
Alexia Puntellas ist Spaniens großer Star. © ANSA / RITCHIE TONGO
Wenn's um Geld geht: So viel verdienen Frauen im Fußball
Die Auftritte auf der Weltbühne des Frauenfußballs derzeit bei der WM in Australien und Neuseeland garantieren den Hauptdarstellerinnen noch lange kein sorgenfreies Leben.
09. August 2023
Von: dpa/fop
WM-Stars wie Alex Morgan, Megan Rapinoe, Alexia Putellas oder Sam Kerr machen zwar Millionen. Doch der Boom treibt in erster Linie im Land des Europameisters England die Gehälter nach oben. Viele andere schauen durch die Röhre.
Die Situation in der Schweiz beschrieb Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic vom FC Barcelona nach dem Achtelfinal-Aus gegen Spanien so: „Ich meine, mein Team arbeitet den ganzen Tag“, sagte sie – und meinte damit nicht den Aufwand im Training: „Am Abend können sie erst Fußball spielen. Wie soll man mit den Besten mithalten, wenn man in der Früh aufsteht, sechs bis acht Stunden im Büro sitzt und erst am Abend trainieren kann? Wenn man sich für die WM unbezahlten Urlaub nehmen muss?“
Bei den internationalen Spitzenvereinen wie Olympique Lyon, dem FC Barcelona mit „Weltfußballerin“ Alexia Putellas und Real Madrid, das sich schon zu Beginn des Jahres Kolumbiens Jungstar Linda Caicedo geangelt hat, sitzt das Geld wesentlich lockerer. „Wenn wir unter den letzten Acht sind in Europa, sind wir häufig die Mannschaft mit dem geringsten Spieleretat. Das ist einfach so“, sagte Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, vor der WM der dpa. „Speziell die Top-Mannschaften aus Spanien, aus Frankreich und auch England investieren, was das Budget für die Spielerinnen betrifft, deutlich mehr.“ In der Spitze sollen Europas Topclubs Gehälter bis zu 500.000 Euro zahlen.
Sam Kerr (hinten) zählt weltweit zu den Topverdienerinnen. © ANSA / DARREN ENGLAND
Verglichen mit der globalen Elite klingt das recht bescheiden. Die im WM-Achtelfinale rausgeflogenen US-Stars Morgan und Rapinoe kamen laut CNN im vergangenen Jahr auf Einnahmen von jeweils 5,7 Millionen Dollar. Den Großteil erzielten sie allerdings durch Werbe-Aktivitäten, in der US-Liga liegen die Top-Jahresgehälter ebenfalls noch deutlich unter der Millionenmarke.
Für die WM-Teilnehmerinnen gibt es – ohne die Prämien in der K.o.-Runde – umgerechnet knapp 30.000 Euro brutto. Dafür standen sie ihrem Verband quasi seit der ersten WM-Vorbereitung vom 20. Juni an bis zur Rückkehr am 7. August zur Verfügung.
Bruttogehalt im Schnitt bei 3500 Euro
In Deutschland hat Titelverteidiger FC Bayern mit der Verpflichtung von Dänemarks Mittelfeldstar Pernille Harder einen kleinen Coup gelandet. Die 30-Jährige war 2020 für die damalige Rekordsumme von 350.000 Euro von Wolfsburg zum FC Chelsea gewechselt. Von 120.000 Euro jährlich soll Harders Gehalt auf 170.000 Euro gestiegen sein. Nun spielt sie trotzdem wieder Bundesliga. Dort beginnen die Monatsgehälter bei ein paar hundert Euro und enden bei sehr niedrigen fünfstelligen Beträgen für die absoluten Asse. Nach DFB-Angaben liegt das Brutto-Durchschnittsgehalt bei 3500 Euro. Hinzu kämen noch Einsatz- und Erfolgsprämien. Teilweise würden den Spielerinnen zusätzlich auch noch eine Wohnung oder ein Auto finanziert.Empfehlungen
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