
Italiens Andrea Parisini (rechts) versucht, die Dänen um Simon Pytlick zu stoppen. © ANSA / Bo Amstrup
Der Weltmeister ist eine Nummer zu groß
Italiens Handballer sind zurzeit in Dänemark bei der Weltmeisterschaft im Einsatz. Nach zwei starken Spielen warteten am Samstag niemand Geringeres als die Hausherren auf die Azzurri.
18. Januar 2025
Von: mv
Weltmeister von 2019, 2021 und 2023, Vize-Europameister von 2024 und Olympiasieger von 2016 und 2024: Die Erfolge der dänischen Handball-Nationalmannschaft der vergangenen Jahre sind imposant. Am Samstag mussten die Azzurri gegen diese Übermannschaft antreten – und zeigten dabei eine beherzte Leistung. Trotzdem war die mit Weltklassespielern bespickte dänische Truppe eine Hausnummer zu groß für die Italiener, am Ende setzte es eine klare 20:39-Niederlage.
Italiens Handballer sind 28 Jahre nach ihrer letzten WM-Teilnahme im Jahr 1997 derzeit wieder beim größten Handball-Turnier der Welt dabei – und genießen es in vollen Zügen. Gegen die beiden afrikanischen Top-Mannschaften Tunesien (32:25) und Algerien (32:23) zeigten die Azzurri eine fabelhafte Leistung und waren nach den zwei Auftaktsiegen bereits vor dem Dänemark-Spiel für die nächste Runde qualifiziert. Trotzdem startete die Truppe von Riccardo Trillini äußerst engagiert in die Partie und ging in der mit 13.500 gefüllten Jyske Bank Boxen jeweils mit 1:0, 2:1 und 3:2 in Führung.
Emil Nielsen wie eine Wand
Nach knapp fünf Minuten gingen die Dänen erstmals mit 5:4 in Führung. In der Folge zeigten die Hausherren ihr bestes Handball, beinahe jeden Vorstoß münzten die Top-Spieler um Simon Pytlick (neun Tore) in einen Treffer um. Auf der anderen Seite fanden sich die Azzurri um den Südtiroler Leo Prantner beinahe jedes Mal vor einer riesigen roten Wand wieder, die bombenfest stand und nur wenig zuließ.Zeigte eine bärenstarke Leistung: Dänemarks Goalie Emil Nielsen. © ANSA / Bo Amstrup
Und wenn die Azzurri mal einen Weg durch die dänische Defensive fanden, stellte sich ihnen Emil Nielsen, der Goalie der Dänen und des FC Barcelona, in den Weg. Mit zahlreichen Paraden brachte er die Italiener an den Rand der Verzweiflung. Nach Spielende wurde er zurecht zum „Man of the Match“ gekürt. Zur Halbzeit stand es 8:18 aus Sicht der Azzurri.
Dänen weltmeisterlich
Nach dem Seitenwechsel gingen bei Prantner und Co. allmählich die Kräfte aus, auf der Gegenseite wurde das dänische Spitzenteam mit Fortdauer der Partie immer stärker. Die Dänen schalteten ein paar Gänge höher und zogen davon, doch auch den Azzurri gelang noch der ein oder andere Treffer. So auch Leo Prantner, der knapp eine halbe Minute vor der Schlusssirene einen Sieben-Meter verwandelte und nun bei 18 WM-Treffern hält – damit ist er der beste Schütze der Azzurri.Brachte die Halle mit einem Fabeltreffer zum Beben: Emil Jakobsen. © ANSA / Bo Amstrup
Ein Treffer der Hausherren, der absolut erwähnt werden muss, ist jener von Emil Jakobsen. Er wurde von Reserve-Tormann Kevin Møller mit einem langen Ball bedient, setzte zum Sprung an, nahm den Ball in der Luft an und noch bevor er den Boden berührte, segelte er in den Strafraum der Azzurri und überlistete Meran-Goalie Andrea Colleluori, der zu diesem Zeitpunkt im Tor stand, mit einem sehenswerten Heber – einfach unglaublich.
Kampf ums Viertelfinale beginnt am Dienstag
Für die Azzurri stehen nun zwei Ruhetage an, ehe es am Dienstag um den Einzug ins Viertelfinale geht. In der nächsten WM-Phase stehen drei Duelle an: Am Dienstag, 21. Jänner geht es für die Azzurri gegen den dritten Platz der Gruppe A; am Donnerstag, 23. Jänner folgt das Traumduell mit Deutschland und am Samstag, 25. Jänner wartet der Zweitplatzierte der Gruppe A auf Italien.Italien-Trainer Riccardo Trillini (links) und Leo Prantner (rechts) bereiten sich nun auf die nächste Phase vor, die am Dienstag beginnt. © ANSA / Bo Amstrup
In der Gruppe A steht Deutschland bereits als Sieger fest, die Plätze zwei bis vier sind dagegen noch offen und werden erst am morgigen Sonntag entschieden, wenn die letzten Spiele über die Bühne gegangen sind. In Frage kommen Tschechien, die Schweiz und Polen – gegen alle drei Mannschaften hat Italien gute Chancen.
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Kommentare (0)