Der HCP Junior sorgte in der vergangenen Saison für Furore. © Iwan Foppa

HCP Junior und die Aufstiegsfrage: „Das wäre Harakiri“

Die Saison der IHL Division I ist seit einem Monat Geschichte. Und doch gibt es nun einen Paukenschlag, der auch das Pusterer Eishockey betrifft.

21. Mai 2025

Von: det

Der Eishockey-Winter von ICEHL-Klub HC Pustertal war am 13. April schon seit rund einem Monat zu Ende, dennoch herrschte an jenem Abend in der Intercable Arena eine spezielle Atmosphäre vor. Der HCP Junior, also die Pusterer Zweitvertretung, bestritt an jenem Tag das alles entscheidende Spiel um den Titel in der IHL Division I. Rund 2.000 Pusterer Fans wollten sich das Match gegen Chiavenna nicht entgehen lassen, doch am Ende crashten die lombardischen Cracks die Party, gewannen mit 7:4 und krönten sich zum Champion.

Mit diesem Titel errang Chiavenna auch das Aufstiegsrecht für die IHL. Doch nun, rund einen Monat später, sorgte der Meister für einen Paukenschlag: Chiavenna verzichtet auf den Ligasprung und bleibt stattdessen in der IHL Division I. „Es wurden alle logistischen, technischen und wirtschaftlichen Aspekte sorgfältig geprüft, und im Sinne der Kontinuität und Weiterentwicklung unseres Sportprojekts wurde entschieden, in der kommenden Saison in der Liga zu bleiben“, heißt es im offiziellen Statement.

„Am 21. Mai hast du keine Chance mehr, zu reagieren.“ Stefan Oberleiter

Eine Nachricht, die auch im Pustertal für überraschte Gesichter sorgte. Und die eine klare Frage zur Folge hatte: Rückt denn jetzt der HCP Junior in die Italian Hockey League nach? Stefan Oberleiter, Präsident der Pusterer Zweitvertretung, schiebt dem rasch einen Riegel vor. „Das ist für uns kein Thema! Ein solcher Aufstieg muss geplant sein, denn mit der IHL würden ganz andere Spesen und Herausforderungen auf uns zukommen. Da hast du am 21. Mai keine Chance mehr, zu reagieren. Das wäre eine Harakiri-Geschichte“, so Oberleiter.

Max Oberrauch führte den HCP Junior im vergangenen Winter bis ins Finale.

Der Präsident bestätigt deshalb: „Wir werden in der kommenden Saison in der IHL Division I spielen.“ Gleichzeitig betont er auch: „Natürlich, wenn wir das einen Monat früher gewusst hätten, wäre es sicher eine Überlegung wert gewesen. So aber ist es zu kurzfristig. In der IHL hat man drei, vier Mal so hohe Spesen wie derzeit, außerdem sind die Kaderplanungen für die Division I schon voll angelaufen.“

Klar ist aber auch, dass der HCP Junior in der kommenden Saison wieder eine gewichtige Rolle in seiner Liga spielen will. Eine Liga, die erneut sehr spannend werden dürfte. Neben Chiavenna geht künftig ein weiterer namhafter Klub ins Rennen: Como hat sich entschieden, nicht mehr in der IHL zu spielen, sondern eine Liga tiefer anzugreifen.