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Leroy Sane wurde in Istanbul begeistert empfangen. © Tobias Unterhofer / Galatasaray/Instagram

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Leroy Sane wurde in Istanbul begeistert empfangen. © Tobias Unterhofer / Galatasaray/Instagram

Sané in Istanbul empfangen: „Freue mich mega“

Wie ein Popstar wurde Leroy Sané mitten in der Nacht von hunderten Galatasaray-Fans in Istanbul empfangen.

Der türkische Meister überträgt im Livestream, wie der deutsche Fußball-Nationalspieler auf dem Flughafen aus einer Privatmaschine steigt. Der 29-Jährige trägt einen Gala-Schal um den Hals. Eng an seiner Seite ist seine Lebensgefährtin Candice Brook.


Die Bilder aus der türkischen Nacht werden auch fast 10.000 Kilometer entfernt in Orlando am frühen Abend US-Zeit aufmerksam verfolgt. Denn dort bereitet sich der FC Bayern intensiv auf die Club-WM vor. Viel sagen zum nahenden Sané-Abschied wollte nach dem ersten Training in Florida keiner. „Leroy hat sich nicht bei der Mannschaft gemeldet“, ließ Kapitän Manuel Neuer wissen. „Da kann ich nichts zu sagen“, kommentierte Thomas Müller und scherzte: „Erstens weiß ich nichts. Und zweitens bringt es nichts.“

Manuel Neuer in Orlando. © APA / JULIO AGUILAR

Manuel Neuer in Orlando. © APA / JULIO AGUILAR


Später äußerte sich Sané selbst in den sozialen Netzwerken in Richtung Bayern-Fans. Er habe sich nach „fünf intensiven Jahren“ dazu entschieden, ein neues Kapitel zu beginnen, schrieb der 29-Jährige. Er sei „unglaublich stolz, das Trikot des besten und größten Clubs in Deutschland in mehr als 200 Spielen getragen zu haben“ und werde die gemeinsam gewonnenen Titel immer schätzen, erklärte Sané.

Eigentlich sollte Sané mit den anderen deutschen Nationalspielern zur Club-WM in die USA nachreisen. Aber seine Flugroute führte ihn stattdessen von London in die türkische Fußball-Metropole Istanbul.

Galatasaray überträgt selbst live

Immerhin: Die ewige Hängepartie findet nun ein Ende, 18 Tage vor dem offiziellen Vertragsablauf. Sané verlässt die Bayern nach fünf Jahren. Der in München nur selten und eher widerwillig vor Kameras sprechende Offensivspieler gab schon vor der Vertragsunterschrift in Istanbul bereitwillig Auskunft, als ihn türkische Reporter umringten und noch auf den Treppen des Flughafengebäudes befragten. Sané antwortete auf Deutsch, der frühere Journalist und jetzige Galatasaray-Direktor Fatih Demireli übersetzte.

Leory Sané freut sich auf ein neues Kapitel. © ANSA / CLEMENS BILAN

Leory Sané freut sich auf ein neues Kapitel. © ANSA / CLEMENS BILAN


„Ich freue mich mega, hier zu sein“, sagte Sané, der nach eigenen Worten zu einigen Vereinen hätte gehen können. Aber ihn habe „das Gesamtpaket“ überzeugt, „die Atmosphäre, wie sehr mich der Verein wollte, die Fans mich wollten“, erzählte Sané: „Das hat mich einfach überzeugt zu sagen, ich komme hier zu Galatasaray. Ich will einiges erzielen mit dem Verein.“

Das „Gesamtpaket“ überzeugt Sané

Das Gesamtpaket. Das soll gerade auch finanziell bei Gala deutlich höher ausfallen, als das deutlich reduzierte Jahressalär von angeblich fixen zwölf Millionen Euro, die der FC Bayern für einen neuen Vertrag bis 2028 anbot. Nun herrscht nach monatelangem Vertragspoker Klarheit bei Sané, der in fünf Münchner Jahren mit der selbstbewusst von Arjen Robben übernommenen Trikotnummer 10 immer nur sporadisch glänzte – aber nie (Titel-)entscheidend.

Kurzfristig fehlt den Bayern ohne den schnellen Linksfuß ein Offensivspieler im Kader für die Club-WM. Gleichzeitig ist aber ein Großverdiener von der Gehaltsliste. Die Suche nach einem neuen Außenstürmer hat Sportvorstand Max Eberl längst aufgenommen.

Bayern sucht Nachfolger

Groß gehandelt werden medial Spaniens Europameister Nico Williams (22) von Athletic Bilbao, der Franzose Bradley Barcola (22) vom Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain und der portugiesische Nations-League-Gewinner Rafael Leão (AC Mailand), mit 26 Jahren der Älteste des Trios.

Rafael Leao (rechts) steht bei den Bayern auf der Liste. © ANSA / Gabriele Menis

Rafael Leao (rechts) steht bei den Bayern auf der Liste. © ANSA / Gabriele Menis


Sané verlässt dagegen einen europäischen Topclub und auch die Bundesliga – letztere zum zweiten Mal. Galatasaray und die türkische Süper Lig könnte als sportlicher Rückschritt betrachtet werden. Sané scherte das bei seiner frenetisch bejubelten Ankunft am Bosporus nicht. Er erinnerte gerne an sein Gastspiel mit dem FC Bayern in der vorletzten Königsklassen-Saison im Stadion des türkischen Rekordmeisters. 3:1 gewannen die Münchner damals.

„Die Atmosphäre war überragend. Es macht Riesenspaß, hier zu spielen“, sagte Sané. Damals empfand er die heißblütige Stimmung als Gala-Gegner eine Spur zu laut. „Ich freue mich jetzt, dass sie immer so laut sein werden, dass sie mir zujubeln werden und die Mannschaft unterstützen werden“, sagte Sané: „Ich freue mich riesig darauf, mein erstes Spiel zu Hause für Gala zu spielen.“

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