
Die Wölfe gaben einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand. © HC Pustertal/I. Foppa
Später Einbruch bringt Wölfe um den Lohn
Aus dieser Mannschaft wird man nicht schlau: In den letzten drei Partien gegen Wien, Vorarlberg und Linz hinterließ der HC Pustertal noch einen erschreckenden Eindruck. Gegen den amtierenden Meister Red Bull Salzburg bekamen die Zuseher am Mittwochabend lange Zeit die Schokoladenseite der Wölfe zu sehen, ehe ein später Kollaps dann doch noch zur Niederlage führte.
12. Februar 2025
Aus der Intercable Arena
Von:
Leo Holzknecht
Nach zuletzt vier Niederlagen am Stück kam die Länderspielpause für die Wölfe zu einem gelegenen Zeitpunkt. Zehn Tage lang konnte Coach Jason Jaspers im Training an den richtigen Schrauben drehen. Diese mussten vor allem in der Defensive festgezogen werden, nachdem die Schwarz-Gelben zuletzt in diesem Bereich große Schwächen offenbart hatten. Diese waren – ausgerechnet gegen die drittbeste Offensive der Liga – wie weggefegt. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss deutete alles auf einen verdienten 3:1-Sieg hin. Dann aber fielen die Brunecker in alte Muster zurück und verloren noch mit 3:4 nach Verlängerung. Es war die sechste (!) Overtime-Niederlage in dieser Saison.
Nach den ersten drei Minuten konnte den 2200 Fans angst und bange werden, denn die Bullen übten einen enormen Druck aus und schnürten die Wölfe in deren Zone ein. Davide Conci & Co. überstanden diese Phase jedoch schadlos und nahmen anschließend das Zepter in die Hand. Das 1:0 durch Tommaso Traversa (es war sein zweites Saisontor) spiegelte die Kräfteverhältnisse auf dem Eis wider. Auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich im Mitteldrittel ließen sich die Hausherren nicht von der richtigen Straße abbringen. Stattdessen gingen sie konsequent mit ihren Chancen um, verteidigten mit Köpfchen und vermieden jene individuellen Fehler, die zuletzt das HCP-Spiel charakterisiert hatten.
Das Star-Ensemble aus der Mozartstadt fand nie zu seinem Spiel, weil die Wölfe unheimlich diszipliniert auftraten. Das 2:3 durch Benjamin Nissner löste im Kopf der Gastgeber dann aber einen Kurzschluss aus, der fatale Folgen hatte. Zunächst kassierte die Jaspers-Truppe den Ausgleich in Unterzahl, 40 Sekunden nach Beginn der Verlängerung fiel dann auch noch der Salzburger Siegtreffer.
Die Höhepunkte
| Der erste Aufreger | Nach einem nervösen Beginn finden die Wölfe immer besser ins Spiel. Auf Andersen-Zuspiel lenkt der vor dem Tor postierte Brett Findlay den Puck aber an den Pfosten. |
| Jetzt ist er drin | Wieder zieht Andersen von der blauen Linie ab, der Schuss wird geblockt, doch der Puck landet genau auf der Kelle von Tommaso Traversa, der ins leere Tor trifft. Kurz vor Drittelende hat der omnipräsente Andersen bei einem weiteren Stangenschuss Pech. |
| Ausgleich und Antwort | Zuerst tunnelt Scott Kosmachuck Andersen, dann erwischt er auch noch Goalie Eddie Pasquale zwischen den Schonern. Exakt 100 Sekunden später stellt Jason Akeson die Führung dank eines Schlagschusses in den Winkel wieder her. Tyler Coulter erhöht danach im Powerplay per Ablenker. |
| Bitteres Ende | Nichts deutet auf ein Comeback der Bullen hin – und doch sind sie plötzlich da. Benjamin Nissner lenkt zunächst mit der Rückhand ins Tor ab, dann gibt Austin Osmanski einen Robinson-Schuss ungewollt die entscheidende Richtungsänderung. |
| Das ging schnell | Nur 40 Sekunden ist die Overtime alt, als Salzburg einen schnellen Konter lanciert und Andrew Rowe diesen verwertet. In der Intercable Arena wird es mucksmäuschenstill. |
Pustertal hat durch die fünfte Niederlage en suite also nicht wie erhofft Selbstvertrauen für das am Freitag stattfindende Derby tanken können (19.45 Uhr). Trotz der Negativserie wollen die Wölfe die Füchse erstmals in dieser Saison schlagen. Der HCB feierte am Mittwoch einen klaren Erfolg gegen Asiago.
HC Pustertal – Red Bull Salzburg 3:4 n.V.
HCP: Pasquale (Bernard); Glira-Wesley, Andersen-Zanatta, Osmanski-Bouramman, Althuber; Purdeller-Findlay-Akeson, Coulter-Frycklund-Petan, Mantinger-Lacroix-Andergassen, Deluca-Traversa, Conci, Gschliesser.Trainer: Jaspers
RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Murphy, Nienhuis-Lewington, Stapelfeldt-Sinn-Wimmer; Baltram-Nissner-Schneider, Thaler-Wukovits-Bourke, Kosmachuk-Rowe-Huber, Hochkofler-Auer-Kraus, Schreier.
Trainer: David
Tore: 1:0 Traversa (13.32), 1:1 Kosmachuk (25.25), 2:1 Akeson (27.05), 3:1 Coulter (39.45), 3:2 Nissner (54.25), 3:3 Robertson (58.12), 3:4 Rowe (60.40)
Zuschauer: 2268
ICE Hockey League
Vienna Capitals – Villacher SV 0:4Tore: 0:1 MacPherson (7.49), 0:2 Vallant (17.00), 0:3 Rebernig (41.59), 0:4 Scherbak (59.33)
Zuschauer: 5920
EC KAC – Pioneers Vorarlberg 5:4 n.V.
Tore: 1:0 Hundertpfund (10.22), 1:1 MacDougall (18.51), 1:2 Centazzo (23.47), 1.3 Macierzynski (29.15), 1:4 Schnetzer (33.41), 2:4 Fraser (36.23), 3:4 Schwinger (55.58), 4:4 Petersen (59.37), 5:4 Clark (62.48)
Zuschauer: 4182
Black Wings Linz – Graz 99ers 5:3
Tore: 1:0 Wolf (1.31), 1:1 Zündel (12.08), 1:2 Roy (19.56), 2:2 Lebler (32.50), 2:3 Ganahl (39.53), 3:3 Lebler (43.27), 4:3 Knott (47.01), 5:3 Lebler (47.42)
Zuschauer: 4173
HC Bozen – Asiago 3:0
Tore: 1:0 Helewka (27.01), 2:0 Brunner (36.57), 3:0 Frigo (53.53)
Zuschauer: 2718
Die Tabelle
| SP | G | U | V | TV | P | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1. EC Klagenfurt | 45 | 30 | 0 | 15 | 173:115 | 90 |
| 2. EC Salzburg | 44 | 28 | 0 | 16 | 160:120 | 86 |
| 3. HCB Südtirol | 45 | 31 | 0 | 14 | 140:105 | 86 |
| 4. Fehérvár | 45 | 28 | 0 | 17 | 135:108 | 85 |
| 5. Linz | 45 | 28 | 0 | 17 | 147:116 | 82 |
| 6. Graz99ers | 46 | 26 | 0 | 20 | 143:119 | 81 |
| 7. EC Villach | 46 | 27 | 0 | 19 | 161:138 | 80 |
| 8. Olimpija Ljubljana | 44 | 23 | 0 | 21 | 117:128 | 63 |
| 9. HC Pustertal | 45 | 17 | 0 | 28 | 138:148 | 57 |
| 10. Vienna Capitals | 45 | 18 | 0 | 27 | 111:139 | 53 |
| 11. Vorarlberg | 45 | 15 | 0 | 30 | 108:145 | 48 |
| 12. Asiago Hockey | 45 | 12 | 0 | 33 | 120:174 | 38 |
| 13. HC Innsbruck | 46 | 10 | 0 | 36 | 96:194 | 30 |
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Kommentare (0)