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Bozens Star-Verteidiger Scott Valentine. © Vanna Antonello

Scott Valentine: Bozens tragischer Held und seine Zukunft

Die Roten Bullen aus Salzburg haben die Bozner Saison auf bittere Art und Weise beendet. Einem ging das Ausscheiden besonders nahe: Verteidiger Scott Valentine. Auch, weil er zuletzt eine turbulente Zeit durchmachte.

Von:
Thomas Debelyak

Scott Valentine hat in seiner Karriere schon enorm viel erlebt. Der kanadische Verteidiger spielte jahrelang in der American Hockey League (zweithöchsten Spielklasse in Nordamerika), er zählte in der DEL (Deutsche Eishockey-Liga) zu den gefürchtetsten Defensivmännern und er schrammte im Vorjahr auf tragische Weise am ICE-Titel mit dem HC Bozen vorbei. Man glaubt es ihm also aufs Wort, wenn der Routinier sagt: „Das werden jetzt ganz harte Tage werden.“


Mit dem HC Bozen ist Valentine am Dienstag im alles entscheidenden siebten Halbfinalspiel gegen Salzburg ausgeschieden. Dramatischer hätte das Match nicht verlaufen können, immerhin erzielten die Roten Bullen das Gold-Tor erst in der Overtime. „So auszuscheiden, tut natürlich extrem weh. Aber das ist Eishockey“, weiß Bozens Nummer 44.

Die turbulenten letzten Tage

Valentine selbst hat in den vergangenen Tagen eine Achterbahnfahrt der Gefühle durchlebt. Der Kanadier, der eine starke Saison gespielt hat und der verlässlichste HCB-Verteidiger war, konnte nach dem zweiten Halbfinale gegen Salzburg vorerst nicht mehr mitwirken. „Ich hatte eine Kopfverletzung“, sagt der Abwehrmann, der fortan also auf der Tribüne Platz nehmen musste. „Ich will immer auf dem Eis sein, deshalb war das für mich auch sehr schwer.“

Valentine geht stets mit viel Körpereinsatz zu Werke. © GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute


Die Reise nach Salzburg zum alles entscheidenden Match machte Valentine dennoch mit, er biss auf die Zähne und schaffte es auf den letzten Drücker ins Lineup für Game 7. Der Verteidiger, der für sein körperbetontes Spiel bekannt und gefürchtet ist, warf wie immer alles in die Waagschale, wurde allerdings auch zum tragischen Helden, da er an zwei von drei Gegentreffern direkt beteiligt war. „Ich war glücklich, dass ich wieder spielen konnte, aber es ist nicht einfach, wenn du fast zehn Tage lang nicht auf dem Eis stehst und dann ins entscheidende Spiel hineinspringst“, erklärt Valentine.

Liebeserklärung an Bozen

Auch wenn das Aus des HC Bozen enorm bitter ist, betont der Defender mehrmals: „Ich bin stolz auf unsere Jungs! Nach unserem schwierigen Start im September und Anfang Oktober haben wir uns zusammengerauft und sind eine eingeschworene Truppe geworden.“

Einer der Fan-Lieblinge: Scott Valentine. © Vanna Antonello


Wie die nächsten Tage aussehen werden? „Wir werden uns sicher zu einem Abendessen treffen und ein Bier trinken“, so Valentine. Und wie geht es mit ihm persönlich weiter? „Ich liebe den HC Bozen und hoffe, dass ich auch im nächsten Jahr hier spielen kann. Mir gefällt es hier einfach richtig gut.“

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