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Der HC Bozen hat einen umjubelten Sieg eingefahren. © Elmeri Elo/ElonKuvaus

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Der HC Bozen hat einen umjubelten Sieg eingefahren. © Elmeri Elo/ElonKuvaus

Champions-League-Coup! Bozen siegt im hohen Norden

Diesen Tag werden die Fans des HCB Südtirol Alperia noch lange in Erinnerung behalten: Beim scheinbar übermächtigen finnischen Gegner Lukko Rauma feierten die Foxes den ersten Erfolg in der Champions Hockey League (CHL) nach 1.426 Tagen. Die Art und Weise, wie dieser zustande kam, war unglaublich.

Die Champions Hockey League brachte dem HC Bozen in den letzten vier Ausgaben mehr Kummer als Glück. Deutliche Niederlagen und nur vereinzelte Lichtblicke prägten die Auftritte in der Königsklasse. Wenn es nach Trainer Kurt Kleinendorst ging, sollte dieses Jahr alles anders werden. „Vielleicht sind wir nicht der Favorit, aber Prognosen interessieren mich nicht. Wir wollen die beste Version von uns selbst zeigen“, meinte der US-Amerikaner vor der Abreise nach Skandinavien. Den Worten ließen die Foxes Taten folgen, denn nach dem guten Auftritt bei Frölunda (0:3) feierten sie am Sonntag beim finnischen Topklub Lukko Rauma mit 4:3 den ersten Sieg.


Dabei sah es lange nicht danach aus. Die Hausherren dominierten in der ersten Spielhälfte beinahe nach Belieben. Plötzlich wurden sie jedoch unaufmerksam und überheblich. Bozen bestrafte das konsequent und verwandelte einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung. Nachdem Lukko ausglich, deutete alles auf eine Verlängerung hin. 21 Sekunden vor Schluss gelang Matt Bradley dann aber der Lucky Punch. Es war Bozens erster CHL-Erfolg seit dem 5. Oktober 2021. Damals zwangen die Weiß-Roten Red Bull Salzburg auswärts mit 5:2 in die Knie.

Bozen beißt sich rein

Der überragende Spieler auf Seiten der Foxes war – wie schon gegen Frölunda vor zwei Tagen – Torhüter Sam Harvey. Gegen seinen früheren Arbeitgeber (2023 bestritt er für Lukko 20 Partien) wuchs der Kanadier ein ums andere Mal über sich hinaus. 36 Schüsse flogen auf sein Tor zu, sein Pendant Daniel Salonen musste hingegen mit nur 23 Versuchen klarkommen. Eine entscheidende Hilfe leisteten auch zwei Strafen gegen Lukko in den letzten Minuten. Dass Matt Bradley 21 Sekunden vor Schluss vor dem Tor verloren ging, war darauf zurückzuführen.

Die ersten drei Punkte in der CHL sind somit in der Tasche. Weiter geht’s am kommenden Wochenende mit zwei Heimspielen in der Sparkasse Arena. Am Freitag treffen Daniel Frank & Co. auf Kometa Brno (19.45 Uhr), 48 Stunden später steht das Duell gegen den HK Mountfield auf dem Programm.

Die Höhepunkte

Gersich im PechDas erste Powerplay führt beinahe zur Bozner Führung: Brett Polock bringt einen harten Schusspass aufs Tor, wo Shane Gersich diesen an den Pfosten lenkt.
Was macht Valentine?Jami Krannila kann noch vor einem Gildon-Check den Puck zu Alex Beaucage weiterleiten, der davon profitiert, dass Scott Valentine komplett die Orientierung verliert. Frei vor Harvey lässt sich der Kanadier nicht zweimal bitten.
Ein krummes DingErneut führt ein verlorenes Bully in der defensiven Zone zu Torgefahr. Nach einem Olsson-Querpass fasst sich der Kanadier ein Herz und trifft mit einem Direktschuss. Obwohl Harvey den Puck sah, war er kaum zu halten, weil der Schuss in der Luft flatterte.
Bozen lebtStatt im Powerplay auf 3:0 zu erhöhen, kassieren die Finnen das 1:2, nachdem Bryce Misley einen Alleingang sehenswert verwertet. Wenig später führt eine mustergültige Kombination über Dustin Gazley, Matt Bradley und Torschütze Shane Gersich zum Ausgleich.
Tor und AntwortDas Schlussdrittel beginnt mit einem Jandric-Pfostenschuss. Kurz darauf hebt Cole Schneider den Puck elegant in den Winkel, ehe Jakob Stenqvist zum 3:3 abstaubt.
Bradley bleibt eiskaltLukko verliert in Unterzahl nach einem Bully die Zuordnung, Scott Valentine erspäht den vor dem Tor freistehenden Bradley, der lehrbuchmäßig abfälscht.


Lukko Rauma – HCB Südtirol Alperia 3:4

LUK: Salonen (Raanta); Stenqvist-Almari, Viitsalo-Peters, Gelinas-Olsson, Korkka-Ervasti; Beaucage-Ruohomaa-Haapanen, Tuuva-Intonen-Hämäläinen, Westerhlm-Krannila-Jandric, Saarela-Joki-Morand.
Coach: Lämsä

HCB: Harvey (Vallini); Barberio-Samuelsson, Gildon-Valentine, Miglioranzi-Di Perna, Larcher; Gersich-Bradley-Gazley, Schneider-Pollock-DiGiacinto, Brunner-Misley-Frank, Frigo-Mantenuto-Marchetti.
Coach: Kleinendorst

Tore: 1:0 Beaucage (9.43), 2:0 Gelinas (29.08), 2:1 Misley (34.10), 2:2 Gersich (39.15), 2:3 Schneider (41.38), 3:3 Stenqvist (50.34), 3:4 Bradley (59.39)

Zuschauer: 2877

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