Die Rollen getauscht: Italien und das spezielle Japan-Match

Nach dem klaren 6:1-Auftakttriumph gegen Rumänien und einem Ruhetag am Montag kehrt Italiens Nationalmannschaft bei der Heim-Weltmeisterschaft in Bozen heute zurück aufs Eis. Gegner ist Japan und schon jetzt ist klar: Für einige Akteure wird es kein normales Match werden.

30. April 2024

Von: det

Italien und Japan – diese beiden Länder haben wahrlich nicht viel gemeinsam, schon gar nicht, was das Eishockey betrifft. Und dennoch wird das Duell am Dienstagabend (ab 19.30 Uhr im SportNews-Liveticker) für zwei Akteure ein besonderes werden. Wie es der Zufall will, haben zwei Trainer einen besonderen Bezug zum jeweiligen Gegner.

Der eine ist Perry Pearn. Nach der gesundheitlich bedingten Absage von Cheftrainer Mike Keenan stieß Pearn auf den letzten Drücker noch zum Blue Team und wird bei der Heim-WM als Assistenztrainer fungieren. Dabei dachte der 72-jährige Kanadier eigentlich, dass er den heutigen Gegner Japan als Trainer zur WM führen würde. Seit 2022 betreute Pearn, der mehr als 20 Jahre lang in der NHL gearbeitet hat, die Eishockey-Auswahl aus Asien und hatte gute Erfolge. So führte er die Cracks vom Land der aufgehenden Sonne erstmals nach sieben Jahren wieder in die 1. Division, Gruppe A.

Plötzlich war alles aus

Auch deshalb kam es für ihn völlig überraschend, als sein Vertrag im März nicht mehr verlängert wurde. „Als ich mich bei einigen Leuten bedankt habe, dachten sie, dass ich verlängere. 'Nein, ich bin gefeuert', sagte ich ihnen“, erklärt Pearn in einem Interview mit dem Edmonton Journal.

Jarrod Skalde (rechts) ist der Trainer von Japan. © VANNA ANTONELLO

Nun trifft Pearn auf Italiens Bank auf seinen Ex-Klub. Und dieser wird von einem Trainer angeführt, der in Südtirol nur allzugut bekannt ist. Jarrod Skalde betreute im vergangenen Winter nämlich AlpsHL-Klub Meran. Die Adler stießen nicht nur bis ins Viertelfinale vor, sondern lösten in der Passerstadt wieder eine regelrechte Eishockey-Euphorie aus.

Der Meraner Coach bei Japan

Für Skalde, der auch in der kommenden Saison bei Meran hinter der Bande stehen wird, gibt es nun noch den Bonus der Weltmeisterschaft. Wie das Japan-Engagement des 53-jährigen Kanadiers zustandegekommen ist? „Manchmal geht es richtig schnell und dann muss man die Möglichkeit ergreifen. Ich habe mit Sicherheit schöne Erinnerungen an Japan, schließlich habe ich mit den San Josè Sharks (NHL) im Jahr 1998 eine Tournee in dieses wunderschöne Land gemacht und dort sehr tolle Erinnerungen gesammelt.“

Es wird jedenfalls ein ganz besonderes Match werden, das am Dienstagabend ab 19.30 Uhr über die Bühne geht. Eishockey gibt’s in der Bozner Sparkasse Arena schon ab 12.30 Uhr. Dann trifft Slowenien auf Rumänien, während ab 16 Uhr Ungarn gegen Südkorea antritt.