
Die HCB-Stürmer schossen 44 Mal auf des Gegners Tor, da konnte einem Goalie David Madlener fast leidtun. © M. Mair
Wie im Training: Drei Bozner spielen alle schwindelig
Der HC Bozen darf endlich seinen ersten Sieg im Monat November bejubeln – und das was für einen! Mit einem wahren Torfeuerwerk schossen die Foxes ein bemitleidenswertes Liga-Schlusslicht aus der Halle.
21. November 2025
Aus der Sparkasse Arena in Bozen

Von:
Alexander Foppa
Hätte sich der HCB Südtirol Alperia einen Gegner für diesen Spieltag wünschen dürfen, es hätte kein passenderer als die Pioneers Vorarlberg sein können: Die zuletzt alles andere als harmonierenden und seit drei Runden sieglosen Foxes konnten sich gegen das Schlusslicht ungehindert einspielen und austoben. Mit dem 7:1 gaben sie dem Sparringpartner auch noch einen ordentlichen Denkzettel mit auf die Heimreise.
Es ist unerklärlich, wie diese Vorarlberger in den zurückliegenden Wochen häufiger punkten konnten als der HC Bozen und dabei auch noch Klagenfurt und Salzburg besiegten. Sie agierten behäbig, fehleranfällig und undiszipliniert. So rollten die Foxes den drei Punkten ungehindert entgegen, ohne das Gaspedal auch nur ansatzweise durchzudrücken.
Der Paradeblock hat Bock
Wenn den lediglich 2.380 Zuschauern dann doch mal richtig Tempo geboten wurde, waren es drei Spieler, die die Drehzahl hochkurbelten: Brad McClure, Cole Schneider und Matt Bradley. Die Bozner Paradelinie lieferte Chancen, Vorlagen und Tore wie am Fließband. Die Folge? Elf Scorerpunkte fürs Trio – vier jeweils von Bradley und Schneider, deren drei von McClure – und ein Bozner Sieg, der nie zur Diskussion stand.Allerdings dürfte HCB-Coach Kurt Kleinendorst auch aus diesem etwas besseren Trainingsspiel seine Lehren ziehen. Ein kleines Manko: das Powerplay. Zehn Mal durften sich die Füchse in Überzahl versuchen, nur ein Mal ging der Puck dann auch rein. Auch hinten wirken sie ohne den weiter verletzten Mark Barberio noch nicht abgeklärt. Doch das sei den Boznern an diesem Abend verziehen.
Die Schlüsselmomente
| Gazley wirbelt | Im schläfrigen Startdrittel ist nur einer hellwach: Dustin Gazley. Der Bozner Wirbelwind trifft nach nur 45 Sekunden aus vollem Lauf, sieben Minuten später bereitet er das 2:0 von Brett Pollock vor, der am zweiten Pfosten lauert. |
| Ein kurzer Schreck | An diesem monotonen Eishockeyabend kommt nur ein Mal kurzzeitig Spannung auf, nämlich als der Vorarlberger Leo Woborsky unerwartet auf 1:2 verkürzt (29.) und Pollock wenig später am Pfosten scheitert (36.). Kippt das Ding hier womöglich noch? |
| Jetzt aber! | Lange Zeit läuft der HCB-Motor auf Sparflamme – bis Brad McClure in Aktion tritt. Nach einem schönen Konter über Matt Bradley und Cole Schneider vollendet der Kanadier zum 3:1 (38.). Es ist der Dosenöffner, denn nur anderthalb Minuten später drischt Scott Valentine das Gummi aus verdeckter Position in die Maschen (40.). |
| Wer hat noch nicht... | ...wer will nochmal? Im Schlussdrittel brechen alle Dämme. So können Bradley (41.), Jason Seed (42.) und Schneider (60.) das Ergebnis noch bis auf 7:1 in die Höhe kurbeln. Die treibende Kraft ist dabei Schneider, der Bradleys Treffer sehenswert vorbereitete und sich Sekunden vor Schluss endlich auch noch selbst belohnte. |
Nach dem Spiel ging es für die HCB-Cracks ab ins Bett, denn bereits am Samstagmorgen müssen sie in der Sparkasse Arena wieder antanzen. Von dort brechen sie in Richtung Graz auf, wo am Sonntag (16 Uhr) bereits das nächste, vermeintlich deutlich schwierigere Liga-Match ansteht. Der an diesem Freitag spielfreie HC Pustertal empfängt dann den HC Innsbruck (18 Uhr).
HCB Südtirol Alperia – Pioneers Vorarlberg 7:1
HCB: Harvey (Vallini); Gildon-Seed, Valentine-Samuelsson, Miglioranzi-Larcher; Schneider-Bradley-McClure, Pollock-Gersich-Gazley, DiGiacinto-Mantenuto-Frigo, Frank-Misley-Marchetti.Coach: Kleinendorst
Vorarlberg: Madlener (Caffi), Schnetzer-Roehl, Korecky-Wempe, Reini-Mussbacher, Mader; Lebeda-Dornbach-Adams, Maier-Gallant-Florchuk, Macierzynski-Tschofen-Woger, Woborsky-Aron Summer-Ben Summer.
Coach: Nygard
Tore: 1:0 Dustin Gazley (0.45), 2:0 Brett Pollock (7.21), 2:1 (28.44), 3:1 Brad McClure (37.38), 4:1 Scott Valentine (39.06), 5:1 Matt Bradley (40.34), 6:1 Jason Seed (41.11), 7:1 Cole Schneider (59.55)
Zuschauer: 2.380
Die weiteren Freitag-Ergebnisse:
Klagenfurt – Wien 4:2Tore: 1:0 Hundertpfund (13.04), 1:1 Bourque (20.52), 1:2 Gazzola (24.14), 2:2 van Ee (31.20), 3:2 From (37.19), 4:2 Hundertpfund (59.24)
Zuschauer: 4.027
Salzburg – Linz 4:0
Tore: 1:0 Nissner (6.24), 2:0 Thomas Raffl (10.43), 3:0 Stephens (34.14), 4:0 Baltram (56.23)
Zuschauer: 3.147
Villach – Ljubljana 2:3
Tore: 1:0 Hancock (25.12), 1:1 Meyer (30.39), 1:2 Mehle (35.50), 1:3 Pance (38.44), 2:3 Hancock (49.38)
Zuschauer: 3.436
Fehervar – Graz 2:1
Tore: 1:0 Rymsha (23.27), 2:0 Kuralt (38.56), 2:1 Vela (59.23)
Zuschauer: 3.604
Innsbruck – Ferencvarosi
Tore: 0:1 Toth (11.42), 0:2 Kestila (16.51), 1:2 Sproule (25.23), 1:3 Kestila (26.44)
Zuschauer: 2.000
Die Spiele vom Sonntag:
Linz – Ljubljana (15.30 Uhr)Graz – Bozen (16 Uhr)
Klagenfurt – Salzburg (17.30 Uhr)
Fehervar – Villach (18 Uhr)
Pustertal – Innsbruck (18 Uhr)
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