Sichtlich geschockt: Energie-Profi Justin Butler (in der Mitte). © Social Media

Südtiroler Duell in München von Rassismus überschattet

Im Rahmen des Drittliga-Spiels zwischen 1860 München und Energie Cottbus, bei dem die beiden Südtiroler Max Reinthaler und Simon Straudi im Einsatz waren, hat es einen Rassismus-Eklat gegeben.

03. November 2025

Von: cst/dpa

Der Rassismusvorfall beim Auswärtsspiel gegen den TSV 1860 München hat den attackierten Fußballer Justin Butler vom FC Energie Cottbus schwer getroffen. Er sei schon sehr aufgewühlt, sagte der 24-Jährige in einer Mitteilung seines Clubs über die Vorkommnisse am Samstag. „Es war ein wirklicher Schockmoment für mich und eine Erfahrung, auf die ich lieber verzichtet hätte. Es ist erschreckend, dass es in einer aufgeklärten und modernen Welt wie unserer immer wieder zu solchen Vorfällen kommt.“

Rassismus dürfe nirgends in der Gesellschaft einen Platz finden, sagte Butler. „Nicht auf der Straße, nicht im Internet und auch nicht auf dem Fußballplatz. Menschen nach ihrer Hautfarbe zu beurteilen, sie abzuwerten und mit Affen zu vergleichen, das ist ein Schande.“ Er dankte Fans, Teamkollegen und beiden Clubs für die Aufmunterung und Unterstützung, die er seitdem erfahren habe. Der Algunder Max Reinthaler schritt direkt nach der Spielunterbrechung ein und solidarisierte sich mit Butler.

Zuschauer des Stadions verwiesen

Die Partie in München war von der Beleidigung des schwarzen Profis überschattet worden. Butler hatte nach Angaben von Schiedsrichter Konrad Oldhafer berichtet, dass er von der Tribüne mit Affenlauten beleidigt worden war. Der Unparteiische unterbrach die Partie, die die Münchner mit 3:0 gewannen, und setzte sie erst nach knapp zehn Minuten fort.

Ein Zuschauer wurde nach Aussage des Referees des Stadions verwiesen. Die Gastgeber entschuldigten sich bei Butler und Energie Cottbus. Man werde den Zuschauer mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zur Rechenschaft ziehen, hieß es.