überrascht bzw. enttäuscht darüber?

&bdquo;Mir steht es nicht zu, mich in die Aufstellung einzumischen. Es wäre aber falsch, wenn ich als Präsident des HCP über die Ausbootung von Simon nicht enttäuscht wäre: Ich finde ihn jedenfalls einen guten Spieler.“

Italiens Eissportverband hat angekündigt, im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 im eigenen Land mehrere Doppelstaatbürger nach Italien zu lotsen und diese unter den Vereinen, die man finanziell unterstützen will, aufzuteilen, damit sie in 4 Jahren für die Nationalmannschaft spielberichtigt sind. Wird sich der HC Pustertal daran bedienen?

&bdquo;Ich möchte zuerst einmal die Liste mit den potenziellen Spielern sehen. Davor werde ich dazu nichts sagen. Nur so viel: Ob es der richtige Weg ist, ist fraglich.“

Mit Feldkirch wurde am Mittwoch ein 13. Verein in die ICEHL aufgenommen. Was denken Sie darüber?

&bdquo;Ich habe grundsätzlich nichts gegen Feldkirch, da eine Mannschaft aus Vorarlberg der Liga guttut. Ich bin aber für eine gerade Teilnehmerzahl. Ob dann Asiago oder Jesenice das 14. Team sein wird, spielt für mich keine Rolle.“

Interview: Kurt Platter

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. Klagenfurt	47	183:101	102
2. Fehervar	46	146:126	89
3. Salzburg	46	142:107	87
4. HCB Südtirol	46	137:125	76
5. Linz	46	146:116	75
6. Villach	46	155:136	74
alle ansehen

Eishockey

Internationale Ligen

Wintersport

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Tennis

Weitere Sportarten

Motorsport

Radsport

Wassersport

Events

Favoriten

Pustertal-Präsident: „Wollen uns stabilisieren und etablieren“

Empfehlungen

Kommentare (0)