
Arianna Caruso will mit Italien Geschichte schreiben. © APA/afp / MIGUEL MEDINA
Italiens Frauenfußball im Vergleich mit Norwegen
Italien trifft im EM-Viertelfinale der Frauen am Mittwoch (21.00 Uhr) auf Norwegen. Für beide Teams handelt es sich um die erste K.o.-Phase seit 2013.
15. Juli 2025
Von: dpa/dl
Norwegen hat sich in der Gruppe A mit drei Siegen schadlos gehalten, die „Azzurre“ verzeichneten nur einen vollen Erfolg und sind die einzigen unter den letzten acht mit einem negativen Torverhältnis. Dennoch ist der Anspruch hoch. Das Team wolle „bis zum Schluss dabei sein“, sagte Trainer Andrea Soncin.
Norwegen ist im Frauen-Fußball ein großes Kaliber, der Sport ist in der Bevölkerung tief verwurzelt. Das skandinavische Land gewann 1987 und 1993 die Europameisterschaft, damals wurden die Siegerinnen noch in wenigen K.o.-Runden und ohne Gruppenphase ermittelt. Das bisher letzte Mal im Finale standen die Norwegerinnen 2013 in Schweden. Kapitänin Ada Hegerberg war damals bereits als 18-Jährige dabei, genauso wie Caroline Graham Hansen und Maren Mjelde.
Lange italienische Durststrecke
Ganz anders ist die Sache bei Gegner Italien. Das Nationalteam der Frauen gehörte in Europa zwar zu den ersten, die Länderspiele austrugen. Zudem sind die Italienerinnen die einzigen, die seit 1984 an allen Europameisterschaften dabei waren. Das große Aber: Anders als die Männer, die viermal Welt- und zweimal Europameister waren, stehen die Frauen noch ohne Titel da. Von den zwei verlorenen Finali schmerzte besonders die 0:1-Niederlage bei der Heim-EM 1993 – gegen Norwegen. Danach stagnierte der Frauen-Fußball in Italien.Italien stand zuletzt 1993 in einem EM-Finale. © APA/afp / SEBASTIEN BOZON
Bei den sechs Turnieren vor der aktuellen EM erreichte Italien zweimal das Viertelfinale, viermal war in der Gruppenphase Schluss. Mit Soncin, der nach der WM 2023 ins Amt berufen wurde, soll nun aber der große Wurf gelingen. In der Gruppenphase gab es einen 1:0-Sieg gegen Angstgegner Belgien, ein Unentschieden gegen Portugal und eine 1:3-Niederlage gegen Favorit Spanien. „Wir haben gezeigt, dass die Lücke zu den Topnationen kleiner geworden ist“, resümierte Soncin.
„Wir kennen Norwegen gut“
Mit Norwegen steht Italien der am schwächsten eingeschätzte Gruppensieger gegenüber. „Wir kennen Norwegen gut, und wir glauben, dass wir weiterkommen können, wenn wir das Beste aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln machen – und gleichzeitig den Moment genießen“, sagte Soncin. „Wir haben bereits während des gesamten Wettbewerbs gezeigt, dass wir als Team Charakter haben. Es ist wichtig, unseren Charakter in diesen Spielen zu zeigen“, meinte Stürmerin Sofia Cantore.Die Südtirolerin Eva Schatzer wartet noch auf ihren ersten EM-Einsatz. © APA/afp / MIGUEL MEDINA
„Ihre Stärke ist für mich die individuelle Klasse, die sie haben, sie haben einige sehr gute Einzelspielerinnen. In der Defensive sind sie sehr gut organisiert, wie man es von einem italienischen Team erwarten würde, mit einer starken Fünferkette. In der Offensive sind sie sehr gerne mit vielen Spielerinnen im Strafraum“, charakterisierte die norwegische Trainerin Gemma Grainger vor dem Duell in Genf die italienische Truppe. Die Siegerinnen bekommen es im Halbfinale am nächsten Dienstag entweder mit Schweden oder England zu tun.
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