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HCB-Goalie Sam Harvey bekam „nur“ 19 Schüsse, dennoch unterlagen er und sein Team. © Antonello

Vor Rekord-Kulisse: Die Foxes schlagen sich selbst

Der HCB Südtirol Alperia hat am Dienstagabend einen ligaweiten Zuschauerrekord aufgestellt. Die imposante Kulisse verhalf den Boznern aber nicht zum Erfolg, im Gegenteil: Sie selbst machten die Halbfinalserie gegen Wien wieder richtig spannend.

Aus der Sparkasse Arena in Bozen

Von:
Alexander Foppa

Der HC Bozen pulverisiert zurzeit im Wochentakt die Zuschauer-Bestmarken der ICE Hockey League. Am Dienstag kamen nicht weniger als 5422 Besucher in die Sparkasse Arena – darunter auch viel Sportprominenz, wie Ex-Skifahrer Riccardo Tonetti, DEL-Spieler Alex Trivellato oder die FCS-Kicker Andrea Masiello, Giovanni Zaro und Filippo De Col. Doch was die vollen Ränge den Foxes, wenn sie den Puck nicht über die Linie bringen? Nach unzähligen vergebenen Chancen unterlagen sie den Vienna Capitals mit 1:2. Damit steht es in der Halbfinalserie nun „nur“ noch 2:1 für den Favoriten aus Südtirol.


Ein gutes Dutzend Hochkaräter ließen Christian Thomas, Dustin Gazley und die weiteren HCB-Stürmer liegen. Mal war richtig viel Pech im Spiel, mal scheiterten sie am eigenen Unvermögen, vier Mal am Aluminium und immer und immer wieder an Bernhard Starkbaum.

Der österreichische Nationaltorhüter durfte erstmals in der Halbfinalserie für Stefan Steen zwischen den Pfosten ran. Dieser Schachzug des NHL-erfahrenen Dave Barr auf dem Wiener Cheftrainer-Sessel sollte sich als spielentscheidend erweisen. Mit viel Ruhe, blitzschnellen Fanghand-Moves und einem nötigen Quäntchen Glück hielt Starkbaum fast 97% der Schüsse und damit die Caps lange im Spiel, ehe Bernhard Posch in der Schlussphase wie aus dem Nichts deren Siegtor erzielte.


„Wien hat das richtig gut gemacht und hinten alles rausgehauen“, analysierte HCB-Kapitän Daniel Frank nach dem Spiel anerkennend. Er fügte hinzu: „Wir hatten zwar eine gute Präsenz vor dem gegnerischen Tor, haben den Puck aber nicht reingedrückt – und dann bekommst du eben irgendwann den Gegentreffer. So ist Playoff-Eishockey.“ Besonders bitter dabei: Die ohne den angeschlagenen First-Line-Center Mitch Hults angetretenen Bozner, verloren mit Mike Halmo bereits im Startdrittel einen weiteren Leistungsträger.

Die Schlüsselszenen

Rotter knockt Halmo ausFür HCB-Publikumsliebling Mike Halmo endet das Spiel bereits nach wenigen Wechseln. Der Kanadier rauscht in Rafael Rotter hinein, der trifft ihn mit einem ungeahndeten Cross-Check am Kinn. Halmo wird auf die Bank begleitet und zertrümmert dort wutentbrannt seinen Schläger, danach bleibt er verletzt draußen.
Bozen legt vor, Wien zieht nachIn der 22. Minute geht Bozen hochverdient in Führung: Matt Frattin lenkt einen Thomas-Schuss gekonnt in die Maschen. Noch im zweiten Drittel gleichen die Caps aber durch Jeremy Gregoire aus. In einem Getümmel vor dem HCB-Tor lässt er den Puck unter die Latte fallen und schaufelt diesen dann „volley“ ins Tor (37.)
HCB trifft vier Mal AluminiumPech oder Abschlussschwäche? Fest steht, die Foxes scheitern insgesamt vier Mal am Torgestänge: Im Startdrittel trifft Dustin Gazley zunächst die Latte, Matt Frattin dann die Seitenstange. Im Mittelabschnitt zielt Angelo Miceli ans Quergebälk, ehe Christian Thomas die Scheibe im letzten Drittel an den Innenpfosten knallt.
Wer sie nicht macht, der...Bozen vergibt in der Schlussphase weitere Hochkaräter, Wien dagegen reicht eine gute Chance, um das 2:1 zu erzielen: Bernhard Posch profitiert von dichtem Verkehr vor HCB-Goalie Sam Harvey und trifft mit einem flachen Schuss ins lange Eck (54.)

Beide Halbfinalkontrahenten reisen nun wieder nach Wien-Kagran, wo am Freitag das vierte Aufeinandertreffen steigt. Los geht's um 19.15 Uhr, SportNews wird wie gewohnt live zum Spielgeschehen tickern.

HCB Südtirol Alperia – Spusu Vienna Capitals 1:2

HCB: Harvey (Bernard); Culkin-Miglioranzi, Cole Hults-Dalhuisen, Valentine-Di Perna, Ginnetti; Halmo-McClure-Gazley, Frattin-Matus-Thomas, Frigo-Mantenuto-Frank, Felicetti-Alberga-Miceli, Kasslatter.
Coach: Hanlon

Caps: Starkbaum (Steen); Wall-Brunner, Fischer-Würschl, Posch-Krys; Prokes-Sheppard-Angeli, Kainz-Bradley-Gregoire, Böhm-Hartl-Rotter, Pallierer-Antal-Preiser.
Coach: Barr

Tore: 1:0 Matt Frattin (21.16), 1:1 Jeremy Gregoire (36.30), 1:2 Bernhard Posch (53.32)

Zuschauer: 5422

Best-of-7-Serie: 2:1

Das zweite Halbfinalduell:

Red Bull Salzburg – EC Klagenfurter AC 5:1

Tore:
1:0 Nissner (2.10), 2:0 Robertson (16.56), 3:0 Huber (24.11), 3:1 Bukarts (30.51), 4:1 Nissner (36.01), 5:1 Bourke (53.34)

Zuschauer:
3400

Best-of-7-Serie:
2:1


Die weiteren Spieltermine: 31. März, 2. April, eventuell 4. April, 6. April

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